Sprockhövel. Die Liste von Herausforderungen für die Stadt Sprockhövel in diesem Jahr ist lang. Bürgermeisterin Sabine Noll nennt die wichtigsten.

Die Liste von Herausforderungen, mit denen die Stadt Sprockhövel ins neue Jahr gestartet ist, ist lang. Für Bürgermeisterin Sabine Noll, den Rat, die Verwaltung und die Bürgerschaft gilt es, einiges zu stemmen.

„Zahlreiche Projekte können wir nur in Angriff nehmen, weil es Fördermittel gibt. Generell sind die Kommunen finanziell chronisch unterversorgt. Und jetzt stehen auch noch zuvor eingeplante Fördertöpfe auf der Kippe“, erklärt Noll. Sie sei froh, dass die Stadt schon eine Reihe von Förderanträgen gestellt habe, so dass hier teilweise schon Einplanungsnachrichten eingegangen sind.

Neuer Busbahnhof in Sprockhövel: Es geht zeitnah in die Feinplanung

Das gelte etwa für den neuen Busbahnhof. So könne man hier zeitnah die Feinplanung – etwa die Materialauswahl – in Angriff nehmen, um den nächsten Schritt in Sachen Fördermittel zu gehen. Das Projekt müsse gut geplant in die Realisierung gehen, denn notwendige Umleitungen müssten im Interesse aller so kurz wie möglich dauern.

Lesen Sie auch:

Die späte Verabschiedung des Bundeshaushaltes bedinge auch eine teilweise fehlende Planbarkeit für den städtischen Haushalt. Hinzu komme, dass längst nicht klar sei, welche Fördertöpfe überhaupt zukünftig noch existierten, schaut Sabine Noll etwa auf das Projekt „Kommunale Wärmeplanung“. Die ist Gesetz, Finanzmittel seien aber nicht in Sicht. Noll befürchtet, dass es dafür keine Förderung gibt. Auf die Kommune kämen riesige Ausgaben hinzu, wobei die Kosten für ein Konzept, das in Kürze extern in Auftrag gegeben werden soll, noch am geringsten seien.

Weiterentwicklung des Gewerbegebietes Tackenberg/Am Hilgenstock

Hinsichtlich der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Sprockhövel liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung des Gewerbegebietes Tackenberg/Am Hilgenstock. Man sei mit Investoren in finalen Gesprächen, erläutert Sabine Noll, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die Situation der Wirtschaft und damit die Nachfrage an Gewerbegrundstücken aktuell nicht gerade boomt.

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

In Sachen Unterbringung von Geflüchteten hatte Noll schon im Dezember einen Hilferuf an Ministerin Josefine Paul geschickt, in dem sie das Ende jeglicher Unterbringungskapazitäten für die 13. Kalenderwoche (ab 25. März) angekündigt hat. „Weil die Zuweisungen über Weihnachten ausgesetzt wurden, verschiebt sich unsere Belastungsobergrenze etwas“, erläutert sie, denn auch die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten im Hauhinco-Gebäude und in den Wohncontainern neben der Grundschule Am Börgersbruch sind nur Übergangslösungen.

Der Mietvertrag mit dem Hauhinco-Eigentümer ist befristet, auf dem Gelände der Grundschule Börgersbruch muss zeitnah mit dem Neubau eines Gebäudekomplexes begonnen werden, denn für den ab Sommer 2026 geltenden Rechtsanspruch auf einen Platz im offenen Ganztag muss ein Neubau her. Darüber hinaus steigen die Schülerzahlen und erfordern die Fünfzügigkeit. Ebenso muss die Grundschule Hobeuken wegen stetig steigender Schülerzahlen einen Neubau bekommen.

Sozialer Wohnungsbau: keine großartigen Erweiterungen der Kapazitäten

Im Bereich des sozialen Wohnungsbaus wird es keine großartigen Erweiterungen der Kapazitäten geben, fürchtet die Bürgermeisterin. Lediglich in einem Mehr-Generationen-Haus an der alten Feuerwache werden sieben öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Die Bauvereine bauen derzeit nicht, für Investoren lohne sich der Bau öffentlich geförderter Wohnungen nicht mehr. Die Preise für Baumaterial seien gestiegen es fehle an Personal. Der Quadratmeterpreis bei gefördertem Wohnraum sei durch steigende Baukosten deutlich erhöht, die geringen Mieten erschienen Investoren nicht kostendeckend, sieht Noll hier einen Teil der Problematik. Ein anderer Aspekt ist, dass der Regionalplan der Stadt Sprockhövel weder Gewerbeflächen noch Flächen für den Wohnungsbau zugewiesen habe.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Das integrierte Mobilitätskonzept betreffend, geht es im Sommer an die Planung und Ausschreibung für den Bau zweier neuer Fahrradwege. Auch Fahrradstraßen werden Thema in einer gemeinsamen Ausschusssitzung Umwelt, Verkehr und Stadtentwicklung im März sein. Was den Umbau der Hauptstraße anbelangt, so könne dieser erst in Angriff genommen werden, wenn die Umgehungsstraße L70n eröffnet ist. Dann erst könne man die Hauptstraße vom Land zur Kommunalstraße herunterstufen lassen und sie dadurch in den Zuständigkeitsbereich der Stadt holen. Konkrete Umbaupläne hingen dann auch vom Nutzungsumfang der Hauptstraße ab, den es zu ermitteln gelte.

Noll hofft, dass endlich mit Gestaltungsarbeiten am Rathausvorplatz begonnen werden kann

Für 2024 erhofft sich Sabine Noll, dass endlich mit den Gestaltungsarbeiten am Rathausvorplatz und den Trittsteinbereichen in Haßlinghausen begonnen werden kann: „Wir haben auf unsere Ausschreibungen keine oder keine passenden Bewerbungen erhalten, so dass der Auftrag bislang nicht vergeben werden konnte.“

>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.