Oberhausen. . Zwei Tage vor der Session empörte die Karnevalisten die Nachricht, dass in der Luise-Albertz-Halle ab sofort ein komplettes Rauchverbot gilt. Nach massiver Kritik haben Halle und Hauptausschuss nun miteinander gesprochen. Das Ergebnis: Das Rauchverbot gilt weiter, doch es gab eine Entschuldigung.

Auf den Rauch folgt der Schall: Die Ankündigung der Luise-Albertz-Halle, dass das Rauchen in den Sälen und Gängen der Stadthalle ab sofort nicht mehr gestattet ist, hat die Narretei aufgrund der kurzfristigen Mitteilung, zwei Tage vor Sessionsstart, empört.

Stadthallen-Chef Hartmut Schmidt reagierte darauf, verteidigte das Verbot wegen möglicher hoher Kosten durch Zigaretten-Schäden am frisch erneuerten Boden sowie des „schlechten Vorbildes“ und der Gesundheitsbeeinträchtigungen für Kinder. Mittlerweile hat auch ein Gespräch zwischen Luise-Albertz-Halle und Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval stattgefunden, bei dem die Standpunkte noch einmal ausgetauscht wurden.

Hartmut Schmidt und Heiner Dehorn führten ein längeres Telefonat. Fest steht: Das Rauchverbot wird definitiv bereits am Samstag auch für die zum Brauchtum zählende Prinzenkürung gelten. Soll heißen: Alle Raucher müssen dann zum Qualmen ins Foyer der Halle wechseln, wo eine „Raucherecke“ eingerichtet wird.

Sorge: Gäste geben Karten zurück

Für den Zeitpunkt der Nachricht entschuldigte sich Schmidt, ausdrücklich aber nicht für seine Entscheidung. Die Narretei befürchtet durch die komplette Rauch-Reduzierung häufigere Raucherpausen, die zu halbleeren Sälen führen. Auch wird vermutet, dass Gäste ihre Eintrittskarten zurückgeben, da sie beim Ticketkauf noch nichts vom Rauchverbot wussten.

Das Thema wird in der Stadt nicht nur unter Karnevalisten derzeit heiß diskutiert. Im Internet häufen sich Kommentare. So schreibt auf unserem Portal der Nutzer „Klingeling“: „Die Qualität des Programms bestimmt die Anzahl der Leute im Saal. Während langweiliger Aufführungen und Vereinszeremonien war die Theke im Foyer schon vor 30 Jahren voll. Wie viel mehr Nichtraucher würden bei einem Rauchverbot kommen?“

Der Leser „Arippe“ meint: „Alle Raucher sollten nicht mehr ausgehen, denn dann kann man sehr schnell feststellen, warum die Kneipen sterben werden. Das Ergebnis wird man nicht mehr verfälschen und vertuschen können und die militanten Nichtraucher können endlich unter sich sein.“

Meinung: „Ich würde saubere Luft erwarten!“

„Ruhrius“ hingegen meint: „Wenn ich mich für solche Karnevalsveranstaltungen interessieren und womöglich noch viel Geld ausgeben würde, würde ich selbstverständlich eine saubere Luft erwarten.“

Dagegen fordert der Nutzer „Zeitungslesender“: „Hätte man es vorher gesagt, geschrieben, bekannt gegeben - okay! So aber nicht. Man sollte die Hallenmiete kürzen.“ Und Leser „Schnurri23“ erklärt abschließend: „Meine Mutter war über 50 Jahre mit einem Raucher verheiratet und hat ihn über 20 Jahre überlebt. Soviel zum Passivrauchen!“