Oberhausen. . Trotz hoher Einsparungen im Haushalt will die Stadt Oberhausen künftig einen Klimaschutzmanager einsetzen, der die Umsetzung eines von der Verwaltung erarbeiteten Konzepts begleiten soll. Zudem sollen Hauseigentümer verstärkt zum Thema energetische Sanierung aufgeklärt werden.
In Oberhausen, einer Stadt, die im Rahmen des Sparzwangs 200 Stellen im Rathaus streichen will, könnte es bald einen neuen „Klimaschutzmanager“ geben. Er soll die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes kontrollieren, das die Stadtverwaltung in diesem Monat vorstellt. „Die Umsetzung eines solchen Konzepts wird personalintensiv sein, wenn es da ist, benötigen wir auch Fördermittel für einen Klimaschutzmanager, der diesen Prozess begleitet“, sagt Umweltamtsleiter Helmut Czichy.
2010 hatte der Rat der Stadt der Verwaltung den Auftrag erteilt, ein Klimaschutzkonzept mit Stärken und Schwächen des Oberhausener Umweltschutzes zu erstellen. Eine erste Bestandsaufnahme des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie lobt unter anderem das umfangreiche Netz der umweltschonenden Fernwärme, aber auch den Öffentlichen Nahverkehr: Die Stoag wird bis 2014 ihren kompletten Fuhrpark auf Fahrzeuge mit grünen Umweltplaketten umgerüstet haben.
Bisher zu wenig Gebäude saniert
Am 6. September wird ein Zwischenbericht im Umweltausschuss vorgestellt. Aufzeigen wird er auch, dass in den vergangenen 25 Jahren die energetische Gebäudesanierung in Oberhausen verschlafen wurde. „In diesem Bereich haben wir noch viel Arbeit zu leisten“, sagt Umweltdezernent Frank Motschull. Schlecht gedämmte Häuser fressen Energie, sie bieten ein großes Einsparpotenzial.
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Doch die notwendigen Renovierungsarbeiten sind teuer, Eigentümer scheuen die hohen Kosten: 2011 wurden weniger als ein Prozent der Bestandshäuser bundesweit saniert – trotz Steuervorteilen und Fördermöglichkeiten.
Diese Fördersysteme seien allerdings äußerst komplex, sagt Baudezernent Peter Klunk, teilweise würde sie sich ausschließen. „Es braucht eine individuelle Beratung für Hauseigentümer, die neu aufzubauen ist.“
Ratsbeschluss wohl noch 2012
Mehr Aufklärungsarbeit solle geleistet werden, um auch deutlich zu machen, dass mit energetischer Sanierung Geld zu sparen sei: Die Wuppertaler haben nicht nur ausgerechnet, wie viel klimaschädliches CO2 durch den Einsatz erneuerbarer Energien einzusparen wäre, sondern auch, was Bürger, Industrie und Handel dadurch im Portemonnaie behalten: Von mehreren 10.000 Euro ist da die Rede.
Ende September soll das Konzept ausgearbeitet sein. Wohl noch in diesem Jahr wird der Rat der Stadt über das Konzept entscheiden, 2013 könnten erste Maßnahmen umgesetzt werden.