Neviges. Viel Kundschaft kommt aus Düsseldorf und Köln, gibt den Tipp weiter: Das Trockenblumen-Studio von Floristik Fügler in Velbert ist ein Renner.
Adventskranz, Deko für das Fenster und ein tiefschwarzer, mannshoher Pampasgras-Wedel: Die Kundin, die um kurz vor 10 Uhr schwer beladen den Laden verlässt, hat ordentlich zugeschlagen. Floristin Andrea Fügler wundert sich einmal mehr und Tochter Noelle, Studentin der Politikwissenschaft, kann sich ein breites Grinsen kaum verkneifen. Denn ein Studio nur für Trockenblumen einzurichten, gleich neben dem Blumenladen der Mutter, das war ihre Idee. Hier gibt’s Pampasgras in allen erdenklichen Farben, Sträuße aus Ähren, fertige Kränze – die Auswahl ist riesig.
Andrang im neuen Laden in Velbert
„Wir hatten vorher ein paar Tische mit diesen Sachen im Geschäft stehen, aber das wurde mit der Zeit immer mehr, man kam da kaum noch durch“, erzählt die 21-Jährige. Schnell habe sich auch der seit November bestehende Trockenblumen-Laden herumgesprochen. „Wir haben schon fünf Hochzeits-Anfragen für 2022. Das ganze Programm, Brautsträuße, Tischschmuck. Manchmal Frisches in Kombination mit Trockenblumen, manchmal nur trocken.“ Die Kundschaft komme vor allem aus Düsseldorf und Köln, und was das Alltagsgeschäft angehe – also keine Hochzeitsbestellungen – kämen viele sehr junge Mädchen, oft auch mit ihren Müttern. Und alle wollten nur eines: Blumen und Gräser, die nie welken.
Zunächst Deko in der Pandemie
Weitere Informationen im Netz
Das Trockenblumen-Studio Floristik Fügler, Kuhlendahler Straße 8, hat zu folgenden Zeiten geöffnet: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 8.30 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Mittwoch und Samstag 8.30 bis 13 Uhr.
Einen Überblick über das Angebot an Gräsern und Blumen gibt es auf Instagram:@fuegler, ferner auf der Homepage www.fuegler.de oder auch unter 02053 6694.
„Mit so einem Erfolg hatte ich auch nicht gerechnet“, sagt Noelle Fügler, die neben ihrem Studium gern die Mutter unterstützt und in der Pandemie ja auch nicht täglich die Uni Duisburg-Essen besuchen muss. In ihrer Freizeit schaut sie auch gern mal online, was in der Branche gerade angesagt ist, was ein neuer Trend werden könnte. „Durch Instagram und einige Influencer bin ich dann auf die Trockenblumen gestoßen und fand das ganz interessant.“ Gleichzeitig hatten die Füglers, wie alle Floristen am Anfang der Pandemie im Frühjahr 2020, folgendes Problem: „Wir durften damals überhaupt keine Deko aufbauen, wirklich nur Frischblumen verkaufen. Die leeren Regale sahen so traurig aus“, erinnert sich Andrea Fügler. Da machte Tochter Noelle den Vorschlag, einfach ein paar Trockenblumen ins Schaufenster zu stellen.
Gefragt sind Kränze für die Haustür
Mutter Andrea war von der Idee anfangs alles andere als begeistert, wie sie frank und frei erzählt: „Ich dachte, wie, das olle verstaubte Zeug kommt jetzt wieder? Was soll das denn?“ Tochter Noelle lacht. Ja, sie habe wohl von den getrockneten Sträußen gehört, die in den siebziger Jahren als Staubfänger auf Bauernschränken lagen oder von irgendwelchen Haken baumelten. Doch damit habe der moderne Trend nichts zu tun. „Pampas-Kränze sind ganz stark gefragt, aber auch einzelne Zweige, die wir dann kombinieren“, erzählt die Studentin. Das Material stamme größtenteils aus den Niederlanden. Stark gefragt seien zum Beispiel die „Loops“, das sind filigrane Kränze für die Wand, Tür oder das Fenster. „Sie werden vor allem zur Wohnungseinweihung gekauft, also dann für die Tür. Bei den Farben geht alles, sogar schwarz. Hätte ich nie gedacht.“
Gräser aus dem heimischen Garten
Manchmal kämen auch Leute und drückten ihr getrocknete Gräser aus dem heimischen Garten in die Hand, mit der Bemerkung: „Machen Sie was Schönes draus.“ Oder sie kauften nebenan bei Mutter Andrea einen dicken Strauß, ließen ihn zuhause trocknen und kämen dann wieder mit der Bitte, ihn mit Pampasgras oder buntem Mäusedorn aufzupeppen. Inzwischen hat sich Andrea Fügler auch gern eines Besseren belehren lassen und ist mächtig stolz auf ihre pfiffige Tochter. Aber in einem Punkt kennt sie kein Pardon. Angesichts eines ganzen Weihnachtsbaumes aus beigem Pampasgras habe mal eine Kundin aus dem Rheinland zu ihr gesagt: „Ihr Laden gehört eigentlich nach Düsseldorf.“ Dazu die Tönisheiderin: „Ich hier weg? Nie und nimmer.“