Oberhausen. . Wer Tiere hat weiß: Das Futter für die Liebsten reißt oft ein großes Loch in den eigenen Geldbeutel. Daher hat der Tierschutzverein Oberhausen nun in der Nähe des Bero-Zentrums Räume für seine „Tafel der Tiere“ angemietet. Bedürftige erhalten hier für nur einen Euro alles, was ihr Tier zum Leben braucht.

Was früher einmal ein Kiosk war, ist jetzt eine „Tafel für Tiere“. Der Tierschutzverein hat an der Leopold­straße 18 in der Nähe des Bero-Zentrums ein Quartier gefunden, in dem Futter für Haustiere aller Art gelagert und direkt an die Tierbesitzer ausgegeben werden kann. „Früher mussten wir erst drei Stunden lang ein Auto packen“, sagt Vereinsvorsitzende Petra Barth. Das Futter wurde bisher vom Wagen aus am Bahnhof verteilt.

Auf ihr neues Domizil wurden die Tierschützer im Internet aufmerksam. Dort wurden die 60 Quadratmeter plus Gartengrundstück angeboten. Die Mitglieder des Tierschutzvereines entschlossen sich, sie für 220 Euro pro Monat anzumieten. Das birgt für die Vereinsmitglieder und für bedürftige Menschen mit Vierbeinern viele Vorteile. Die langen Packzeiten entfallen. Außerdem gibt es nicht mehr beliebig abgepackte Futtertüten, sondern quasi maßgeschneiderte.

Leckerchen gehören dazu

Gerade eben packt Klaus Mertens vom Tierschutzverein einen kleinen Plastikeimer voll mit Katzenfutter. Ein paare Leckerchen kommen oben drauf. Alles ist exakt so berechnet, dass drei Katzen eine Woche lang davon satt werden. Brigitte Stöhr, die sich um die Samtpfoten kümmert, hat das Geld nicht so locker sitzen. Sie erzählt außerdem von einer Vereinbarung mit dem Verein: „Ich zahle bereits die Herztabletten für eine der Katzen. Die kosten 15 Euro im Monat.“

An der Wand neben dem Ausgabefenster hängt eine Liste mit Angaben, wie viel Futter Hunde in etwa je nach Gewichtsklasse benötigen. Heinrich Herz braucht nicht nur etwas zu beißen für seinen Hund, sondern auch Körnerkost für Papagei und Kanarienvogel. Für den besten Freund des Menschen gibt es einen zahnreinigenden Kauknochen in Form einer Riesen-Zahnbürste dazu.

„Jeder Mensch, der hier Futter für seine Tiere holt, hat eine Karteikarte“, sagt Petra Barth. Auf dieser stehe, für welche Tiere er wie viel Futter benötigt. Und wenn man sich im Kiosk einmal umschaut, dann lagern hier nicht nur Unmengen an Hunde- und Katzenfutter, auch die Freunde von Meerschweinchen, Kaninchen, Vögeln oder Fischen werden das Richtige für ihren Liebling finden.

Mensch und Tier in den Hochwassergebieten unterstützt

„Voraussetzung ist, dass jemand eine Hartz-IV-Bescheinigung und seinen Ausweis vorlegt“, sagt Petra Barth. Für 1 Euro erhalten Bedürftige, alles, was ihr Tier zum Leben braucht.

Zurzeit sind es die tierischen Hausgenossen von rund 70 Menschen, die vom Tierschutzverein betreut werden. Klar, wenn jemand einen großen Hund hat von vielleicht 36 Kilogramm Gewicht, dann braucht der seine Mahlzeit von 400 Gramm Futter pro Tag, rechnet Vereinsmitglied Klaus Mertens vor. Das geht ins Geld. Und was soll jemand tun, der vielleicht früher mal einen Job hatte, diesen verlor und plötzlich von Hartz IV leben muss?

Jeden Freitag zwischen 12 und 14 Uhr wird nun an der Leopoldstraße Tierfutter ausgegeben. Während der Hochwasserkatastrophe unterstützte der Verein auch die Menschen mit ihren Tieren im Osten Deutschlands. 1000 kg Futter schickten sie in die Flutgebiete.