Neviges. Die Velberter Metzgerei Janutta wurde vom Kreis mit dem „Typisch Neanderland Siegel“ ausgezeichnet. Und das nicht nur wegen des Rosmarinschinkens

Überzeugt haben der Rosmarin-Schinken, verschiedene Sorten Salami und die feine Leberwurst. „Ich weiß das gar nicht mehr so genau, die waren hier und haben sich alles genau angesehen“, sagt Metzgermeister Miroslav Tomic. Der Chef der Naturfleischerei Janutta freut sich sehr über das Qualitätssiegel „Typisch Neanderland“ – auch, wenn er die Urkunde am Donnerstag nicht persönlich von Landrat Thomas Hendele entgegen nehmen konnte: „Ich wäre sehr gern selbst nach Ratingen gefahren, aber donnerstags ist da keine Chance. Da ist hier Markt, und bei uns sind auch ein paar in Urlaub, da kann ich unmöglich weg.“ Der Kunde ist eben König in der Naturfleischerei Janutta. Insgesamt zwölf Betriebe aus dem ganzen Kreis – unter anderem eine Imkerei, ein Café, und der Gutshof – wurden für ihre leckeren Produkte ausgezeichnet.

Zusammenarbeit mit Biohöfen

Die Fleischerei Janutta ist mit dem Typisch Neanderland Siegel ausgezeichnet worden.
Die Fleischerei Janutta ist mit dem Typisch Neanderland Siegel ausgezeichnet worden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Im Neanderland gibt es eine große Fülle an Produkten und Angeboten, die man nur in dieser Region findet“, so heißt es in einer Erklärung des Landrates, der sich freut, dass inzwischen so viele Betriebe mitmachen. Dieses Mal war die Fleischerei Janutta der einzige Bewerber aus Velbert. Unter anderem punktete die beliebte Metzgerei durch ihre Zusammenarbeit mit Bio- und Naturlandhöfen. Viele Urkunden schmücken die Naturfleischerei, so haben Miroslav Tomic und sein Team unter anderem 2016 als einzige Metzgerei im Kreis Mettmann vom NRW-Ministerium für Natur- und Verbraucherschutz die begehrte Auszeichnung „Meister.Werk.NRW“ bekommen. Erst in diesem Jahr kürte das Magazin „Feinschmecker“ Janutta zu den zu den besten Metzgereien Deutschlands.

Keine Antibiotika und Hormone

Es hat sich eben ausgezahlt, dass Miroslav Tomic, der den Betrieb 2013 übernommen hat, bei seinem Lehrmeister Joachim Janutta das Handwerk als Auszubildender von der Pike auf lernte. Joachim Janutta, steht noch heute seinem Ziehsohn gern zur Seite. Bereits in den 90er Jahren entschloss er sich auf Rat seiner Ehefrau Edda, von konventioneller Metzgerei auf „Bio“ umzusteigen und Mitglied im Natur- und Neulandvertrieb zu werden. Seitdem werden in der Metzgerei in der Siebeneicker Straße die strengen Standards befolgt: Dazu gehören kurze Wege zum Schlachter, Tiere, die im Bauernhof auf Stroh stehen und freien Auslauf haben und weder Antibiotika und Hormone bekommen. Und natürlich müssen sämtliche Wurst-Spezialitäten selbst hergestellt sein.

Ja, natürlich freue er sich auch über die „Typisch Neanderland“ Urkunde, sagt Miroslav Tomiv. Aber das größte Lob, die größte Auszeichnung, die bekäme er jeden Tag von seinen Kunden. Ob bei Regen oder 30 Grad im Schatten – geduldig warten sie, bis sie vor die Verkaufstheke treten dürfen – in der Corona-Krise ist das nicht anders machbar. „Darauf bin ich besonders stolz“, sagt Mirsolav Tomic. Und für seine Kunden lässt er auch schon mal eine persönliche Gratulation durch den Landrat sausen.