Oberhausen. Sie heißen „Zauberrauch“, „Volldampf“ oder „Lifetime Smoking“ und sie werden immer mehr: Fachgeschäfte, die sich auf den Verkauf elektrischer Zigaretten und deren Zubehör spezialisiert haben. In Duisburg gibt es mittlerweile 13 solcher Shops, in Dortmund zehn, in Bochum neun. Auch Oberhausen ist seit wenigen Tagen nicht mehr Dampfstellen-frei. Die „Dampf-Lounge“ eröffnete an der Weseler Straße 146 in Sterkrade.

Sie heißen „Zauberrauch“, „Volldampf“ oder „Lifetime Smoking“ und sie werden immer mehr: Fachgeschäfte, die sich auf den Verkauf elektrischer Zigaretten und deren Zubehör spezialisiert haben. In Duisburg gibt es mittlerweile 13 solcher Shops, in Dortmund zehn, in Bochum neun. Auch Oberhausen ist seit wenigen Tagen nicht mehr Dampfstellen-frei. Die „Dampf-Lounge“ eröffnete an der Weseler Straße 146 in Sterkrade.

„Ausprobiert und umgestiegen“ ist Marco Wolf (29), einer der beiden Geschäftsführer der Lounge, „vor vier bis fünf Monaten“. Seither hat er keine normale Zigarette mehr angerührt. Selbst seine Mutter hat er überzeugt. „Sie dampft auch.“ Einzelhandelskaufmann hat er gelernt, verkaufen will er „nur etwas, wovon ich überzeugt bin“.

Gut gefüllte Lounge

Geschäftspartner Michael Künzel (27) wurde vom Skeptiker zum Fan: „Irgendwann betrat ich ein Geschäft, wurde beraten und gefangen.“ Auch er hat nach dem Umstieg auf die dampfende Elektrische nie wieder eine Qualmende geraucht. Nun haben die beiden Dampfer die neue Leidenschaft zum Geschäftsmodell gemacht. Daran, dass die E-Zigarette weiter boomen wird, haben die jungen Herren keinen Zweifel.

Sie haben einen Geschäfts-Plan erstellt, den Gründerzuschuss beantragt und bewilligt bekommen und sich auf die Suche nach einem geeigneten Ladenlokal gemacht. Die bei der Eröffnungsfeier mit Dampfern gut gefüllte Lounge schürt ihre Hoffnung, aufs richtige Pferd gesetzt zu haben.

„Erst testen, dann kaufen“, ist ihr Motto. Zwar werden sie demnächst auch ins Online-Geschäft einsteigen - Künzel ist Fachinformatiker -, jedoch sei die persönliche Beratung der Kunden Trumpf des Ladenverkaufs. „Hier können Sie alles ausprobieren und testen.“ So könnten sich Einsteiger Fehler ersparen.

Nicht zum Abgewöhnen

Aber: „Wir wollen niemanden Nikotin-abhängig machen und dass es gesund sei, zu dampfen, behaupten wir nicht. Wir sind nur davon überzeugt, dass E-Rauchen eine Alternative ist, Nikotin aufzunehmen - ohne Teer, gelbe Zähne und Tapeten, ohne Belästigung der Nichtraucher“, betont Marco Wolf. Den Dampf vergleicht er mit Disco-Nebel - unbedenklich.

Trotzdem akzeptiert Wolf Einschränkungen auch für E-Raucher: „Wenn der Hausherr es nicht erlaubt, ist das für mich in Ordnung, im Restaurant, in der Bahn, in der Kneipe. Allerdings macht Kollege Michael Künzel darauf aufmerksam, dass es Fluggesellschaften gibt, die auf Fernflügen E-Zigaretten an nikotinabhängige Fluggäste verteilen.

„Wir plädieren dafür, dass alles transparent ist“, so Wolf. „Wir sind für Warnhinweise, für den kindersicheren Verschluss der Liquid-Flaschen und gegen den Verkauf an Kunden unter 18 Jahren. Aber eine normale Zigarette muss der Raucher schließlich auch nicht in der Apotheke kaufen. Und wir behaupten nicht, dass die E-Zigarette geeignet sei, sich das Rauchen abzugewöhnen“, fügt er mit Blick auf den Kampf von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) gegen die wachsende Dampfgemeinde hinzu.

Ein Dampfer-Set passt ins Brillenetui mit je zwei E-Zigaretten, Mundstücken, Ladegerät und Liquid-Fläschchen. Griffbereit und dampffertig tragbar ist die E-Zigarette aber auch - ähnlich wie eine Lesebrille - am flotten Schlüsselband um den Hals.