Oberhausen/Frankfurt. Die Bundespolizei hat bei einer Großrazzia gegen einen Schleuserring in Oberhausen einen 49 Jahre alten Iraner und dessen Ehefrau festgenommen. Die Bande soll Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan eingeschleust haben. Den Schleuserlohn, bis zu 27.000 Euro, forderten sie wohl auch mit Gewalt ein.
Nach Razzien in sechs Bundesländern hat die Bundespolizei in Oberhausen zwei mutmaßliche Drahtzieher eines internationalen Schleusernetzwerks festgenommen. Die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt/Main ermittelt gegen ein iranisches Ehepaar in Deutschland sowie weitere Verdächtige im Ausland, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwoch mitteilte.
Die Ermittler waren den Kriminellen nach Befragung dreier Asylbewerber in Frankfurt, München und Hamburg auf die Spur gekommen. Die Schleuser sollen mindestens 17 Menschen aus dem Iran nach Deutschland und in das europäische Ausland gebracht haben.
Hierfür sollen sie bis zu 27.000 Euro pro Geschleustem erhalten haben. In zwei Fällen sollen die Kriminellen auch gewalttätig geworden sein, nachdem die den Schleuserlohn nicht rechtzeitig gezahlt hatten.
Razzia in mehreren Bundesländern am Mittwochmorgen
Außerdem sollen der 49-jährige Iraner und dessen Ehefrau (47) gegen Geld iranische und afghanische Asylbewerber mit frei erfundenen Verfolgungsgeschichten auf die Befragung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorbereitet haben, um so deren Chancen auf Anerkennung als Asylberechtigte deutlich zu erhöhen. Gegen den 49 Jahre alten Hauptverdächtigen bestand bereits ein Haftbefehl, der nun vollstreckt wurde.
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Bereits am frühen Mittwochmorgen hatten 182 Polizisten - unterstützt etwa vom Oberhausener Ordnungsamt - mehrere Büros und Wohnungen in Bayern, Hessen, NRW, Niedersachsen, Berlin und Baden-Württemberg durchsucht.
Neben umfangreichen Beweisen, etwa Ausweisen, die noch genauer untersucht werden müssen, beschlagnahmte die Polizei auch ein verbotenes Nunchaku (Würgehölzer) und Munition. (we/mit dpa)