Sprockhövel. Dreimal Netto, jetzt Aldi: Ein Zusammenhang zwischen den Überfällen in Sprockhövel liegt nahe. Die Polizei fahndet mit einem Foto und warnt.
Auf ihrem Fahndungsportal bittet die Polizei um die Mithilfe der Bevölkerung. Wird nach Straftaten nach Personen gesucht, landen ihre Bilder dort. Für Sprockhövel sind aktuell drei Fälle eingestellt. In einem warnt die Polizei vor dem Gesuchten.
Bei drei Straftaten aus dem Dezember 2022 sucht die Polizei Zeugen und Hinweise. Das sind zwei Fälle von Taschendiebstahl, bei denen EC-Karten gestohlen und später zum Geld abheben eingesetzt wurden. Aber da ist auch ein Bild des Netto-Räubers – eine vierte Tat könnte auf dem Fahndungsportal (polizei.nrw/fahndung) demnächst dazukommen. Und mit der würden Parallelen der schweren Raubüberfälle der vergangenen Monate noch deutlicher.
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Schwere räuberische Erpressung steht über dem Foto eines mit Sonnenbrille, weißer Sturmhaube und schwarzem Hoodie vermummten Mannes. Am 7. Dezember um kurz vor 20 Uhr soll er die Netto-Filiale an der Bahnhofstraße ausgeraubt und die Mitarbeiter mit einem Messer bedroht haben.
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In rot leuchtet ein Sicherheitshinweis auf der Seite: „Da der Gesuchte möglicherweise bewaffnet ist, verständigen Sie auf jeden Fall die Polizei und sprechen Sie den Tatverdächtigen nicht an“.
Was auffällt: Das Foto des abgebildeten Täters ähnelt frappierend der Beschreibung aus dem jüngsten Überfall auf die Aldi-Filiale, ebenfalls an der Bahnhofstraße. Der Mann hat eine kräftige Statur und trägt einen schwarzen Kapuzenpulli mit rotem Balken und weißem Nike-Logo. Der Netto-Überfall war der dritte einer Reihe – am 14.10., 20.10. und 7.12.2022. Nur beim letzten Mal war der Täter allein aufgetreten. Zuvor waren es, wie auch jetzt beim Aldi-Überfall (10.6.), jeweils zwei Männer gewesen.
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Die Beschreibungen ähneln sich: Junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren, um die 1,75 Meter groß, mit südländischem Erscheinungsbild werden beschrieben. Sie kamen jeweils kurz vor Ladenschluss, hatten Kapuzenpullover, Sonnenbrille und Mundschutz an. Waren sie beim Netto aber jeweils mit einem Messer gekommen, ist jetzt von einer Schusswaffe die Rede.
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Aus ermittlungstaktischen Gründen, möchte sich die Polizei nicht näher zu ihren Ansätzen äußern. Aber auch sie sehe natürlich die Parallelen. Treten Delikte in einer derartigen Fülle nahe beieinander auf, werden sie zentral bearbeitet, um Vergleiche zu ermöglichen, erklärt Polizeisprecher Christoph Neuhaus.
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Für die Fahndung mit einem Foto ist – neben dem verwertbaren Bild – ein richterlicher Beschluss nötig. Den gibt es erst, wenn alle anderen Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden. Deshalb dauert die Veröffentlichung von Fahndungsfotos oft Monate.
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