Neviges. Die Naturfleischerei Janutta in Velbert-Neviges holt sieben Mal Gold bei einem bundesweiten Wettbewerb. Ein Produkt überzeugt die Jury besonders.
Einmal im Jahr geht es bei der Naturfleischerei Janutta in Velbert-Neviges im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst – wenn nämlich der Fleischerverband NRW bundesweit Betriebe zum Wettstreit um den „Fleischwurstpokal“ aufruft. „Die schönste Anerkennung bekomme ich hier an der Theke von meinen Kunden. Aber eine Jury, die auch mal von außen drauf guckt, die ist mir schon wichtig, man muss sich selbst immer kritisch sehen“, sagt Metzgermeister Miroslav Tomic, der wieder einmal hochzufrieden sein kann: Sieben Mal „Gold“ für alle sieben eingereichten Wurst- und Schinken-Spezialitäten, so das Ergebnis, und dazu den Fleischwurstpokal. Das macht den sympathischen 49-Jährigen, der erst kürzlich vom Magazin „Feinschmecker“ zu einen der besten Metzger Deutschlands gekürt wurde, „schon stolz“.
Metzgerei Janutta aus Velbert-Neviges überzeugt mit sieben Spezialitäten
Eine der sieben Spezialitäten aus Neviges habe die Jury, bestehend aus Vertretern des Fleischerhandwerkes, der Lebensmittelüberwachung und ganz normalen Verbrauchern, besonders beeindruckt, erläutert Christian Deppel vom „Fleischverband NRW“. Seit Jahren organisiert er den Wettbewerb. „Ich sehe hier ein ,sehr lecker’ beim Rosmarin-Schinken. Natürlich ist alles von toller Qualität, was mit Gold ausgezeichnet wird. Aber das ist schon etwas Besonderes, wenn unsere Jury da eine Anmerkung macht“, sagt der Fachmann nach kurzer Durchsicht der Unterlagen. Insgesamt haben 101 Teilnehmer bundesweit mehr als 700 Produkt-Proben eingereicht, bewertet wurden Aussehen, Geruch, Farbe und natürlich Geschmack.
Großes Lob für den Rosmarin-Schinken
„Ja, mein Rosmarin-Schinken läuft vor allem jetzt zur Spargelsaison super“, erzählt Metzgermeister Tomic und verrät: „Das ist Kochschinken, auf der einen Seite wird ein Stück Schwarte gelassen und ein kleiner Fettrand, innen und außen frischer Rosmarin, dann Gewürze, wilder Pfeffer, und alles räuchern.“ Als weitere sechs „Goldstücke“ überzeugten die Jury Wiener Würstchen, geräuchertes Kasseler, feine Leberwurst mit Preiselbeeren, Frankfurter Mettwurst, frische Zwiebelmettwurst – und natürlich Fleischwurst. Die muss, so Metzgermeister Tomic, „fest im Biss sein, aus Rind und Schwein, dann kommen da Gewürze rein. Und vor allem muss Fleischwurst frisch sein, das ist ganz wichtig.“ Zumal in der Naturfleischerei Janutta sämtliche Wurst- und Fleischspezialitäten ohne Konservierungsstoffe hergestellt werden. Länger als vier Tage sollte man Fleischwurst daher nicht daheim aufbewahren, rät der Fachmann: „Wenn es klebt, weg damit.“ Aber alt wird wohl kaum etwas, das hier gekauft wird – zu groß ist der Andrang, der für Zufriedenheit spricht.
Kundschaft kommt auch aus Düsseldorf nach Neviges
Ja, es mache ihn und seine Frau Anastasia schon glücklich, dass die Kundschaft nicht nur aus Velbert, sondern auch aus Essen, Wuppertal, sogar aus Düsseldorf komme. „Kurz vor Ostern standen die ersten morgens um viertel vor sieben vor der Tür, bis zum Feierabend ging die Schlange manchmal bis um die Ecke“, sagt Miroslav Tomic, dem solche Sätze fast ein bisschen unangenehm sind, er will ja um Gottes Willen nicht protzen. Schon oft sei er gefragt worden, ob er nicht eine Filiale eröffnen wolle, irgendwo ein zweites Standbein. „Nein, ich gehöre hierhin, in die Produktion und zu meinen Kunden.“ Um die zufrieden zu stellen, steht er jeden Morgen um 4.15 Uhr auf, bestückt die Fleischtheke, wirft die Wurstmaschine an. Ja, er brenne für seinen Beruf, den er um nichts in der Welt eintauschen möchte.
Den Betrieb einst vom Lehrmeister übernommen
Mehr Inhalte aus Neviges und Tönisheide
- Warum auch im Winter alle Eismann Mario aus Velbert lieben
- Windkraft: Sollen Windräder auf einem Feld in Velbert gebaut werden?
- Weihnachtsmarkt: Das ist neu beim Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt
- Konzert: Chor in Velbert wagt mutig das Risiko – das sind Reaktionen
- Met statt Glühwein bei der Velberter Mittelalter-Weihnacht
- Trecker kommen wieder: Die Strecke der großen Lichterfahrt
Diese Leidenschaft hatte schon der inzwischen verstorbene Metzgermeister Joachim Janutta erkannt, bei dem Miroslav Tomic einst in die Lehre ging. Als Janutta 1992 als einer der ersten seiner Zunft den Betrieb auf „Bio“ umstellte – unter anderem artgerechte Haltung der Tiere, Verzicht auf Konservierungsstoffe – da war Tomic bei diesem spannendem Prozess von Anfang mittendrin. Man experimentierte, verwarf Ideen, probierte Neues aus. Den Anstoß zur Bio-Umstellung gab damals übrigens Ehefrau Edda Janutta. „Sie schaut noch heute ab und zu vorbei“, sagt Miroslav Tomic und lächelt. Jetzt muss er aber los – die Arbeit wartet.
>>> Keine Hormone, keine Antibiotika
In der Naturfleischerei Janutta, Siebeneicker Straße 1, wird ausschließlich Fleisch von regionalen Bio-Bauern verarbeitet. Das heißt keine Hormone, keine Antibiotika. Viele Produkte sind auch in Schraubgläsern erhältlich. Insgesamt sind hier 17 Mitarbeiter beschäftigt.
Öffnungszeiten: Montag und Dienstag: 7 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr; Mittwoch: 7 bis 13 Uhr, nachmittags geschlossen; Donnerstag und Freitag: 7 bis 18 Uhr; Samstag: 7 bis 13 Uhr. Kontakt unter 02053 2162 oder per Mail: info@naturfleischerei-janutta.de.