Neviges. Ein neuer Fördertopf für eine lebendigere Altstadt, Platz für neuen Einzelhandel in Tönisheide –im Bezirksausschuss Neviges gab es viel Neues.
Sie sind voller Tatendrang, freuen sich darauf, viele positive Veränderungen auf den Weg zu bringen und sind überzeugt: „Neviges hat ganz viel Potenzial“, so Dr. Eva Dannert, Altstadtmanagerin und Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger, wenn es um Neviges geht. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Julia Ostkamp stellte sie sich in der Sitzung den Ausschuss-Mitgliedern vor. Ja, man könne eine positive Bilanz von den ersten 100 Tagen ziehen. „Die Leute sind aufgeschlossen, aktuell gehen wir gerade auf die Gewerbetreibenden zu.“ Ab nächster Woche beziehen sie ihr Büro im neuen Coworking-Space in den Räumen des früheren Kaufhauses Gassmann. Seit Februar hat die Stadt das Büro „Stadt+Handel“ mit dem Altstadtmanagement beauftragt, bei denen die Zwei angestellt sind. Zunächst ist ihr Job hier in Neviges für zwei Jahre vorgesehen, er wird um weitere drei Jahre verlängert, wenn es dafür die nötigen Fördermittel gibt.
Finanzierung wird geteilt
Die sind schon jetzt für den neuen Altstadtfonds vorhanden: Bis 2025 ist ein jährliches Budget in Höhe von 20.000 Euro vorgesehen; zur Finanzierung des Fonds werden 50 Prozent der Mittel aus öffentlicher Hand und 50 Prozent von Privatleuten zur Verfügung gestellt, um bestimmte Maßnahmen umzusetzen. Es können sich also Geschäftsleute, Immobilienbesitzer und engagierte Bürgerinnen und Bürger beteiligen, Vorschläge für ein schöneres und lebendigeres Neviges machen und sie mitfinanzieren. „Die Vorschläge müssen aber immer mit dem übereinstimmen, was im Integrierten Handlungskonzept vorgesehen ist“, erläuterte Stadtplanerin Carolin Strughold.
Dass man dieses Geld zum Beispiel gezielt für Feste oder auch allgemein zur Verschönerung des Stadtbildes ausgeben kann und dies recht unbürokratisch, stieß allgemein im Ausschuss auf Zustimmung. Kritisch beurteilt wurde allerdings die Zusammensetzung des Gremiums, das über eingehende Förderanträge entscheidet. Darin sind unter anderem Vertreter aus Gastronomie, Handel, aus dem Bereich Wallfahrt und Tourismus, Anwohner sowie Stadt-Mitarbeiter aus der Abteilung Stadterneuerung und Umwelt – aber niemand aus der Politik.
Einstimmig beschlossen
Neue Schiedsleute
Im BZA stellten sich auch die Bewerberinnen und Bewerber für das Schiedsamt vor. Das sind: Kornelia Häger, Gerlinde Herud, Lothar Kanowski, Olaf Matzeit, Ulrike Johanna Müller, Heinz Jürgen Petig, Frank Richter und Kristina Stickel.
Schiedsleute werden alle fünf Jahre neu ernannt. Im BZA wurden sie einstimmig gewählt, der Beschluss muss noch vom Hauptausschuss und Rat bestätigt werden.
Dr. Michael Pannen (Bündnis 90/ Die Grünen) sah darin „mangelnde Transparenz“. Dazu merkte der Beigeordnete Jörg Ostermann an, dass ja alle Sitzungen des Gremiums öffentlich stattfänden. Und er gab den Rat: „Ich empfehle, geben Sie diesem Gremium einen Vertrauensvorschuss. Wir starten erstmal und warten dann mal ab, wie es funktioniert.“ Und so wurde der Altstadtfonds einstimmig beschlossen. Aus dem Topf könnten etwa Info-Tafeln und Banner finanziert werden sowie Blumen und neues Grün, Fahrradständer, Parkplätze und Gehwege sowie Spielgeräte und Kunst für den öffentlichen Raum – um nur einige Beispiele zu nennen.
Neuer Bebauungsplan
Einstimmig beschlossen wurde ebenfalls, dass Bebauungspläne im Ortszentrum von Neviges neu aufgestellt werden. So soll es möglich sein, dass in den so genannten Nebenlagen die Erdgeschosse auch als Wohnraum genutzt werden können. Auch der Bebauungsplan für einen Teil der Neustraße in Tönisheide soll, so wurde ebenfalls unisono beschlossen, neu aufgestellt werden. In dem Gewerbegebiet sitzen Handwerksbetriebe und Dienstleister, es bestehe aber, so Stadtplaner Tim Edler, auch eine Nachfrage bei Einzelhändlern.
Außerdem gab der BZA grünes Licht für den Bau einer neuen Toilette auf dem Domparkplatz an der Bernsaustraße. Das alte WC war dermaßen in die Jahre gekommen, dass es nicht mehr zu retten ist. Wenn demnächst der Parkplatz ganz neu gestaltet wird, gibt es auch eine neue Toilette, so das einstimmige Votum.