Neviges. Im Bezirksausschuss Velbert-Neviges gibt es grünes Licht für einen Bebauungsplan Schloss Hardenberg. Außerdem ging es um Parkplätze und mehr.

Ein Bebauungsplan für das Schloss und das Schlossgelände? Der Punkt 3 der Tagesordnung auf dem Bezirksausschuss Neviges mag manchen verwundert oder aufgeschreckt haben. Doch keine Sorge, hier wird nichts abgerissen und neu gebaut. Vielmehr benötige man rund ums Schloss Planungssicherheit, erläuterte Tim Edler, bei der Stadtverwaltung zuständig für den Bereich Bauleitplanung in Neviges. Wenn Herrenhaus, Mühlengebäude und die Grünanlagen zum „Erlebniszentrum Natur“ umgewandelt werden – den Wettbewerb für den neuen Schlossgarten hat das Bochumer Landschaftsarchitekten-Büro wbp gewonnen – dann wolle man auch juristisch auf der sicheren Seite sein. Zumal ein Teil des geplanten neuen Schlossgartens nicht der Stadt gehöre, sondern der Bahn. Für das Mühlengebäude stehe außerdem eine Nutzungsänderung an: Hier ist Gastronomie geplant. Die Aufstellung eines Bebauungsplans wurde daraufhin mehrheitlich beschlossen – mit einer Gegenstimme der Fraktion „Die Linke“: Jörg Möller gab zu verstehen, dass ihm das gesamte Konzept nicht zusage.

Keine neue Parkregelung in Neviges

Der Parkplatz Auf der Beek bleibt weiterhin nur für Pkw zugelassen. Rechts im Bild ein Teil des PSI-Gebäudes, das die Stadt Velbert gekauft hat.
Der Parkplatz Auf der Beek bleibt weiterhin nur für Pkw zugelassen. Rechts im Bild ein Teil des PSI-Gebäudes, das die Stadt Velbert gekauft hat. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Was die Situation auf dem Parkplatz Auf der Beek betrifft, wird sich zumindest kurzfristig nichts ändern: Bündnis 90/Die Grünen haben ihren Antrag zurückgezogen, dass nicht nur Pkw, sondern auch Klein-Transporter bis 3,5 Tonnen hier parken dürfen. Man wolle keinen Schilderwald verursachen. Mit dem Antrag wollte man ursprünglich auch Handwerkern mit ihren Kleinlastern das Parken problemlos ermöglichen.

Stadt kaufte PSI-Gebäude

Auf lange Sicht gesehen, könnte sich rund um den Parkplatz Auf der Beek allerdings eine Menge tun: Wie berichtet, hat die Stadt das leerstehende PSI-Gebäude gekauft, in einem Teil war bis Oktober 2020 das Gebrauchtwarenhaus des SOS-Teams beheimatet. „Wir freuen uns sehr, dass wird diesen Kauf tätigen konnten“, sagte der Beigeordnete Jörg Ostermann. Eröffneten sich doch nun ganz andere Möglichkeiten, diese recht trostlose Ecke attraktiver zu gestalten. So gibt es zum Beispiel seit Jahren die Überlegung, den Hardenberger Bach freizulegen, eine Art „Neviges am Wasser“ zu schaffen. Denn wer zurzeit aus der S-Bahn steigt, sieht als erstes einen Parkplatz und das nicht gerade ansehnliche PSI-Gebäude. „Nicht das schönste Entrée“, wie der Ausschuss-Vorsitzende Rainer Hübinger bemerkte. Bei einem eventuellen Abriss gehe es auch um das Thema Altlasten, so Jörg Ostermann: „Hier gab es auch die ein oder andere industrielle Nutzung.“

Ein Pfad für alle Sinnen

Gute Nachrichten hatte Franziska Hübner zu verkünden, Geschäftsbereichsleitung „Grün und Friedhöfe“ bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV): Die Wegführung für den „Grünen Pfad“, ein Erlebnis-Rundweg für alle Sinne, ist festgelegt. Vom Schloss geht’s, grob gesagt, durch den Wald, über die Ansembourgallee zum Stadtgarten – und zurück. Bereits im Frühjahr 2023 könne man dort herwandern – allerdings noch ohne all die Stationen wie etwa eine Waldschaukel, Waldmemory und vieles mehr, was das Nevigeser Büro BSS unter der Federführung von Landschaftsarchitektin Astrid Born-Straßen hier plant. Mit 252.000 Euro wird das Projekt zu 70 Prozent aus dem Städtebauförderprogramm des Landes finanziert, insgesamt liegen die Kosten bei 360.000 Euro.

„Es soll kein Lehrpfad werden, sondern Anreize zum Erkunden und Erfahren geben“, erläutert Franziska Hübner, auch auf eine aufwändige Beschilderung wolle man verzichten. Informationen soll es vielmehr durch Rätsel und Spiele geben. Ob an der Alten Burg allerdings ein hölzerner Aussichtsturmes stehen wird, den die Landschaftsarchitekten des Büros BSS besonders reizvoll finden, ist fraglich. „Das können wir uns vorstellen, ist aber nicht im Rahmen der Förderung“, so Franziska Hübner.

Ampelphase wird geprüft

Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer – keiner will gern lange warten an Kreuzungen. Radfahrer, die auf dem Panoramaradweg unterwegs sind und in Tönisheide die Kreuzung Nevigeser Straße/Kuhlendahler Straße/Wülfrather Straße queren wollen, haben zurzeit zu lange „Rot“, findet Esther Kanschat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen. Die Anregung der Grünen lautet, die Ampelphasen zugunsten der Radfahrer anzupassen. Dazu Bernhard Wieneck, Geschäftsbereichsleiter Tiefbau bei den TBV: „Wir sehen uns das Ganze in Richtung Optimierung mal an und prüfen das.“ Allerdings dürfe es auch zu keinem Auto-Stau durch zu lange Rotphasen kommen, nicht zu vergessen die Fußgänger. Allen gerecht zu werden: nicht einfach.

In einer ersten Version des Artikels hatten wir berichtet, dass sich „Velbert anders“ beim Thema Bebauungsplan Schloss Hardenberg der Stimme enthalten hätte. Das ist so nicht korrekt. Die Fraktion hat zugestimmt.

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