Oberhausen. . Die Katastrophe in Japan berührt auch Kinder in Oberhausen. 170 Schüler der Brüder-Grimm-Grundschule wollten nicht tatenlos bleiben - und schrieben Briefe und malten Bilder für die Opfer. Die Werke klebten sie zu einem 55 Meter langen Brief zusammen.

Alle 170 Kinder der Brüder-Grimm-Grundschule schrieben einen Brief an die Menschen in Japan. Am Donnerstag wurden die liebevoll gemalten Bilder und die tröstenden Worte der Schüler auf dem Schulhof zu einem 55 Meter langen Schreiben zusammengeklebt.

170 Schüler der Brüder-Grimm-Grundschule in Oberhausen zeigten Solidarität mit den Menschen in Japan. Am Donnerstag klebten sie ihre Briefe auf dem Schulhof zusammen.
170 Schüler der Brüder-Grimm-Grundschule in Oberhausen zeigten Solidarität mit den Menschen in Japan. Am Donnerstag klebten sie ihre Briefe auf dem Schulhof zusammen. © WAZ FotoPool

Am vergangenen Freitag hatte sich die Schule an der Schweigeminute für Japan beteiligt. Danach wurden die Lehrer mit Fragen gelöchert. "Klar hatten die Kinder auch schon vorher so einiges von der Katastrophe in Japan mitbekommen - aber wie die Lage dort aktuell ist, konnten sie nicht einordnen“, erzählt Daniela Rusche. Die Klassenlehrerin der 2a bemühte sich um Aufklärung. „Als die Kinder begriffen, wie schlimm die Lage ist, wollten sie unbedingt helfen“, fährt Rusche fort. Die zündende Idee: „Die Kinder wollten Hoffnung geben, Trost spenden.“ Und so staunte Daniela Rusche nicht schlecht, als ihre Schüler plötzlich mit Feuereifer Briefe schrieben. Ein Funke, der rasch auf die ganze Schule übersprang. "Selbst die Erstklässler, die noch nicht so schreibsicher sind, wollten zumindest Bilder malen“, freut sich die Pädagogin.

"Ein Herz habe ich auch gemalt“

"Ich habe den Japanern geschrieben, dass ich ihnen wünsche, dass es ihnen bald wieder besser geht und ein Herz habe ich auch gemalt“, erzählt die zehnjährige Melis. „Ich wünsche den Japanern, dass sie gute Ideen haben, wie sie ihre Städte wieder aufbauen können und dass sie einen Roboter bauen, der die Kernkraftwerke repariert, damit die Menschen das nicht machen müssen und davon krank werden“, erzählt Cedric (10).

"Und ich, dass sie nie wieder ein Erdbeben und eine so schreckliche Flut erleben müssen und dass sie so entspannt leben können wie wir das hier in Deutschland können“, ergänzt Melissa (10). „Ja, und dass sie viele Decken haben, damit sie nicht frieren und auch genug Essen“, fügt Migla (10) schnell an. Und Enes (10) ruft: "Sie sollen alle wieder gesund werden und ihre Häuser sollen schnell wieder aufgebaut werden.“ - "Ja“, stimmt auch Israfil (10) zu, „und Glück sollen sie haben und ein Leben ohne Katastrophen - und die Atomkraft, die sollen sie wieder hinkriegen“.

Daniela Rusche und ihre Kolleginnen und Kollegen zeigten sich vom Engagement und der Papierflut der Kinder überwältigt. "Wir waren ganz gerührt, wie liebevoll die Kinder ihre Post gestalteten und wie nahe sie in ihren Gedanken bei den Japanern sind.“ Damit die Wünsche auch ankommen, geht die Post nun auf Reisen - zur Deutschen Botschaft nach Tokio.