Oberhausen. .
Lothar Hickmann, WAZ-Leser und engagierter Anwohner der Annabergstraße im Marienviertel, wirft in einem Brief an die Redaktion der Stadt vor, ihre Pflichten rund um das frühere zentrale Jugendzentrum, das Haus der Jugend am John-Lennon-Platz, zu verletzten. „Das stillgelegte Haus droht zu einem weiteren Schandfleck im ehemaligen Vorzeigeviertel in Alt-Oberhausen, dem Marien-/Theaterviertel, zu werden. Begrüßenswert wäre es, wenn die städtischen Verantwortlichen ihre Pflichten spürbar wahrnehmen würden“, meint Hickmann.
Die Vorwürfe belegt Hickmann mit einer ganzen Reihe von Fotos, die dieser vor kurzem am Haus der Jugend geschossen hat. Dabei fordert der Bürger alle Parteien auf, sich lautstark gegen den Verfall des Gebäudes zu kümmern. Er vermisse ein „in der Öffentlichkeit wahrnehmbares Interesse der Parteien in der Stadt, einen weiteren Schandfleck zu verhindern“.
Schimmel und Baumängel
Das Haus der Jugend ist seit anderthalb Jahren ein Zankapfel zwischen einem Teil der Anwohner und Jugendlichen im Stadtviertel sowie der rot-grünen Stadtspitze. Ausgangspunkt war ein im Winter 2011 bekannt gewordenes Gutachten, das dem Jugendzentrum massive Baumängel und Schimmel bescheinigte. Die Mehrheit der rot-grünen Koalition hält eine Renovierung für zu teuer, das Konzept für die Jugendarbeit an diesem Standort für veraltet und plädiert deshalb nun für ein kleineres Haus der Jugend in der City.
Die Stadt schloss jedenfalls das Haus im Sommer 2012 komplett, seitdem kämpfen einige Bürger für den Erhalt des Gebäudes im Ensemble mit dem angeschlossenen Sportplatz. Dieser soll bis 2017 verkauft werden – Bürger fürchten, dass die Stadt auch fürs Gelände des Jugendhauses auch den Verkaufsplan bereits in der Schublade liegen hat.
Neue Hoffnung ein zweites Gutachten
Letzte Hoffnung auf den Erhalt des Hauses der Jugend am alten Standort setzt eine Bürgerinitiative in ein zweites Gutachten, das nun angefertigt werden soll. Dieses, glauben Anwohner, werde deutlich machen, dass das Haus günstiger zu sanieren und zu erhalten wäre. Den Antrag für ein Zweitgutachten stellte die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen kürzlich ans Rathaus.