Langenberg. Skulpturenweg, Beleuchtungskonzept, Langenberg-Schild: Das sind nur einige Themen, die bei der SoKo Langenberg auf den Tisch kommen.

Rund zehn Jahre gibt es sie jetzt, die SoKo Langenberg. Angelehnt an die Sonderkommission der Polizei – eine meist ad hoc aufgestellte Gruppe, die in der Regel zur Klärung eines bedeutenden Verbrechens dient – haben sich hier Vertreter verschiedener Vereine, Institutionen und Einrichtungen sowie Einzelpersonen zusammengefunden. Sie wollen gemeinsam Langenberg nach vorne bringen, Projekte umsetzen und den Stadtbezirk in ein gutes Licht rücken.

Regelmäßig finden dazu Treffen statt, es gibt eine Tagesordnung, eine Protokollantin, einen, der die Sitzung leitet. Und dennoch ist die SoKo kein Verein, sondern ein lockerer Zusammenschluss. Regelmäßig sind Gäste eingeladen, meist aus der Politik oder Verwaltung.

Diesmal hatte SoKo-Sprecher und -Initiator Volker Münchow den Wunsch, die Arbeit der Runde mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zur rücken, weshalb auch die WAZ Langenberg eine Einladung erhielt.

Skulpturenweg nimmt Form an

Der Künstler Jens J. Meyer möchte eine Installation zum Skulpturenweg beisteuern. Die Genehmigungen liegen vor, derzeit wird noch die Finanzierung geklärt.
Der Künstler Jens J. Meyer möchte eine Installation zum Skulpturenweg beisteuern. Die Genehmigungen liegen vor, derzeit wird noch die Finanzierung geklärt. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Und so saßen am frühen Dienstag Abend etwas mehr als ein Dutzend engagierte Langenbergerinnen und Langenberger im Alldiekunst-Haus zusammen. Topthema: Der vom Kunstverein angedachte Skulpturenweg quer durch die ganze Stadt.

Der soll an der Sambeck beginnen, sich dann am Norbert-Bauer-Ufer lang Richtung Alte Kirche und Stiller Park wenden und dann über die Event-Kirche zum Alldiekunst-Haus führen. Manch Kunstwerk ist schon da – etwa die Segel am Hardenberger Bach oder die Grundsteinkisten.

Zwei Künstler angefragt

Andere könnten dieses Jahr folgen, erläuterte Heinz Johnen von Alldiekunst: „Wir haben zwei Künstler, die kurz- bis mittelfristig eine Skulptur umsetzen könnten“, sagte der 2. Vorsitzende des Vereins. Eines davon – Arbeitstitel „Brückenschlag“ – kommt von dem Objekt- und Installationskünstler Jens J. Meyer.

„Alle Genehmigungen liegen vor“, erläuterte Johnen weiter, „die Finanzierung ist allerdings noch offen.“ Doch auch die werde sich „bald entscheiden“ und dann könne das Projekt „schnell umgesetzt“ werden. Auch ein zweiter Künstler – Robert Schad, ein international renommierter Bildhauer, der mit Stahl arbeitet – möchte sich beteiligen.

Langenberg bekannter machen

„Er hat schon bei der Tuchfühlung 1 mitgemacht“, sagte Heinz Johnen, „und es besteht die Möglichkeit, dass er das damals präsentierte Kunstwerk reproduziert und dann zur Verfügung stellt.“ Auch das könnte noch vor Jahresende geschehen.

Insgesamt, so der Wunsch, solle der Skulpturenweg Langenberg über die Stadtgrenzen von Velbert hinaus bekannter machen, etwa als eigene Entdeckerschleife zum Neanderland Steig. Dazu, so die einhellige Meinung der SoKo-Mitglieder, müssten aber auch Velbert Marketing und der Kreis Mettmann mit ins Boot geholt werden.

Promenade beleben

Etwas tun will die Gruppe auch für die Bürgerhauspromenade – das Norbert-Bauer-Ufer. Im Raum schwebt die Idee einer 70 Meter langen Bank, die sich an der Mauer zum Bürgerhaus entlang zieht. Zwei Funktionen könne die erfüllen, erläuterte Gerd Rocholz, der auch zum Vorstand von Alldie gehört.

Die Promenade unterhalb des Bürgerhauses soll belebt werden, etwa durch eine lange Bank, eine kleine Bühne und eine Boule-Bahn oder ein Schachspiel.
Die Promenade unterhalb des Bürgerhauses soll belebt werden, etwa durch eine lange Bank, eine kleine Bühne und eine Boule-Bahn oder ein Schachspiel. © ER

Einerseits könne die Bank als Werbe-Gag herhalten, „so nach dem Motto: ,Die längste Bank in ganz NRW’.“ Außerdem könne das Konstrukt auch „Kommunikationszentrum für Langenberg werden, wenn hier Bürgerinnen und Bürger auf Touristinnen und Touristen treffen.“

Des weiteren könne die Promenade mit einer kleinen Bühne, einem Schachspiel oder einer Boule-Bahn abgerundet werden, „ein Zentrum für Kommunikation, Kultur und Kunst“. Die Idee fand Anklang bei den Anwesenden, eine Arbeitsgruppe prüft nun Machbarkeit und Möglichkeiten zur Umsetzung.

Schild am Bahnhof dürfte bald stehen

Einige weitere Themen standen auf der Tagesordnung, die die Gruppe aber recht schnell abhandelte: Das Langenberg-Schild am Bahnhof könne innerhalb der nächsten 14 Tage bis drei Wochen installiert werden, versicherte Markus Thelen, der in der Runde den Männerturnverein (MTV) vertritt.

Am Froweinplatz, so ein Vorschlag von Volker Münchow, wäre es doch schön, wenn terrassenartige Stufen einen direkten Zugang zum Bachufer ermöglichen würden. hier müsse allerdings zunächst Rücksprache mit der Denkmalbehörde gehalten werden.

Kampf gegen Leerstände

Einer weniger: Erst kürzlich hat in der ehemaligen Commerzbank-Filiale der E-Bike-Spezialist e-Motion eine Filiale eröffnet. Dennoch sieht Altstadtmanager Luca Henke keine rosigen Zeiten auf Langenberg zukommen.
Einer weniger: Erst kürzlich hat in der ehemaligen Commerzbank-Filiale der E-Bike-Spezialist e-Motion eine Filiale eröffnet. Dennoch sieht Altstadtmanager Luca Henke keine rosigen Zeiten auf Langenberg zukommen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Der Kampf gegen Leerstände gehe weiter, berichtete Luca Henke, seines Zeichens Altstadtmanager und voll im Thema: „Ein paar Ladenlokale gehen bald in die Vermietung“, versicherte er. „Wir freuen uns sehr über jede Interessentin und jeden Interessenten mit spannenden Ideen für diese Flächen“.

Doch er hatte auch schlechte Nachrichten: Es gebe auch vermehrt Absagen von Interessenten, die aufgrund des schlechter werdenden Konsumklimas so wie der dräuenden Energiekrise von dem Schritt in die Selbstständigkeit absehen würden. „Und ich fürchte“, beendete Luca Henke seine Ausführungen, „dass die aktuelle Situation schlimmere Folgen haben könnte, als Corona.“

Nachfolger gesucht

Gerd Berker, Vorsitzender des Bürgerbusvereins, sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für eine Aufgabe, die mit dem Bürgerbus nichts zu tun hat: Denn er ist auch dafür verantwortlich, dass die Entdeckerschleifen zum Neanderlandsteig ordentlich ausgezeichnet werden.

„Das ist schon Arbeit“, sagt Gerd Berker. Die Beschilderung muss erneuert oder gar ganz neu angebracht werden, Beschwerden von Wanderern nachgegangen werden. Trotzdem: Wer sich dieser Aufgabe annehmen möchte, dürfe sich gerne melden.