Sprockhövel. Die Saison für Erdbeer-Selbstpflücker hat begonnen. Wo es in Sprockhövel möglich ist, was es kostet und wann auch die Himbeeren soweit sind.
Vergleichsweise etwas später als die letzten Jahre hat jetzt die Erdbeersaison begonnen. Gelauert haben die leidenschaftlichen Selbstpflücker schon seit Wochen. Am Montagmorgen zogen die ersten Erdbeerfans mit ihren Körbchen über die Felder von Hof Gelbrich in Herzkamp.
Hof Gelbrich, Herzkamp
Wie sehr es manchen drängte, die beliebten roten Früchtchen selbst vom Feld zu ernten, merkte Dirk Gelbrich bereits am Sonntag in der Frühe. „Halb acht, da stand schon einer auf dem Hof und wollte loslegen“, sagt der Bauer. Aber natürlich gibt es Öffnungszeiten für die Erdbeerernte (täglich 8 bis 18 Uhr, sonntags 9 bis 14 Uhr) für den Betrieb mit der Adresse Lehn 2 in Herzkamp. 4,95 Euro sind pro Kilo zu bezahlen.
Größtes Feld in Herzkamp
Erdbeersorten
Ähnlich wie bei den Kartoffeln oder Äpfeln gibt es auch bei den Erdbeeren verschiedene Sorten mit klangvollen Namen und betörendem Geschmack.
Bauer Dirk Gelbrich berichtet von den Sorten, die bei ihm angebaut werden: Daroyal, Dahli, Allegro, El-Janni und Sinfonie heißen sie, und jede Sorte hat ihre Zeit. „Ich habe mich damit intensiv beschäftigt und nach Geschmack ausgewählt“, sagt Gelbrich. Lieder komme es immer mal wieder vor, dass eine Sorte „aussortiert“ und nicht mehr angeboten werde.
In Sprockhövel ist der Hof Gelbrich in Sachen Erdbeer-Selbstpflücken der größte; in dieser Saison stehen die Pflanzen auf 40.000 Quadratmetern – eine weitere Fläche mit rund 20.000 Quadratmetern ist für das nächste Jahr bereits vorbereitet. Die Erdbeerernte mit den eigenen Händen ist im Prinzip eine regionale Veranstaltung. Doch Dirk Gelbrich berichtet von Freaks, die sogar aus Kassel zu ihm kommen, um dann mit vereinten Kräften einer Familie mehr als einen Zentner Rotfrucht vom Acker holen.
Viele junge Familien pflücken
Am ersten offiziellen Erntetag, der schon am Vormittag Temperaturen von fast 30 Grad mit sich bringt, sind es überwiegend junge Familien, die sich am Kassen- und Wiegehäuschen registrieren lassen. Mitgebrachte Gefäße werden vorab gewogen, dann wird eines der mit Zahlen versehenen Felder zugewiesen. „Morgens schauen meine Mitarbeiter nach, welcher Abschnitt abgeerntet werden sollte“, sagt Gelbrich.
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Kinder naschen hingerissen
Gegen 10.30 Uhr trudelten auch Jenny und ihre Kinder Romy und Oskar, beide drei Jahre alt, ein. „Wir sind jedes Jahr auf dem Feld, nicht immer hier, aber doch regelmäßig“, sagt Mutter Jenny. Derweil haben sich die beiden Kinder mitten ins Grün gesetzt und können so quasi auf Augenhöhe die bauchigen Früchtchen abrupfen und sofort essen. In ihr Körbchen hinein schaffen es zunächst die wenigsten.
Seit 1986 baut Gelbrich Erdbeeren an – kein einfaches Geschäft, denn die Witterung und das Konsumentenverhalten sind schwer oder gar nicht berechenbar. „Als ich im vergangenen Jahr mit dem Kilopreis wegen des gestiegenen Mindestlohns 30 Cent rauf musste, kamen plötzlich viel weniger Selbstpflücker“, erinnert er sich. Dieses Jahr mit der 36. Ernte könnte das aber besser laufen, meint er.
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Hof Stock, Niedersprockhövel
Eine ganze Nummer kleiner, aber nicht weniger geschmackvoll, bietet Hof Stock auch in diesem Jahr wieder Erdbeeren zum Selbstpflücken an. Im Gegensatz zu Kollege Gelbrich steht das rund drei Hektar große Feld Hombergstraße 53 seit gut zehn Tagen zum Abernten bereit. „Aus ökologischen Gründen empfehlen wir, eigene Sammelgefäße mitzubringen“, sagt Axel Stock. Aber es gibt auch Körbchen an der Pflückstelle, täglich, auch sonntags, von 9 bis 19 Uhr darf hier zugelangt werden. Einen festen Kilopreis gibt es nicht, sondern Staffelpreise, die vor Ort nachgefragt werden können. Dafür entfällt eine Mindestsammelmenge.
Hof Jacobi, Haßlinghausen
Erdbeeren gibt es am Landringhauser Weg 135 in Haßlinghausen in diesem Jahr nicht. Bauer Stefan Jakobi setzt ganz auf seine Himbeeren, die haben schon in den vergangenen Jahren reißenden Absatz gefunden. Im Gegensatz zu den Erdbeeren sind sie noch in der letzten Reifungsphase, „ab 25. Juni spätestens werden sie jedoch gepflückt werden können“, prophezeit der Landwirt. Täglich, auch sonntags, können Himbeerfreundinnen und -freunde zwischen 9 und 19 Uhr zum Pflücken auf das Areal der Größe von einem halben Hektar kommen. Mindestpflückmengen gibt es auch hier nicht. Der Kilopreis wird voraussichtlich bei 8,50 Euro liegen.
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