Oberhausen.. Im Moment leben 539 Asylbewerber in Oberhausen plus 18 Menschen aus Syrien. Die Stadtverwaltung bleibt gelassen: Bisher reichen die Unterkünfte in Oberhausen für die Menschen aus, mehr sollen auch nicht dazukommen.

Auch in Oberhausen macht es sich bemerkbar, dass mehr Menschen aus aller Welt in Deutschland Zuflucht suchen. Waren es im Januar 2013 noch 423 Menschen in der Stadt, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen, mussten im Januar dieses Jahres 539 Männer, Frauen und Kinder versorgt werden. Dazu kommen 18 Flüchtlinge aus Syrien, von denen 5000 mit einem „Sonderstatus“ in der Bundesrepublik aufgenommen werden.

Trotz steigender Flüchtlingszahlen bleibt Elke Münich, Dezernentin der Stadt für Familie, Bildung und Soziales, gelassen. Ihr Fazit: „In Oberhausen haben wir noch genügend Kapazitäten, weitere Flüchtlinge unterzubringen. Mit den vorhandenen Unterkünften müssten wir gut über den Winter kommen.“ Wenn natürlich plötzlich 200 Menschen auf einmal aufgenommen werden müssten, hätte Oberhausen genauso Probleme wie andere Städte auch. Münich zitiert das Beispiel Düsseldorf. In der Landeshauptstadt mussten aus dem Stand 350 neue Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden.

Menschen aus 35 Nationen

Die Menschen, die derzeit in Oberhausen Zuflucht finden, stammen aus 35 Nationen. Ein Drittel der Männer, Frauen und Kinder stammt aus Serbien, Bosnien und Mazedonien. „Die nächst größere Gruppe sind Ägypter“, erklärt Elke Münich. Syrer seien noch nicht so stark vertreten.

Warum gerade auch Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien auf Hilfe in Oberhausen setzen, verdeutlicht der Geschäftsführer des Integrationsrates. „Das sind Sinti und Roma, die in ihrer ehemaligen Heimat ständig gelitten haben, wie sie zurzeit auch wieder in Ungarn leiden. „Sie fallen auf, weil sie anders leben, aber damit müssen wir umgehen“, fordert Telli.

Allerdings gibt es in Oberhausen nicht die Probleme, die Duisburg oder Dortmund mit den Sinti und Roma haben. Warum das so ist, konnte auch Elke Münich nicht sagen. „Manchmal hängt so etwas einfach auch vom Zufall ab“, erklärte die Dezernentin.

Mehr Standorte wird es nicht geben

Was Münich besonders wichtig ist: „Wenn sich abzeichnet, dass Flüchtlinge länger als sechs Monate bleiben, dann werden für sie Wohnungen gesucht.“ Amtsleiter Achim Kawicki erklärte in diesem Zusammenhang, dass von den einst sechs Flüchtlingsunterkünften nur noch zwei existieren, die beiden an der Bahn- und Weierstraße.

„Mehr Standorte wird es nicht mehr geben“, stellt Elke Münich klar. An beiden Standorten leben aktuell 401 Menschen. Der schulische Erfolg der Kinder freut Elke Münich: „An den Oberhausener Schulen entstehen immer mehr internationale Förderklassen.“