Langenberg. Mal wieder war die Tiefgarage am Froweinplatz in Velbert-Langenberg Thema im Bezirksausschuss. Einen Termin für die Öffnung gibt es noch nicht.

Es ist das Dauerthema nicht nur für die Langenbergerinnen und Langenberger, sondern auch für die lokale Politik und die Stadtverwaltung: Wann endlich öffnet die Tiefgarage am Froweinplatz wieder? Die Parkplätze fehlen an allen Ecken und Enden – aber Besserung ist nicht in Sicht.

Immer wieder hat die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert (VGV) als Betreiberin der Tiefgarage den Termin für die Eröffnung nach hinten verschoben, nun heißt es gar, dass zum aktuellen Zeitpunkt nicht gesagt werden könne, wann die Stellplätze wieder zur Verfügung stehen.

Stellungnahme der VGV

Wie groß die Wucht des Wassers war, lässt diese Aufnahme erahnen: Das Bild zeigt eine der Zugangstüren zur Tiefgarage am Froweinplatz in Velbert-Langenberg.
Wie groß die Wucht des Wassers war, lässt diese Aufnahme erahnen: Das Bild zeigt eine der Zugangstüren zur Tiefgarage am Froweinplatz in Velbert-Langenberg. © VGV

Gerno Böll als Vertreter der Stadtverwaltung hat nun dem Bezirksausschuss Langenberg (BZA) eine ausführliche Stellungnahme zu den Hintergründen vorgelegt. Zur Erinnerung: Beim Hochwasser im Juli 2021 war die Tiefgarage bis unter die Decke mit Wasser voll gelaufen, mehrere Millionen Liter Wasser richteten massive Schäden an.

Rund eine halbe Million Euro würde die Reparatur kosten, so eine erste Schätzung damals. Das Land NRW stellte für genau solche Fälle einen Fördertopf bereit, allerdings ist für die Gewährung zunächst ein Sachverständigen-Gutachten nötig. Den Auftrag für dieses Gutachten erteilte die VGV im November 2021.

Handwerksfirmen ausgebucht

Nur: Grundlage für das Gutachten ist gemäß der Förderrichtlinien das Angebot einer Sanierungsfirma. Und da liege der Grund für die erhebliche Verzögerung, heißt es in der Stellungnahme der VGV. „Aufgrund der hohen Auslastung generell im Handwerksbereich, aber insbesondere von Firmen, die sich auf die Beseitigung von derartigen Schäden spezialisiert haben“, bekam die städtische Gesellschaft erst im Oktober 2022 ein Angebot – und erst dann konnte auch der Gutachter beauftragt werden.

Die Nachfrage war nach den Überschwemmungen im Sommer 2021 einfach riesengroß – gerade in den viel stärker betroffenen Gebieten an der Ahr – und gleichzeitig die Zahl der in Frage kommenden Betriebe überschaubar.

Nun also liegt das Gutachten seit Anfang des Jahres vor, wohlgemerkt: des laufenden Jahres. Von der anfänglichen Schätzung ist auch nicht mehr viel übrig geblieben, der Gutachter geht von Kosten von mehr als 1,1 Millionen Euro aus.

Bei Vorarbeiten noch mehr Schäden in Tiefgarage entdeckt

Der Schaltraum der Tiefgarage am Froweinplatz in Velbert-Langenberg stand komplett unter Wasser.
Der Schaltraum der Tiefgarage am Froweinplatz in Velbert-Langenberg stand komplett unter Wasser. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch auch wenn es nach außen hin so ausgesehen haben mag: Es hat sich schon einiges getan unter dem Froweinplatz. Ende 2022 demontierten Arbeiter zerstörte Technikteile und führten weitere so genannte vorbereitende Maßnahmen durch. Dabei entdeckten die Arbeiter noch mehr Feuchtigkeitsschäden, die ebenfalls behoben werden müssen.

Für die Sanierung der Elektrotechnik hat die VGV inzwischen einen Generalplaner beauftragt, der die weiteren Schritte koordinieren soll. Allerdings, so heißt es in der Stellungnahme weiter, sei die Lage auf dem Handwerkermarkt weiterhin angespannt.

„Wann mit einer Wiedereröffnung der Tiefgarage zu rechnen ist, kann aber vor dem Hintergrund der zuvor beschriebenen Schwierigkeiten zum aktuellen Zeitpunkt nicht gesagt werden“, lautet das Fazit. Rufen nach einer provisorischen Öffnung erteilt die VGV außerdem eine Absage – da sowohl die Be-/Entlüftung als auch Brandschutzeinrichtungen nicht funktionstüchtig sind.

Weitere Themen: Breitbandausbau und Skulpturenweg

Im BZA ging es neben der Tiefgarage unter anderem noch um den Breitbandausbau in Langenberg und den geplanten Skulpturenweg des Kunstvereins (Alldie). Auch die Zukunft der Sparkasse kam kurz zur Sprache.

Die Anfrage zum letztgenannten Punkt war recht schnell beantwortet: Die Sparkasse bleibt, die Filiale wird aber kleiner (WAZ berichtete, zum Artikel geht es hier: www.waz.de/velbert).

Breitbandausbau in Langenberg kommt voran

Ausführlich ging Kai-Uwe Dettmann, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, auf den Breitbandausbau in Langenberg ein. Mitte 2024 soll ganz Langenberg – bis auf die Randbezirke (WAZ berichtete) – das schnelle Internet nutzen können.

Was den Ausbau, besonders im Bereich der Altstadt, erschwert: Hier muss, so schreibt es ein neues Gesetz vor, der Bau durch einen Archäologen oder eine Archäologin begleitet werden. „Das kostet eine Stange Geld“, erläuterte Kai-Uwe Dettmann, „und bis man da jemanden hat, das dauert“. Alles in allem verlaufe der Ausbau aber nach Plan.

Alldie stellt Projekt Skulpturenweg Langenberg vor

Der Objekt- und Installationskünstler Jens J. Meyer möchte eine Skulptur – Arbeitstitel „Brückenschlag“ – zum geplanten Skulpturenweg durch Velbert-Langenberg beisteuern.
Der Objekt- und Installationskünstler Jens J. Meyer möchte eine Skulptur – Arbeitstitel „Brückenschlag“ – zum geplanten Skulpturenweg durch Velbert-Langenberg beisteuern. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Und dann ging es noch um das neue Großprojekt, das der Verein Kunsthaus Langenberg (Alldie) plant. Mit einem gut sechsminütigen Film stellte das Team den Skulpturenweg durch die Altstadt vor. „Wir sind absolut in der Planungsphase, und zwar schon sehr konkret“, sagte Heinz Johnen aus dem Alldie-Vorstand.

Der Weg soll an der Sambeck beginnen, sich dann am Norbert-Bauer-Ufer lang Richtung Alte Kirche und Stiller Park wenden und dann über die Event-Kirche zum Alldiekunst-Haus führen. Manch Kunstwerk ist schon da – etwa die Segel am Hardenberger Bach oder die Grundsteinkisten.

Verhandlungen, erläuterte er, führe das Team derzeit mit mehreren Künstlerinnen und Künstlern, bei zweien „sind wir schon recht weit, das ist relativ fest“. Eines davon – Arbeitstitel „Brückenschlag“ – kommt von dem Objekt- und Installationskünstler Jens J. Meyer.