Oberhausen. . Oberhausen muss künftig zwar mehr Not leidende Menschen aus Syrien und den Armutsgebieten Ost- und Südeuropas betreuen als früher. Doch insgesamt kommen relativ wenige Asylbewerber in die Stadt. Neue Wohncontainer werden aufgestellt.
Die Oberhausener Rathausspitze bereitet sich darauf vor, dass künftig mehr Flüchtlinge und Asylbewerber aus dem Bürgerkriegsland Syrien sowie aus den Armutsgebieten Ost- und Südeuropas in die Stadt kommen. An einem der beiden zentralen Unterkunftsorte für Flüchtlinge in Holten (Bahnstraße) und Sterkrade (Weierstraße) sollen neue Wohncontainer aufgestellt werden.
„Wir prüfen derzeit dort die Situation, um vorbereitet zu sein“, sagt Sozialdezernentin Elke Münich der WAZ. „Insgesamt haben wir es bisher im Unterschied zu Duisburg mit einer kleinen Zahl von Menschen zu tun. Das lässt sich noch gut managen.“
Über 600 Asylbewerber
Derzeit leben in Oberhausen 614 Asylbewerber, davon 441 Leute in den zentralen Unterkünften, 173 in privaten Wohnungen überall in Oberhausen verteilt. Vor einem halben Jahr wurden in Oberhausen insgesamt 450 Flüchtlinge betreut. Im vergangenen Jahr wurden bereits die Unterkünfte an der Bahnstraße 64 und 66 in Holten sowie an der Weierstraße 119 in Sterkrade für fast eine halbe Million Euro aufgebessert.
Die Regierungskoalition von CDU und SPD im Bund hatte sich vor kurzem darauf verständigt, mehr als die bisher vorgesehenen 10.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.
Neuankömmlinge sollen untergebracht werden
Auch vor solchem Hintergrund wird die Stadtspitze nach Aussage von Dezernent Jürgen Schmidt, der fürs zentrale Immobilienmanagement im Rathaus zuständig ist, immer wieder mit Gerüchten konfrontiert, Oberhausen plane wie Essen den Ausbau von Turnhallen oder leer stehenden Schulen für neue Asylheime. „Daran denken wir gar nicht. Das habe ich Bürgern auch schon schriftlich gegeben“, sagt Schmidt. Auch seine Kollegin Münich versichert: „Wir haben nicht den Handlungsdruck, Asylbewerber und Flüchtlinge in Schulen unterzubringen. Wir planen deshalb keinen Umbau.“
Oberhausen fährt weiter sein dezentrales Flüchtlingskonzept: Die Neuankömmlinge sollen für vier bis fünf Monate in den beiden zentralen Heimen untergebracht werden, danach sucht man eine private Wohnung irgendwo in Oberhausen. Sie werden in dieser Zeit auch von Partnerorganisationen der Stadt, wie etwa von den Flüchtlingsfachleuten des Vereins „Terre des Hommes“, betreut: Die Vermittlung rudimentärer Deutschkenntnisse, die Organisation von Spielgruppen und der Unterricht in Kursen für Erwachsene zur Alltagsbewältigung gehört dazu. Die Kinder wiederum nehmen am Schulunterricht teil.