Oberhausen.

Nicht alles, was im Müll landet, ist auch direkt ungenießbar. Das lernten die Schülerinnen und Schüler der Kardinal von Galen Grundschule in den letzten Monaten. Sie beteiligten sich an dem Projekt „Zu gut für die Tonne“. Denn Nachhaltigkeit liegt den Kleinen am Herzen.

Für den Pfannkuchen fehlen Eier

Das große Finale der dreimonatigen Aktion war dann ein Menü, zubereitet von Koch Stefan Opgen-Rhein. Und das, natürlich aus Resten. Die kamen von der Tafel: Paprika, Hähnchen, Kräuter, Äpfel, Zitronen und Limetten. Nicht nur für einen Laien eine Herausforderung, daraus mal eben ein schmackhaftes Mittagessen zu kreieren. Stefan Opgen-Rhein entschied sich für zweierlei Paprikasuppen und Hühnchengeschnetzeltes mit Petersilienkartoffeln.

Und einen Nachtisch? „Ich dachte an Pfannkuchen, doch leider sind bei den Resten leider keine Eier mitgekommen. Das geht also nicht.“ Bettina Glowka ist Leiterin des Ganztages der Grundschule und mit Begeisterung beim Thema Nachhaltigkeit dabei. „Die Zusammenarbeit mit der Tafel und unser Schulobstprojekt kommen gut an. In den letzten Wochen sind wir mit den Kindern in die Geschäfte in Tackenberg gegangen und haben uns genau angeschaut, was auf den Etiketten steht und die Kinder haben einiges, was an Resten alles weggeschmissen werden würde, mitnehmen können.“

Reste verwerten ist angesagt

Gemeinsam durchsuchten die Kinder die Klassenräume und schauten nach, was sich so in den Mülleimern finden ließ. Das waren oft Pausenbrote. „Um das Pausenbrot wieder beliebter zu machen, haben wir eine ‘Sandwichstraße’ gemacht und selber ganz viele Brote belegt – mit Resten natürlich.“

Durch die Räume zog sich dann schnell der frische Duft der Paprikasuppen. Und die beiden Familien, die bei einem Preisausschreiben das „Reste-Essen“ mit Stefan Opgen-Rhein gewonnen hatten, eilten zu Tisch. „Wir achten zu Hause auch darauf, Reste zu verwerten“, sagt Anne Brandenburg. „Und jetzt freuen wir uns auf das Gewinner-Menü. Wir haben Hunger mitgebracht.“
Und auch der sechsjährige Luca Kremser konnte es kaum erwarten, bis es losging. In der AG ist er Umweltdetektiv und er möchte die Natur schützen. „Das ist wichtig“, weiß er. Nachhaltigkeit praktizieren die Grundschüler auch in anderen Bereichen. Bei einer eigenen Versteigerung kommen Stühle unter den Hammer, die die Schüler aufpoliert haben. Ein solches Projekt zu wiederholen, ist fest geplant. Und auch Koch Opgen-Rhein begrüßt diese Idee. „Viele Kinder haben ein dermaßen schlechtes Essverhalten. Da möchte ich gerne was gegen tun.“