Neviges. Das Land gibt 410.000 Euro zur Gestaltung eines schöneren Neviges. Damit soll auch ein Sinnespfad vom Schloss bis zur Altstadt angelegt werden.

Schönere Fassaden, mehr Blumen und Grün in der Altstadt, Lichteffekte, die attraktive Gebäude besser zur Geltung bringen. Und nicht zuletzt ein besonderer Pfad, der das Schloss Hardenberg mit der Altstadt verbindet: Ideen hat die Stadt Velbert viele, um Neviges attraktiver zu gestalten – und jetzt ist auch das Geld dafür da, sie umzusetzen. Mit 410.000 Euro fließt der Löwenanteil aus dem Städtebauförderprogramm des Landes für Velbert nach Neviges. Insgesamt bekommt die Stadt 606.000 Euro, der Rest von 196.000 Euro ist für die Innenstadt in Mitte gedacht. Letztlich stellen Bund und Land für Neviges 8,5 Millionen Euro in Aussicht.

Neue Fassaden

Die Freude ist nicht nur bei der Stadtplanerin Caroline Strughold, Projektleiterin für Stadterneuerung, riesig. Mit dem Geld wolle man unter anderem das bereits im letzten Jahr gestartete Fassaden- und Wohnumfeldprogramm weiter ausbauen. „Am Anfang war das Interesse sehr groß, da haben viele bei uns angerufen.“ Was bereits gefördert wurde: Das neue Dach des ehemaligen Kaufhauses Gassmann, in das im nächsten Monat das Weiterbildungsinstitut WBS zieht, und die Fassade des benachbarten Hauses, in dem der „Backtreff“ ist. Bei weiteren Objekten habe man die Bewilligungsbescheide heraus geschickt.

Das Fördergebiet ist abgegrenzt

Auf dem Waldweg hinter dem Schloss beginnt der „Grüne Pfad“, der über die Ruine Alte Burg in die Altstadt und zurück zum Schloss führt.
Auf dem Waldweg hinter dem Schloss beginnt der „Grüne Pfad“, der über die Ruine Alte Burg in die Altstadt und zurück zum Schloss führt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Der Zuschuss beträgt bis zu 35 Prozent der Kosten. Zu den Bedingungen gehört unter anderem, dass der letzte Anstrich zehn Jahre zurück liegt. Aber auch die Begrünung von Dächern oder das Herrichten von barrierefreien Hof- und Gartenflächen werden gefördert – eben alles, was den Aufenthalt im Ortskern angenehm macht. Wichtig: Die Immobilien müssen „im Fördergebiet“ liegen, so Caroline Strughold. Also zwischen Schloss im Norden und dem Ende der Fußgängerzone im Süden, im Westen vom Stadtgarten/Tönisheider Straße/Wilhelmstraße bis zum Bereich Blücherstraße/Weinberg im Osten.

Verfügungsfond ist im Aufbau

Ideen sind stets willkommen

Wer Ideen zur Verschönerung des Ortskerns von Neviges hat, kann Kontakt mit den Altstadtmanagerinnen Dr. Eva Dannert, 0151 6106 0067, oder Julia Ostkamp, 0151 5474 2091, aufnehmen.

Bei Fragen rund um das Thema Fassaden- und Wohnumfeldprogramm gibt neben den Altstadtmanagerinnen auch Stadtplanerin Caroline Strughold Auskunft unter 02051 262654.

Außerdem soll ein Teil der Fördermittel in einen „Verfügungsfonds“ fließen, mit dem dann der ein oder andere Wunsch der Bürgerinnen und Bürger erfüllt werden kann – sei es beispielsweise die Bepflanzung von Blumenkübeln oder das Aufstellen von Bänken. Ihre Ideen seien schon viele Nevigeser bei den beiden Altstadtmanagerinnen Dr. Eva Dannert und Julia Ostkamp los geworden. „Bei der Finanzierung solcher Vorschläge kommt ein Teil aus dem Verfügungsfonds, ein Teil aus privater Hand. Sobald die Richtlinien beschlossen sind, gibt es dazu weitere Informationen“, erläutert Caroline Strughold. Zurzeit haben die beiden Altstadt-Managerinnen ihr Büro noch in der Vorburg Schloss Hardenberg, ab Mai sollen sie wöchentlich in den Räumen von WBS Training in der ehemaligen Gassmann-Immobilie zu sprechen sein – sofern es die Corona-Schutzverordnung wieder erlaubt.

Ein Pfad für alle Sinne

Der Fußgängertunnel an der Bernsaustraße wird hergerichtet. Auch er liegt auf dem „Grünen Pfad“ zwischen Schloss und Altstadt.
Der Fußgängertunnel an der Bernsaustraße wird hergerichtet. Auch er liegt auf dem „Grünen Pfad“ zwischen Schloss und Altstadt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Weitere Projekte, die mit dem Fördergeld finanziert werden: Der Masterplan Licht, der Gebäude in Szene setzt, und der „Grüne Pfad“, so der Arbeitstitel: Dabei geht es um einen Verbindungsweg zwischen Schloss und Altstadt. „Wie der Pfad am Ende wirklich heißt, wird man sehen“, sagt Caroline Strughold. Die Grundidee sei jedenfalls: Der Grüne Pfad solle sich anpassen an das, was ab voraussichtlich 2024 im neu genutzten „Schloss Hardenberg. Erlebniszentrum im Naturraum Neanderland“ gezeigt werde, so die Stadtplanerin. Der Pfad ist als ein Rundweg geplant, der in dem Wald hinter dem Schloss beginnt, zur Ruine alte Burg führt und über den Stadtgarten Tönisheider Straße durch die Altstadt wieder am Schloss endet.

„Auf dem Pfad soll es verschiedene Stationen geben, an denen man die Natur mit allen Sinnen erfassen kann, also sehen, riechen, hören, fühlen, schmecken.“ Im Zusammenhang mit dem Pfad soll auch der nicht gerade anheimelnde Fußgängertunnel an der Bernsaustraße schräg gegenüber der Gaststätte „Parkhaus Seidl“ hergerichtet werden. Was man ansonsten noch alles tun könnte, um die Altstadt aufzuwerten, soll in einem „Gestaltungshandbuch“ gesammelt werden, wenn nötig in Abstimmung mit der Denkmalbehörde. Für diese Aufgabe werde noch ein Büro beauftragt, kündigt Caroline Strughold an. Alles, so die Stadtplanerin „für ein harmonisches und attraktives Neviges“.