Neviges. . Verwaltung prüft Antrag der SPD, an der Bernsauer Straße Gewässer freizulegen. Bezirksausschuss sprach sich gegen Schließung des Service-Büros aus.

  • Idee der Freilegung des Hardenberger Baches und des Lohbaches stößt im Bezirksausschuss auf Zustimmmung
  • Der dann verlorene Parkraum, so die Idee der SPD, könnte auf das benachbarte PSI-Gelände verlegt werden
  • Mögliche Schließung des Service-Büros stößt bei allen Ausschuss-Mitgliedern auf Unverständnis

Eine reizvolle Altstadt, ein Dom, der Architekturfans von Nah und Fern anlockt, und eine mittelalterliche Wehranlage, die ihresgleichen in Deutschland sucht: Neviges hat viel zu bieten. Doch wer mit der S-Bahn ankommt, sieht erstmal einen trostlosen Parkplatz. Der Wallfahrtsort hat ein schöneres Eingangstor verdient, da waren sich alle Mitglieder im Bezirksausschuss einig. Der SPD schwebt statt der grauen, trostlosen Asphaltwüste ein in Stufen plätschernder Bach und viel Grün vor – so, wie sich die Stadt Goch präsentiert.

Dort am Niederrhein hatten sich die Sozialdemokraten unlängst zu ihrer Klausurtagung getroffen und die Idee mit nach Neviges gebracht. Skepsis herrschte zwar bei einigen Mitgliedern über die Machbarkeit der Finanzierung, aber die Grundidee fand Anklang: Die Verwaltung wurde mit großer Mehrheit beauftragt, die Freilegung des Hardenberger Baches und des Lohbaches zu prüfen, die beide unter dem Parkplatz liegen.

Skepsis bei der Finanzierung

Der dann verlorene Parkraum, so die Idee der SPD, könnte auf das benachbarte PSI-Gelände verlegt werden. Dazu müsste die Fläche zunächst gekauft und dann das darauf stehende Gebäude abgerissen werden, in dem das S.O.S.-Team seit Jahren beheimatet ist.„Ich finde die Idee an sich gut, aber das wird ein Schweinegeld kosten“, gab Dr. Michael Pannen (Die Grünen) zu bedenken. August Friedrich Tonscheid (Velbert Anders) konnte sich gar nicht für ein Neviges am Wasser erwärmen: „Ich sträube mich, den Leuten zu suggerieren, dass das umzusetzen ist.“

Ebenfalls mehrheitlich beschlossen wurde der Entwurf des Bebauungplans Maiberger Straße in Tönisheide, der am Rande der Siedlung Wimmersberger Weg 18 Doppel- und Einzelhäuser vorsieht. Dem Wunsch des Oberhausener Investors, eine dritte Wohneinheit bauen zu dürfen, wurde jedoch einstimmig widersprochen. Einigkeit auch beim Thema „Servicebüros“: Die Empfehlung von Kämmerei-Leiter Christoph Peitz, die Anlaufstelle für Bürger an der Elberfelder Straße zu schließen, stieß bei allen Ausschuss-Mitgliedern auf Unverständnis. „Wir können nicht davon ausgehen, dass alle Leute online sind. Und es ist nicht jeder mit Rollator in der Lage, nach Velbert zu fahren“, gab Marlies Ammann (CDU) zu bedenken.

So einstimmig man sich gegen die Schließung des Service-Büros aussprach, so einstimmig forderten die Vertreter aller Fraktionen auch die Aufstellung von Stromkästen auf dem Wochenmarkt. Die Kabel als Stolperfallen müssten endlich verschwinden.