Oberhausen. Wuppertal-Institut stellte im Umweltausschuss neues Konzept vor. Klimaschutz-Manager soll aus anderen Steuertöpfen bezahlt werden.
Klimaschutz fängt nicht beim Kohlekraftwerk an und hört beim Energiesparfernseher nicht auf. Klimaschutz ist umfassend und geht alle an. Natürlich auch die Kommunen. Mit dem vom Wuppertal-Institut erarbeiteten Klimaschutzkonzepts befasste sich gestern der Umweltausschuss.
Fraktionsübergreifend war man sich darin einig, dass es vor allem darum gehen müsse, Energiesparmaßnahmen auf den unterschiedlichsten Ebenen umzusetzen. Unwidersprochen blieb auch der Vorschlag, einen Klimaschutzbeauftragten einzustellen. Der werde nämlich zu 95 Prozent aus Drittmitteln bezahlt. Ein Argument, das in der überschuldeten Stadt zog. Über städtisches Geld wurde also nicht diskutiert.
Städte benötigen Fremdmittel
Sehr wohl aber, wenn auch nur kurz, über Fremdmittel. So betonte SPD-Sprecher Dirk Vöpel, wie wichtig es sei, dass man die Kommunen nicht alleine lassen dürfe, wenn es darum gehe, Klimaschutzziele zu erreichen, auf die man sich bundes-, ja europaweit verständigt habe. „Es müssen Förderprogramme aufgelegt werden“, so seine Forderung, der auch sein Kollege von der CDU, Frank Bandel, zustimmte.
Bandel regte zudem an, mal zu überlegen, in wie weit es möglich sei, die Wärme des riesigen Abwasserkanals, der derzeit zwischen Dortmund und Duisburg gebaut wird, zu nutzen. „Wie etwa wäre es mit Wärmetauschern im Hauptkanal?“ Eine sinnvolle Methode, die allerdings an Bedingungen geknüpft ist: „Dafür benötigt man einen dauerhaften, großen Abwärmekunden“, so der Leiter des Fachbereichs Umwelt, Helmut Czichy.
Umfangreicher Maßnahmenkatalog
Ein anderer Punkt, der von den Wuppertaler Wissenschaftlern noch nicht in ihr Maßnahmenprogramm aufgenommen werden konnte, betrifft das Centro. In wie weit ist es möglich, das Einkaufszentrum CO2-frei umzubauen? „Das wäre eine Vorzeigemaßnahme“, so Anja Bierwirth vom Wuppertal-Institut. Gespräche mit der gibt es wohl bereits.
Doch auch so bleibt der von den Wuppertalern erarbeitete Maßnahmenkatalog umfangreich, wobei der Sanierung von Gebäuden eine große Bedeutung zukommt. Vor allem durch Energiesparen ließe sich das vorgestellte Szenario, bis 2030 die Pro-Kopf-Emissionen von derzeit 8,8 Tonnen auf 6 Tonnen im Jahr zu senken, erreichen.