Neviges. Bei einem Wettbewerb holt die Naturfleischerei Janutta in Neviges acht Mal „Gold“. Für Kunden gibt’s zudem auch einiges Neues zu entdecken.
Sein Rosmarinschinken hat die Jury ebenso überzeugt wie die Leberwurst mit Preiselbeeren und sein Kassler ohne Knochen, um nur drei Beispiele zu nennen. Metzgermeister Miroslav Tomic, Inhaber der Naturfleischerei Janutta, hat bei dem bundesweiten Wettbewerb „Meisterstücke. Fleischwurstpokal 2021“ acht Goldurkunden eingeheimst. „Insgesamt haben 115 Teilnehmer 800 Proben eingereicht“, sagt Christian Deppel, Mitarbeiter des Fleischerverbandes, der die „Meisterstücke“ alljährlich organisiert. Die Jury, bestehend aus Vertretern des Fleischerhandwerks, der Lebensmittelüberwachung und auch ganz normalen Verbrauchern, hat unter anderem Aussehen, Geruch, Farbe und natürlich Geschmack der Produkte aus Neviges vollends überzeugt.
Pfefferknacker schmeckten
![In der neuen Selbstbedienungs-Kühltheke gibt es unter anderem auch Currywurst im Glas oder fertigen Sauerbraten sowie diverse Eintöpfe. In der neuen Selbstbedienungs-Kühltheke gibt es unter anderem auch Currywurst im Glas oder fertigen Sauerbraten sowie diverse Eintöpfe.](https://img.sparknews.funkemedien.de/232709437/232709437_1625473486_v16_9_1200.jpeg)
„Das freut uns ungemein, denn so etwas ist auch ganz schön viel Arbeit“, sagt Metzgermeister Miroslav Tomic und strahlt dabei mit Ehefrau Anastasia um die Wette. Neben den bereits erwähnten Sorten hat die „Naturfleischerei Janutta“, die das Ehepaar Tomic 2011 übernommen hat, noch mit Pfefferknackern, feiner Schmierwurst, Zwiebelmettwurst, Wiener Würstchen und Bauernleberwurst überzeugt. Was den 49-Jährigen aber noch viel stolzer macht als jede Urkunde: „Unsere Kunden scheinen wohl zufrieden zu sein“, sagt Tomic, lächelt bescheiden und überlässt dann Ehefrau Anastasia das Wort: „Ich staune manchmal selbst, die Leute kommen aus Essen, Wuppertal, sogar aus Düsseldorf. Zur Stammkundschaft gehören auch zunehmend junge Familien, das ist schon toll.“
Pionier der Bio-Metzger
Klar, im Moment laufe alles besonders gut, was vom Grill schmecke. „Aber auch Gulasch wollen die Leute das ganze Jahr“, wirft Anastasia Tomic ein. Einiges aus dem Wurstsortiment – alles ist selbst hergestellt – gibt’s ab sofort auch fix und fertig für Daheim in der neuen Selbstbedienungs-Kühltruhe. Ob Bolognese, Gulaschsuppe, diverse Eintöpfe, Currywurst im Glas, Rouladen oder Sauerbraten – auch hier gelten die strengen Qualitätsstandards der Naturfleischerei. Noch heute sieht es Miroslav Tomic als glückliche Fügung des Schicksals, dass er einst bei Metzgermeister Joachim Janutta in die Lehre ging. Und 1992 von Anfang an dabei war, als Janutta – übrigens auf Geheiß seiner Frau Edda – völliges Neuland betrat und als einer der ersten seiner Zunft den Betrieb auf „Bio“ umstellte. Damals ein kühnes Unterfangen, wie sich Miroslav Tomic erinnert.
Nur natürliche Zutaten
Traditionsbetrieb seit 1939
Eine Metzgerei mit Tradition: Die Eltern von Edda Janutta hatten den Betrieb 1939 übernommen. Edda Janutta und Ehemann Joachim standen ab 1971 hinter der Theke.
Öffnungszeiten der Naturfleischerei Janutta, Siebeneicker Straße 1: Montag und Dienstag 7 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Mittwoch und Samstag 7 bis 13 Uhr. Donnerstag und Freitag 7 bis 18 Uhr. 02053 2162.
„Ja, das war spannend damals. Ich hatte ja auch keine Ahnung, wusste überhaupt nicht, wie so etwas überhaupt gehen sollte.“ Zum Beispiel Wurst herzustellen wie anno dazumal, ohne jegliche Bindemittel und Konservierungsstoffe. Wenn Miroslav Tomic heute jeden Morgen um 4.30 Uhr als erstes seine Fleischtheke neu bestückt und später mit seinen Mitarbeitern die Wurstmaschine anwirft – „Geht nicht so früh, man muss ja auch an die Nachbarn denken“ – dann sei er immer wieder „glücklich und dankbar“. Glücklich, damals „Ja“ gesagt zu haben, als die Januttas sich 2011 ihren Ziehsohn als neuen Inhaber wünschten. Eine Freundschaft mit Bestand: Noch heute, so erzählt Miroslav Tomic lächelnd, schaue Joachim Janutta ab und zu „nach dem Rechten“.
Käse aus dem Windrather Tal
Kurze Wege zum Schlachter statt qualvoller Transporte quer durch Europa, geschlachtet wird in einem Familienbetrieb in Unna. Tiere, die auf dem Bauernhof freien Auslauf haben, weder Antibiotika noch Hormone bekommen: Das sind einige der Standards, die seit 1992 für Naturfleischereien gelten. Hinzugekommen ist in den letzten Jahren neben Käse von den Biohöfen aus dem Windrather Tal, Eiern und Kartoffeln vom Bauer Bredtmann auch ein Feinkost-Sortiment. Ganz neu im Angebot: Eine kleine Eistruhe mit „Creme-Eis“ der Eismanufaktur Wuppertal, die ausschließlich mit natürlichen Zutaten arbeitet. „Dafür ist meine Frau zuständig“, sagt Metzgermeister Tomic, der bei aller Auswahl selbst am allerliebsten eine schlichte Fleisch- oder auch Mettwurst mag.
Der Erfolg, die oft langen Schlangen vor seinem Geschäft, sein 18-köpfiges Team, auf das er sich verlassen könne, das alles mache ihn natürlich stolz. Immer wieder käme aus der Branche auch die Frage, ob er nicht eine Filiale eröffnen wolle. Doch da winkt Miroslav Tomic entschieden ab: „Ich möchte hier sein, mich um meine Mitarbeiter kümmern. Möchte beraten und weiter in Neviges für meine Kunden da sein.“