Oberhausen. Immer mehr Bürger aus Oberhausen sind auf die Unterstützung der Tafel angewiesen. Auch zunehmend jüngere Leute sind unter den Besuchern. An bis zu 1200 Oberhausener pro Woche gibt der Verein Lebensmittel aus. Die Spendenbereitschaft der Unternehmen ist nach wie vor ungebrochen.
Immer mehr Oberhausener sind auf die Unterstützung der örtlichen Tafel angewiesen. Vor allem jüngere Mitbürger sind häufiger unter den Besuchern der Lebensmittelausgaben des gemeinnützigen Vereins an der Buschhausener Straße. „Während es vor zwölf Jahren, als wir mit unserem Angebot angefangen haben, vor allem ältere Mitbürger und Zuwanderer waren, sind es inzwischen auch viele junge Leute, die zu uns kommen“, berichtet Josef Stemper, der Leiter der Tafel. Zwischen 600 und 700 Personen finden sich pro Woche bei der Lebensmittelausgabe ein. „Diese Menschen stehen für bis zu 1200 Oberhausener, die dadurch mitversorgt werden.“
Neben jungen Oberhausenern, die keine Arbeit finden, handle es sich in vielen Fällen auch um Familien mit mehreren Kindern. „Da wir aber nur auf begrenzte Ware zurückgreifen können, richtet sich unser Angebot an die tatsächlich Bedürftigen.“ Wer Hartz IV, Wohngeld oder andere Sozialleistungen bezieht und das nachweisen kann, bekommt einen Ausweis von der Tafel. „Wir wollen so einen kleinen Überblick erhalten.“ Abgewiesen wird jedoch niemand.
In Nachbarstadt läuten Alarmglocken
Doch sind auch für alle Bedürftigen ausreichend Lebensmittel vorhanden? In der Nachbarstadt Mülheim läuten aktuell die Alarmglocken. Denn die Lebensmittelspenden, die bei der dortigen Tafel ankommen, sinken, während der Bedarf beständig steigt. Stemper kann für den Moment jedoch Entwarnung für Oberhausen geben. Die Spendenbereitschaft sei vor Ort weiterhin ungebrochen. „Es gibt sicherlich einige Organisationen, die mit einem Rückgang des Spendenaufkommens zurechtkommen müssen, aber bei uns kann man derzeit keine Zurückhaltung beobachten.“
Hilfsaktion zu Weihnachten
Zum fünften Mal ruft die Oberhausener Tafel in diesem Jahr alle Oberhausener Bürger dazu auf, Päckchen für bedürftige Mitmenschen zu packen, damit auch diese Weihnachten feiern können. „Bisher sind bereits etwas mehr als 100 Päckchen bei uns angekommen“, sagt Leiter Josef Stemper.
Festlich verpackt können die Geschenkkartons dann ab sofort immer montags, mittwochs und donnerstags in der Zeit von 9 bis 14 Uhr bei der Tafel-Kirche an der Buschhausener/Ecke Gustavstraße abgegeben werden. Die Ausgabe der Weihnachtspäckchen findet dieses Mal am Dienstag, 17. Dezember, ab 10 Uhr in der Tafel-Kirche an der Gustavstraße 54 statt.
Wer Fragen zur Aktion hat, kann sich an die Oberhausener Tafel unter der Rufnummer 0208/ 9608422 wenden.
Auch die Zusammenarbeit mit den hiesigen Lebensmittelhändlern gestalte sich unproblematisch. „Ob nun Lidl, Edeka oder Aldi, wir erhalten von vielen Unternehmen weiterhin Unterstützung.“
Durch Spenden finanziert
Und das sei ungemein wichtig. „Wir finanzieren die Tätigkeit der Tafel allein durch Spenden“, erklärt Stemper. „Wir können zwar die Räumlichkeiten hier an der Buschhausener Straße kostenlos nutzen, doch müssen wir die Energiekosten begleichen.“ Auch der Unterhalt der vier eigenen Transportfahrzeuge müsse gestemmt werden. Zwischen 85.000 und 100.000 Euro beläuft sich der jährliche Etat der Tafel.
Auch die Bedürftigen selbst unterstützen die Arbeit des Vereins. „Wer zur Essensausgabe kommt, zahlt einen Obolus von einem Euro. Das bringt im gesamten Jahr rund 35.000 Euro ein.“ Aber auch hier gilt: „Wer diesen einen Euro nicht hat, muss trotzdem nicht ohne Lebensmittel nach Hause gehen.“