Velbert. Die Deutsche Post hat einen neuen Zustellstützpunkt für ganz Velbert. Vorher wurde die Post an zwei Standorten für die Touren vorbereitet.
„Hurra, Oma und Opa haben mir eine Postkarte von Rügen geschrieben“, freut sich die neunjährige Celina, als sie die Post im Briefkasten findet. Bis die bunte Karte dort gelandet ist, war allerdings viel Logistik notwendig. Sie wurde aus dem gelben Post-Briefkasten auf der Ostsee-Insel abgeholt, in ein Verteilzentrum gebracht, zum ersten Mal sortiert und dann auf die Reise geschickt. Hier in der Region ist sie dann im Briefverteilzentrum Langenfeld gelandet, wo auf mehr als 16.000 Quadratmetern erneut kräftig sortiert wird.
Spannend ist durchaus aber auch der letzte Abschnitt der „Reise“ von Oma und Opas Postkarte. Und da gibt es in Velbert nun einige Veränderungen. Bis Mitte November 2021 wäre die Karte im Zustellstützpunkt an der Poststraße 17 gelandet – die Langenberger und Nevigeser Post hingegen an der Kamper Straße 25. „Beide Standorte platzten jedoch aus allen Nähten“, berichtet Standortleiter Michael Bestler, der sich nun über neue Räume freuen kann.
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Nachdem Ende des vergangenen Jahres zunächst die „Zentrums-Bezirke“ an die Mettmanner Straße 94 – bis 2018 Sitz der Firma Glutz – gezogen sind, folgten vor einem Monat auch die übrigen Zustellbezirke, so dass nun, bis auf wenige Ausnahmen, die gesamte Velberter Post aus mehr als 40 Bezirken dort landet.
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Die Kurzbriefe kommen nach Zustell-Reihenfolge sortiert in Velbert an
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Während die so genannten Kurzbriefe (das sind Postkarten, Standard- und Kompaktbriefe) bereits vollständig – in der richtigen Zustell-Reihenfolge – sortiert für die einzelnen Touren in Velbert ankommen, müssen Langbriefe (Groß- und Maxibriefe, Bücher- und Warensendungen) von den Zustellern und weiteren Innendienst-Mitarbeitern von Hand an die richtige Stelle einsortiert werden. „Alle Touren sind vom Ablauf genau geplant und die Zustellung erfolgt in aller Regel immer in der gleichen Reihenfolge“, erklärt Bestler, der selbst viele Jahre als Zusteller gearbeitet hat. Natürlich werde in regelmäßigen Abständen geprüft, optimiert und ergänzt, so der Standortleiter.
Um 5.55 Uhr kommt der erste Lkw mit Post in Velbert an
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Und so beginnt der Tag im Velberter Zustellstützpunkt auch bereits um kurz vor sechs am frühen Morgen. „Dann kommt der Lkw mit der ersten Zuführung Briefpost“, so Bestler. Direkt im Anschluss starte dann die Sortierung. Jeder Zustellbezirk hat dabei einen eigenen Bereich in der großen, lichtdurchfluteten Halle. Um 8.15 kommt ein weiterer Lkw – die so genannte „zweite Zuführung“ – in der sich dann vor allem die bereits in Langenfeld sortierten Kurzbriefe befinden.
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In Velbert gibt es zudem eine Verbund-Lösung. Heißt: In vielen Bezirken übernimmt der Briefzusteller auch die Zustellung von Paketen: In Teilverbund-Bezirken betrifft das einzelne Straßen, in Vollverbund-Bezirken sogar alle. „Dort kommt dann kein DHL-Bote mehr“, erklärt Bestler. Für die Vorsortierung der Pakete ist das Paketzentrum Bochum zuständig, in Velbert kommen sie dann in Rollbehältern an, in denen jeweils nur noch drei bis vier Bezirke „auseinandersortiert“ werden müssen.
Die durchschnittliche Velberter Zustelltour ist 40 bis 60 Kilometer lang
Durch die Verbundzustellung sind viele Briefträger, die nun gleichermaßen Paketzusteller sind, nicht mehr mit dem Rad oder der Postkarre unterwegs, sondern mit Zustellfahrzeugen. Für die aktuell 29 Verbundbezirke stehen derzeit 15 Elektroautos zur Verfügung – die Anzahl soll „schnellstmöglich“ aufgestockt werden, sagt Post-Pressesprecherin Britta Töllner. Aber – wie in vielen anderen Bereichen auch: Es gibt Lieferengpässe und damit verbunden Lieferverzögerungen. Die Ladeinfrastruktur sei aber bereits auf 30 Fahrzeuge ausgelegt, betont Töllner. 40 bis 60 Kilometer lang ist die durchschnittliche Zustelltour – rund 150 Kilometer schaffen die knallgelben Streetscooter der Post. „Da klappt es selbst in Langenberg“, sagt Bestler.
Und so kann sich auch Celina über die Post von Oma und Opa freuen – und beschließt spontan, einen Brief als Dankeschön zu schreiben.
>>> Der Zustellstützpunkt
Im neuen Zustellstützpunkt arbeiten rund 80 Mitarbeiter – Tendenz steigend, weil immer mehr Pakete versendet werden.
Rund 1200 Sendungen stellt ein Zusteller pro Tag zu. Heißt: Im Zustellstützpunkt landen jeden Tag knapp 55.000 Sendungen.
Vor Weihnachten wird es deutlich mehr, ebenso wenn beispielsweise die Stadtwerke Rechnungen verschicken, Zensus-Post bearbeitet wird oder Wahlen anstehen.
Montags und dienstags sind eher ruhigere Tage, weil in der Regel keine Werbung verteilt wird. Mittwochs und donnerstags werden die Prospekte von „Kaufland“ ausgetragen, freitags und samstags die „Einkauf aktuell“.