Sprockhövel. Innerhalb einer Woche wurde die Netto-Filiale in Sprockhövel am Donnerstagabend zum zweiten Mal überfallen. Die Taten weisen Parallelen auf.

Es ist kaum zu glauben: Innerhalb einer Woche ist die Discounter-Filiale von Netto an der Bahnhofstraße in Sprockhövel ein zweites Mal überfallen worden. Der Auftritt der beiden maskierten Männer, ihr Vorgehen und der Ablauf der Tat ist dabei fast identisch, die Polizei hält sich jedoch bei Schlussfolgerungen noch sehr zurück.

Täter verlangt Tageseinnahmen

Am gestrigen Donnerstag, 20. Oktober, betrat gegen 19.55 Uhr (kurz vor Ladenschluss) ein bislang unbekannter Täter die Nettofiliale in der Bahnhofstraße. An der Kasse bedrohte er einen Mitarbeiter mit einem Messer und verlangte die Tageseinnahmen aus der Kasseneinlage.

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Zweiter Mann wartet draußen

Ein zweiter Mann wartete vor der Eingangstür des Supermarktes. Nach Herausgabe des Geldes flüchteten beide Täter zu Fuß in unbekannte Richtung. Eine anschließende Nahbereichsfahndung verlief negativ, teilt die Polizei mit. „Es war schon dunkel, und die von uns bislang ausgewerteten Zeugenaussagen machen deutlich, dass sich die beiden Täter zu Fuß entfernt haben. Ob in der Nähe ein Fluchtfahrzeug gestanden hat, wissen wir nicht:“ Da zudem auch die Fluchtrichtung nicht bekannt ist, hatte die eintreffende Polizeistreife nur geringe Chancen, die Maskierten noch aufzugreifen.

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Ähnlichkeit der Fälle drängt sich auf

Die Täter werden beschrieben als männlich, zwischen 17 und 18 Jahre alt. Bekleidet waren beide mit einem schwarzen Kapuzenpullover, wobei einer der Männer die Kapuze über den Kopf gezogen hatte sowie darüber hinaus mit dunkler Sonnenbrille und Mundschutz maskiert war. Die Ähnlichkeit der Räuber am Donnerstag und auch das Vorgehen bei dem Fall vom vergangenen Freitag drängt sich auf. „Wir sind da mit Schlussfolgerungen sehr zurückhaltend“, sagt Polizeisprecherin Isabell Kircher. Erst müssten noch Zeugenaussagen ausgewertet werden, „es kann überhaupt noch nicht gesagt werden, ob es sich um dieselben Täter handelt.“

Nicht derselbe Kassierer

Das Netto-Unternehmen war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar, von der Polizei kam noch der Hinweis, dass es sich am Donnerstagabend bei dem mit dem Messer Bedrohten nicht um denselben Kassierer handelte wie eine Woche zuvor. Wie geht die Polizei nun mit solch einer so schnellen Folge von Überfällen auf dieselbe Einrichtung um? Rät sie Netto, einen Sicherheitsdienst einzuschalten? „Das muss die Firma intern entscheiden, da können wir keine Ratschläge geben“, sagt die Polizeisprecherin.

Befragung zweier Kundinnen

„Ich kaufe gerne bei diesem Discounter ein“, sagt eine Rentnerin am Nachmittag vor dem Ladenlokal. „Aber ich würde mich nach diesen Vorkommnissen schon wohler fühlen, wenn zur Abschreckung jemand am Eingang stünde.“ Jessica Admiral, ebenfalls Kundin von Netto, sieht es gelassen: „Wenn hier zwei Überfalle in so kurzer Zeit passiert sind, ist es wohl statistisch nicht mehr zu erwarten.“

Der Fall aus Ennepetal

Wenn nicht in Sprockhövel, so ist doch kreisweit durchaus von einer Serie an Raubüberfällen zu sprechen, mit denen sich die Kreispolizei befasst. Am vergangenen Montag betraten gegen 20.30 Uhr zwei bislang unbekannte Täter den Haupteingang einer Edeka-Filiale in der Voerder Straße in Ennepetal. Anschließend verschafften sie sich Zutritt zum Personalbereich und gelangten in ein dort befindliches Büro, in dem sich drei Mitarbeiter und ein Tresor befanden. Die Täter forderten alle drei Personen auf sich auf den Boden zu legen und ihnen das im Tresor befindliche Geld auszuhändigen. Weil sich der 23-jährige Mitarbeiter den unbekannten Männern in den Weg stellte, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Der Tresor wurde anschließend geöffnet. „Wir betrachten und bewerten die Sprockhöveler Fälle und den in Ennepetal zusammen, aber die Unterschiede etwa bei der Gewaltanwendung sehen wir auch“, so Polizeisprecherin Isabell Kircher.

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