Hattingen. . Bitten der Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung bringen kaum Erfolge. Auch auf Fahndungen mit Fotos der Täter gibt es selten Rückmeldungen.
- Aufruf der Polizei für Hinweise zu Einbrüchen bleibt ohne Erfolg
- Die Resonanz auf Fahndungsaufrufe mit Täterfotos ist sehr gering
- Bilder sind häufig von schlechter Qualität und kommen mit Verspätung
Bei Straftaten ist die Polizei oftmals auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um Tätern auf die Spur zu kommen. Die allerdings bleiben in vielen Fällen aus. So gibt es auf Foto-Fahndungen kaum Rückmeldungen und auch die Warnung vor Einbrechern blieb bisher ohne Erfolg, bedauert die Polizei.
In der vergangenen Woche hatte die Kreispolizeibehörde davor gewarnt, dass derzeit vermehrt in Hattingen und Sprockhövel eingebrochen werde. Sie bat alle Bürger, die Verdächtiges beobachtet oder zum Beispiel mit Überwachungskameras verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgenommen hatten, sich bei den Beamten zu melden. „Bisher hat sich darauf niemand gemeldet“, resümiert Polizeisprecherin Sonja Wever eine Woche nach dem Aufruf.
Zahlreiche Einbrüche
Stattdessen hat es aber erneut zahlreiche Einbrüche gegeben. Auf speziell betroffene Bereiche will sich Wever nicht festlegen. „Eingebrochen wird überall“, sagt sie. Allerdings war in den vergangenen Tagen laut Polizeibericht mehrfach das Rauendahl betroffen, auch im größeren Bereich Beul/Lembeck hatten Täter wiederholt zugeschlagen.
Dass die Menschen weniger aufmerksam seien oder sich mit ihren Beobachtungen nicht meldeten, glaubt Sonja Wever nicht. „Ich muss davon ausgehen, dass sie wirklich von nichts wissen“, sagt die Polizeisprecherin.
Elf Fahndungen mit Fotos
Auch bei den bisher elf Öffentlichkeitsfahndungen in diesem Jahr gab es kaum Hinweise: „Die Zahl bewegt sich im einstelligen Bereich“, bedauert Wever. Gemeint sind Bitten der Polizei um Hinweise, wenn nach den Tätern mit Fotos gesucht wird. „Die sind allerdings von der Qualität manchmal so schlecht, dass man froh sein kann, wenn man die Augen erkennt“, räumt die Polizeisprecherin ein. Grund ist, dass sie häufig von Überwachungskameras – zum Beispiel an Geldautomaten – stammen.
Eine Einschränkung, wann mit einem Foto gefahndet wird, gibt es nicht. „Wenn wir ein Bild haben, dann versuchen wir, darüber Hinweise zu erhalten“, erklärt Wever. Allerdings muss das Bild erst durch einen richterlichen Beschluss zur Verwendung freigegeben werden. Auch deshalb kommen die Fahndungsaufrufe häufig erst mit einiger Verspätung. Die Polizeisprecherin wundert sich allerdings über die geringe Zahl der Rückmeldungen: „Gerade in Zeiten sozialer Medien hatte ich da mit mehr gerechnet.“
An einen Erfolg erinnert sie sich jedoch: „Da war jemand im Zug videografiert worden. es ging um sexuelle Belästigung.“ Hier konnte der Täter durch Hinweise aus der Bevölkerung ermittelt werden.