Bochum/Sankt Augustin. Mit einer groß angelegten Durchsuchungsaktion hat die Bundespolizei einen internationalen Schleuserring zerschlagen. Die Bande soll Menschen aus dem Iran und Afghanistan illegal nach Deutschland gebracht haben. Der mutmaßliche Drahtzieher lebt in Bochum, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Der Bundespolizei ist ein Schlag gegen eine international agierende Schleuserbande gelungen. Beamte der Bundespolizei haben heute in den frühen Morgenstunden Wohnungen einer Schleuserbande durchsucht. "Die Aktion ging heute morgen um 6 Uhr los", erklärt Thomas Rach, Sprecher der Bundespolizei in Sankt Augustin.

Der 42- jährige Haupttäter wurde in Bochum verhaftet und befindet sich in Untersuchungshaft. "Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen", so Rach. Bei weiteren Wohnungsdurchsuchungen in Bochum, Essen, Mönchengladbach und Werther konnten die Ermittler der Bundespolizei umfangreiches Material beschlagnahmen, welches nun ausgewertet wird.

Wohnmobile zur Einschleusung genutzt

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Köln ermittelt seit Dezember 2011 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum gegen sechs iranische und einen deutschen Staatsangehörigen iranischer Herkunft wegen der Einschleusung iranischer und afghanischer Staatsangehöriger ins Bundesgebiet. "Wir haben den Hinweis von Kollegen aus dem Ausland erhalten", erklärt Thomas Rach.

Nach bisherigen Ermittlungen der Bundespolizei wurden die Männer und Frauen über Griechenland mit dem Flugzeug nach Düsseldorf, München oder über Paris eingeschleust. Darüber hinaus wurden bei den bisher zehn nachgewiesenen Fällen auch Wohnmobile zur Einschleusung genutzt.

Die Bundespolizei war mit rund 40 Beamten im Einsatz. (WE)