Oberhausen. . Die Zahl der Flüchtlinge in NRW steigt rapide an. Viele Städte sind mit der Unterbringung der Asylbewerber überfordert, der Druck auf Oberhausen, mehr Bewerber aufzunehmen, wächst. Laut Stadtsprecher Martin Berger hält die Stadt genügend Plätze parat. Doch aus Essen kommt Kritik.
Der Druck auf Oberhausen wächst, mehr Asylbewerber aufzunehmen: Die Zahl der Asylbewerber zieht kräftig an – vor allem Roma aus Mazedonien und Serbien sowie Syrier und Afghanen auf der Flucht vor den Bürgerkriegen kommen an. Statt nur 50 Asylbewerber im September sind Oberhausen vom Land in diesem Monat deutlich mehr Asylbewerber zugeteilt worden: Nach Angaben der Stadt ist die Vormonatszahl jetzt schon überschritten.
Zugleich spitzen sich Konflikte um mögliche Übernachtungsplätze zu: Im Oberhausener Nachbarstadtteil Essen-Frintrop wurden Flüchtlinge bereits in einer Nacht- und Nebelaktion in einer Turnhalle einer früheren Hauptschule untergebracht – zunächst ohne die Anwohner zu informieren.
CDU-Ratsherr Diekmann sauer
„Stinksauer“ zeigte sich der Essener CDU-Ratsherr Klaus Diekmann nicht nur darüber – sondern er griff auch die Nachbarstadt direkt an. „Warum muss es gerade dieser Standort sein? Warum wird Essen auf Dauer zugeparkt und Oberhausen stellt nur so wenige Plätze zur Verfügung?“
Flüchtlinge in Massen angekommen
Stadtsprecher Martin Berger weist solche Kritik zurück: Oberhausen halte genug Plätze parat. Im Augenblick bestünden in Oberhausen noch Kapazitäten für knapp 100 weitere Asylbewerber. „Ohne dass wir Feldbetten in Sporthallen aufstellen müssten.“
Offiziell sollen die Wohn-Container für Asylbewerber an der Schmachtendorfer Gabelstraße Ende des Jahres immer noch geschlossen werden – wie im Rahmen des Sparpakets beschlossen. „Es bestehen zurzeit keine Überlegungen, dies zurückzunehmen“, meint Berger. Doch letztendlich ist vieles möglich, wenn die Flüchtlingswelle ins Ruhrgebiet weiter anhält. So könnte die vom Land festgesetzte Aufnahmequote für Oberhausen erhöht werden.
Man braucht mehr Kapazitäten
Die Stadt hat deshalb die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) beauftragt zu prüfen, ob im Fall des Falles zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können. „Etwa durch die Aufstellung von weiteren Containern. Diese würden an den schon bestehenden Standorten Bahnstraße und Weierstraße errichtet“, nennt Berger eine Möglichkeit.
Die Kosten für die Unterkünfte ebenso wie für die Erstversorgung der Asylbewerber belasten auch den Haushalt der Kommunen. So gibt es zwar eine Pauschalvergütung für jeden Flüchtling, die das Land zahlt. Diese Pauschale decke aber nicht die tatsächlich entstehenden Kosten: „Die Stadt zahlt auf jeden Fall drauf“, sagt Martin Berger.