Neviges. Gerhild und Wolfgang Miautki aus Velbert-Neviges feiern Goldhochzeit. Seit 50 Jahren halten sie zusammen, meistern auch manchen Schicksalsschlag.

Wenn das Ehepaar Miautki feiert, dann lacht die Sonne vom Himmel. Das war schon vor 50 Jahren so, als es am 4. August 1972 erst wie aus Kübeln schüttete und zur Trauung in der evangelischen Kirche in Langenberg der Himmel aufriss. Auch zur silbernen Hochzeit habe es einen wolkenlosen blauen Himmel gegeben, erinnert sich Gerhild Miautki (68) auf dem Sofa des gemütlichen Wohnzimmers an der Florastraße. Da ist es nur logisch, dass sie ihre Goldhochzeit an einem der heißesten Tage des Jahres feiern: Erst am 4. August bei einem Gottesdienst eigens zu Ehren des Jubelpaares in der Stadtkirche und dann im Haus Sondermann.

Kennengelernt in der Disko

Noch gut in Erinnerung ist die Trauung am 4. August 1972 in der evangelischen Kirche in Langenberg.
Noch gut in Erinnerung ist die Trauung am 4. August 1972 in der evangelischen Kirche in Langenberg. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Fragt man die Zwei, wie sie sich kennengelernt haben, ist die Antwort kurz und bündig – das Leben kann manchmal so einfach sein. „Das war in der Diskothek Bergischer Hof in Langenberg. Ich hab sie gesehen, sie hat mit gefallen“, erzählt Wolfgang Miautki, (71), der früher bei der Stadt Wuppertal beschäftigt war. Und ja, damals, im Oktober 1971, da war er sich sicher. „Die ist es, die oder keine.“ Amors Pfeil traf ins Schwarze, und bei Gerhild Miautki, die damals mit einer Freundin unterwegs war, ging es genauso schnell. „Mir gefiel alles an ihm.“

Ausflüge zur Schlagernacht

Er aufgewachsen in der Elfringhauser Schweiz, sie in Langenberg, war man sich schnell einig: In Langenberg wollte man sich das Jawort geben und warum noch lange warten, wenn doch alles klar war. Bei der Erinnerung an den 4. August 1972, an die stimmungsvolle Trauung, das herrliche Brautkleid, da strahlt Gerhild Miautki. Drei Söhne, Michael, Andreas und Daniel, kamen zur Welt, die Familie lebte glücklich in Langenberg. Und wer von den Söhnen damals Lust hatte, der leistete den Eltern Gesellschaft, wenn es mal wieder auf Tour ging: „Wir sind früher mit der ganzen Familie zur Bravo-Show nach Dortmund in die Westfalenhalle gefahren. Das war immer schön. Und später dann auch oft zur Schlagernacht. Die ist ja jetzt immer in Oberhausen, gefällt uns nicht so gut“, sagt Wolfgang Miautki.

Gegenseitige Unterstützung

Wolfgang Petry, Jürgen Drews, später auch Andrea Berg – die Miautkis haben sie alle gesehen. „Ich fand Jürgen Drews immer gut“, sagt die Jubilarin, die nach einem überstandenen Oberschenkel-Halsbruch leider nicht mehr so unternehmungslustig sein kann. Viele, viele CDs mit Schlagern stapeln sich in ihrem Wohnzimmer-Regal. „Die hören wir immer noch gerne, nach wie vor“, fährt Wolfgang Miautki fort. Doch auch schwere Stunden habe man zusammen gemeistert. Den Tod des mittleren Sohnes Andreas zu verkraften, das sei nicht einfach gewesen. „Man muss einfach zusammen halten, durch dick und dünn gehen. Dann klappt das.“ Und dann klappen, so der Jubilar, eben auch 50 Jahre Ehe. Auch im ganz normalen Alltag helfen und unterstützen sich die Zwei: „Meine Frau spült, ich trockne ab. Und ich häng immer die Wäsche auf, das ist zu schwer für sie.“ Stolz sind beide auf die Enkelinnen Anna und Miriam.

Umzug nach Neviges

So sehr sich die Miautkis einst in Langenberg wohl gefühlt haben, so sehr schätzen sie jetzt ihre Wohnung an der Florastraße – einfach, weil vieles hier so viel praktischer ist. Als man sich vor zwölf Jahren zu dem Umzug nach Neviges entschloss, wohnte das Ehepaar in Langenberg an der Wallmichrather Straße. „Man ging zwanzig Minuten bis in die Stadt, und man wird ja nicht jünger. Da hörten wir, dass hier was frei wird und haben das später auch gekauft.“ Von ihrer Wohnung an der Florastraße aus sei man ganz schnell bei Edeka und DM, der Bus halte vor der Tür und die S-Bahn nach Essen und Wuppertal auch. „Mal eben nach Wuppertal fahren, das machen wir ganz gerne.“

Jetzt freuen sich die Miautkis erst einmal über ihren großen Tag. Und Wolfgang Miautki auch auf Samstag, „endlich wieder Bundesliga“. Dann fiebert er wieder mit, drückt seinem Lieblingsverein die Daumen. „Borussia Dortmund. Wird Zeit, dass die Bayern mal einen vor den Latz kriegen.“