Neviges. Lisa Gleißner formt in Velbert-Neviges unter dem Namen „Schneeweißchen“ weiße Deko-Artikel fürs Herz. Was in ihrer Werkstatt so alles entsteht.

Wenn Lisa Gleißner an ihrer Werkbank in ihrer hellen Küche der Dachgeschosswohnung in Velbert-Neviges steht, das weiße Gießpulver mit Wasser anrührt, dann ist sie in ihrem Element. Dann ist die zweifache Mutter und Marketing-Expertin „Schneeweißchen“ – unter diesem Namen gestaltet Lisa Gleißner kleine Geschenke fürs Herz und mit Herz. „Wenn ich sehe, dass es mir gelungen ist, meine Ideen umzuwandeln, und die dann zu den Wünschen meiner Kunden passen, ist es für mich perfekt. Ja, dann bin ich glücklich.“ Wobei das größte Glück natürlich ihre Familie sei, Ehemann Dominik und die Kinder Merle (3) und Moritz (1). Die halten ihre Mama ganz schön auf Trab, regen aber auch ihre Kreativität an. Ausgestellt sind die Deko-Stücke unter anderem im Kindercafé Bimbilandia.

Lisa Gleißner schafft in Velbert-Neviges originelle Geschenke

Liebevoll und originell sind ihre Kreationen aus „Reliefgießpulver“, wie das Material korrekt heißt. Ein gipsbasiertes Material, das schnell trocknet und nach der Verarbeitung eine besonders glatte Oberfläche hat. Daraus schafft Lisa Gleißner individuelle Einzelstücke, die einfach hübsch anzusehen sind. Wie zum Beispiel der kleine Kerzenhalter in Gugelhupf-Form, in dem eine rosa Kerze steckt mit der Aufschrift „Pustekuchen“. Oder das Ensemble zum Einzug: „Zuhause“ steht auf dem Mini-Haus, daneben prangen die Namen der Eltern und der Kinder, alles verziert mit winzigen Ährenzweigen. „Ich arbeite gern mit Trockenblumen, die kaufe ich bei der Floristin Fügler in Tönisheide und nicht irgendwo im Netz. Ich zahle lieber einen Euro mehr und habe gute Qualität.“

Die Küche in Velbert-Neviges ist auch Werkstatt

Stiftehalter, Kerzenständer oder eine nette Form, um Geld zu verschenken – das Repertoire von „Schneeweißchen“ ist groß. Gerne werden auch individuelle Geschenke auf Wunsch der Kundschaft kreiert.
Stiftehalter, Kerzenständer oder eine nette Form, um Geld zu verschenken – das Repertoire von „Schneeweißchen“ ist groß. Gerne werden auch individuelle Geschenke auf Wunsch der Kundschaft kreiert. © FUNKE Foto Services | Marie-Christin Jacobs

Beliebt seien auch Arrangements für „Geldvorrichtungen“, so Schneeweißchen. „Das bespreche ich dann mit den Kunden, wir überlegen zusammen, was am besten passt und dann lege ich los.“ Daneben kreiert sich auch zur Jahreszeit passende Deko, „bald gieße ich die ersten Kürbisse und dann natürlich Weihnachten Engel“. Was sie generell und abgesehen vom Anlass mag: „Dieses Gießen, das ist ein beruhigender Prozess. Die angerührte Masse kommt in eine der Formen, trocknet etwa 30 Minuten, kommt raus aus der Form und trocknet dann noch mal zwei bis drei Tage, bis ich es weiterverarbeiten kann.“ Viele, viele Schablonen liegen in großen Kisten unter der Werkbank in der Küche – wenn nicht Kuchenteig gerührt wird, dann eben weiße Modelliermasse.

Der Name „Schneeweißchen“ entstand über Nacht

Wie sie zu dem Namen „Schneeweißchen“ kam? „Ach, das kam so angeflogen. Ich lag nachts im Bett, auf einmal war es da. Und es passte. Ich mag den weißen Look und ich wollte gern einen deutschen Namen“, erzählt die gebürtige Heidelbergerin, die über den Umweg San Diego nach Neviges kam. „Ich habe Marketing studiert und 2012 ein Auslandssemester in Kalifornien eingeschoben. Da habe ich dann meinen Mann kennengelernt, und der kommt aus Neviges.“

Die Familie findet Neviges kinderfreundlich

Das Paar – ihr Ehemann ist jetzt Lehrer in Wuppertal – lebte zunächst eine kurze Zeit in Düsseldorf. „Aber da war schon klar, dass wir mal Kinder haben wollten, es zog uns dann näher zur Familie. Ich hab auch das Stadtleben gar nicht so ausgenutzt.“ Nein, sie vermisse nichts. Schon mal gar nicht jetzt, wo die Kinder da seien. „Neviges ist so toll kinderfreundlich, ich bin auch sehr oft im Kindercafé Bimbilandia“, sagt Lisa Gleißner, die nach Beendigung der Elternzeit wieder bei einem Neusser Unternehmen im Bereich Marketing arbeiten wird. „Schneeweißchen“ werde es aber weiter geben, beteuert Lisa Gleißner, denn dieses Kreative, das wolle sie nicht aufgeben: „Ich arbeite ja in meinem Job viel mit Zahlen und Tabellen, hab aber immer schon ein Gegengewicht gesucht. Anfangs hab ich viel fotografiert, in der Schwangerschaft ziemlich viel genäht. Und Ende 2022 bin ich dann irgendwie aufs Gießen gestoßen.“

Premiere war der „Kreativmarkt“ in der Glocke

Ihre ersten Unikate, so erinnert sie sich, habe sie einfach mal mitgebracht zum Elternnachmittag im katholischen Kindergarten in Neviges, „Ich hatte mir gar nichts dabei gedacht“. Die Resonanz: pure Begeisterung. „Kann man das kaufen?“ hätten einige Mütter gefragt. „Ich hab dann tatsächlich im März 2023 beim Kreativmarkt in der Glocke mitgemacht, ganz unprofessionell. Ich hatte noch nicht mal gescheite Visitenkarten. Schon da gab es viele Bestellungen.“

Seitdem ist „Schneeweißchen“ gut im Geschäft, „einige meiner Stammkunden haben schon vier- fünfmal bestellt“. Massenware werde es aber nach wie vor nicht bei ihr geben. Denn so viel Herz hat auch Schneeweißchen nicht. Und ohne – einfach undenkbar.

>>>Kontakt und Verkaufsstellen

„Schneeweißchen. Handgemachte Herzstücke“. Ein kleiner Ausschnitt aus dem Sortiment ist ausgestellt an folgenden Verkaufsstellen: In Neviges: „Kindercafé Bimbilandia“, Klosterstraße 4 und „Weinhandlung Stellwag“, Elberfelder Straße 65. In Velbert-Mitte: Boutique „Bleibtreu Lieblingsstücke“, Am Thekbusch 14. In Hattingen die „Gemüsescheune Elfringhausen“, Elfringhauser Straße 136.

Stöbern erwünscht außerdem im WhatsApp-Shop unter 0160 991 29432. Unter dieser Nummer kann man Lisa Gleißner auch telefonisch kontaktieren. Mehr Info auch auf Instagram schneeweisschen.herzstuecke.