Hattingen. . Die Polizei sucht wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern nach einem Tatverdächtigen. Sie erklärt die Qualität der Bilder und die Zeitspanne.
Das Fahndungsbild, mit dem die Polizei derzeit nach einem Mann sucht, der Kinder im Reschop Carré belästigt haben soll, sorgt für Unverständnis bei vielen Bürgern. Der Gesuchte ist auf den Aufnahmen nur schemenhaft zu erkennen. Warum es keine besseren Bilder gibt, erklärt die Polizei auf WAZ-Nachfrage.
„Die Kameras sollen eigentlich den gesamten Raum überwachen“, erklärt Polizeisprecherin Vera Viebahn. Entsprechend ist der Winkel, der gefilmt wird, recht groß. Weil für die Fahndung aber nur Aufnahmen des Tatverdächtigen zu sehen sein dürfen, kann nur ein kleiner Ausschnitt gezeigt werden.
Nur ein Ausschnitt darf verwendet werden
„Ein möglichst qualitatives Bild aus so einem Video zu erstellen ist ohnehin schwierig. Die Kameras sind nicht dafür ausgelegt“, weiß Viebahn. So zeige der ursprüngliche Ausschnitt auch noch die Rolltreppe des Einkaufszentrums und weitere Personen, die natürlich nicht veröffentlicht würden. Deshalb gebe es auch keine schärferen Bilder des Tatverdächtigen.
Die Fahndung gehört derzeit zu den so genannten Top-Fahndungen im Internetportal der NRW-Polizei. Sie läuft unter dem Stichwort „sexueller Missbrauch von Kindern“. Bereits im September des vergangenen Jahres soll der Tatverdächtige im Reschop Carré ein zehn- und ein achtjähriges Mädchen angesprochen und angefasst haben.
Richterlicher Beschluss nötig
Auch die Zeitspanne sorgt bei den Bürgern für Irritationen. Zu der Verzögerung kommt es, weil zunächst alle anderen Ermittlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sein müssen. Dann muss das Bild noch durch einen richterlichen Beschluss zur Verwendung freigegeben werden. Eine thematische Einschränkung, wann mit einem Foto gefahndet wird, gibt es aber nicht. Wenn es ein Bild gibt, dann versucht die Polizei auch darüber Hinweise zu erhalten.
Hier geht es noch einmal zum ausführlichen Fahndungsaufruf der Polizei. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Die Wache Hattingen ist erreichbar unter 02324/ 9166-6000.