Oberhausen. . Die Oberhausener Dietrich-Bonhoeffer-Schule lud jetzt zu ihrem Mathematiktag ein, der zu einer ganzen Reihe besonderer Tage im Schuljahr gehört. Die Schule am Tackenberg hat einen extrem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund.
Schule heute, das ist weitaus mehr als Unterricht. Wenn Herbert Schlüsener, Rektor der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, erzählt, merkt man: Lehrer sind Suchende geworden, Erkunder neuer Wege, ständig bereit, auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, sind längst nicht mehr lediglich Pädagogen, sondern auch Manager, Verwalter, Finanzjongleure.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Schule am Tackenberg hat einen extrem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund. „Wir haben viele türkische Kinder, Bosnier, Kroaten, Serben“, sagt der Schulleiter. Deshalb wird die deutsche Sprache sehr hoch gehalten. Wobei die Kinder mittlerweile in der Regel ganz gut Deutsch können, wenn sie in die Schule kommen. „Es geht um die Feinheiten der Sprache, darum, wirklich Deutsch zu sprechen, den Wortschatz zu erweitern“, sagt Schlüsener über den zusätzlichen Sprachunterricht, der für die 1. und 2. Klassen vier Mal und für die 3. und 4. Klassen drei Mal pro Woche angeboten wird.
Schule setzt auf Förderung
Auf Förderung setzt man an der Schule mit 150 Kindern - acht Klassen - überhaupt. „Wir fördern nicht nur schwache, sondern auch leistungsstarke Schüler“, sagt der Rektor. Für letztere gibt es eigens Maßnahmen in Mathematik und Englisch.
Gut lernen kann nur, wer ein ordentliches Frühstück im Bauch hat. Im Stadtteil Tackenberg mit vielen Familien, die es finanziell nicht so dicke haben, keine Selbstverständlichkeit. Auch hier hat die Schule reagiert. „Wir bieten jeden Morgen ein Schulfrühstück“, sagt Schlüsener. Überhaupt sei die Schule an das Schulobstprogramm angeschlossen, einem Projekt der Landesregierung, das zur Hälfte aus Mitteln der EU finanziert würde. Der Rektor: „Die Eltern bereiten das Obst jeden Morgen zu.“
Die Mitarbeit der Eltern sei überhaupt extrem gut. So sei die Dietrich-Bonhoeffer-Schule eine von zwei Oberhausener Grundschulen, an denen der Förderverein den Offenen Ganztag verwalte. „Das heißt, es fallen keine Verwaltungskosten an“, sagt der Rektor. Das Geld, das so gespart würde, kommt den Kindern zu Gute. Allein 17 Kurse über Sport, Schülerzeitung, bis hin zu Kunst oder Computer werden angeboten. Dazu von 12 bis 15 eine Hausaufgabenbetreuung mit so viel Personal, „dass sich das wirklich mit den Kindern beschäftigen kann.“
Kooperationen sind wichtig
Kooperationen mit anderen Institutionen sind wichtig. So arbeitet man mit der Musikschule Bottrop zusammen. Es gibt einen Schulchor, Flötenunterricht, Schlagzeugkurse und eine musikalische Früherziehung in Klasse 1. „Das wird alles von der Schule finanziert“, sagt Schlüsener, „weil wir immer noch nicht in das JeKi-Programm aufgenommen wurden.
Eine Kooperation gibt es mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet und Unterstützung von den Rotariern. Die ermöglichen auch Besuche außerschulischer Lernorte, Zoos etwa. Die Schule hat zudem einen kompletten Jahresplan mit besonderen Tagen erarbeitet. Dazu gehören ein Mathe- oder Lesetag, die Feier des Internationalen Kindertages, Schulausflug oder Spiel- und Sportfest. Sowie eine Projektwoche, deren Motto noch nicht fest steht und eine Zirkuswoche.
Mathetag
Mathetag an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule: „Das machen wir in jedem Frühjahr“, sagt Schulleiter Herbert Schlüsener. Sinn und Zweck der Aktion ist es, Schülern zu zeigen, was Mathematik auch noch ist.