Oberhausen. . Die städtische Gemeinschaftsgrundschule Jacobischule in Oberhausen wird ab dem 15. April zur Kulturschule. Möglich wird das durch einen Vertrag mit Bibliothek, Theater, Musikschule und Ludwiggalerie. Ein kulturorientiertes AG-Angebot besteht bereits.
180 Kinder schlagen rhythmisch auf ihre Instrumente. So hört es sich also an, wenn die Buschtrommeln verkünden: Die Jacobischule wird Kulturschule. „Wir sind in Oberhausen die zweite nach der Katharinenschule“, sagt Schulleiterin Christa Dickmann. Amtlich wird es mit einer Vertragsunterzeichnung am 15. April. Das Kultur-Programm steht bereits bis 2015.
Der Besuch der Gruppe „Trommelzauber“ an diesem Tag gehört dann auch schon zum Kulturschulpaket dazu. Johnny Lamprecht – unterstützt von DJ Dr. Fofo – sitzt am Nachmittag in der Turnhalle „Friesenhügel“ in Osterfeld und verteilt imaginäre Flugtickets an 180 kleine Trommler. Mit ihren Instrumenten erobern sich die Kinder Afrika. Sie folgen Lamprecht in dessen Lieblingsdorf auf dem fernen Kontinent.
Das afrikanische Schutzengellied
Am Morgen haben sie bereits etwas Afrikanisch gelernt. Deshalb können die Jungen und Mädchen jetzt auch das Schutzengellied mitsingen. Bevor sie sich ins Flugzeug setzen, gen Afrika düsen, um dort unter dramatischem Getrommel zur Landung anzusetzen. Bis zum Lieblingsdorf Lamprechts ist es noch ein Stück vom Flughafen. Im afrikanischen Busch treffen die Musiker erst auf Elefantenkinder. Die trommeln ganz leise - mit dem Rüssel. Die großen Elefanten dagegen lassen ihre Beine pompös auf den Boden donnern. Dann wird das Mutmachlied lebensnotwendig. Treffen die jungen Reisenden doch auf den König des Buschs, den Löwen.
Die Kinder trommeln, was das Zeug hält. Die Lautstärke schwillt an. Sie verfolgen aufmerksam, was Lamprecht ihnen vormacht. Machen alles exakt mit. Hochkonzentriert.
Es fasziniert auch Christa Dickmann, wie der Gründer von „Trommelzauber“ die Kinder in Schach hält. „Und alles so spielerisch“, freut sie sich. Die Instrumente hat „Trommelzauber“ den Schülern an diesem Tag gestellt. Morgens wurden die jungen Musiker bereits in zwei Workshops damit vertraut gemacht.
Viele AGs im Angebot
Aber einige Kinder sind ja eh in der Trommel AG der Schule. Seit sich das Kollegium entschlossen hat, einen Schwerpunkt auf die Kultur zu legen, gibt es auf diesem Sektor sehr viele Angebote. Eine Tanz-AG gehört auch dazu. Außerdem wurde ein Schulchor gegründet.
Die Schulleiterin erzählt, wie man überhaupt Kulturschule wird. Am 15. April geht die Schule einen Vertrag mit der Stadtbibliothek, dem Theater, der Musikschule, Ludwig Galerie und dem Bildungsbüro der Stadt ein. Sie verpflichtet sich zu regelmäßigen Besuchen von Theater oder Galerie. Zuvor hat das Kollegium ein Programm erarbeitet. Im kommenden Jahr wird man eine Flöten-AG anbieten. Oder – bereits im neuen Schuljahr – wieder ein großes Circus-Projekt.
Feier zur Vertragsunterzeichnung
„Beworben haben wir uns als Kulturschule schon im vergangenen Halbjahr“, sagt Christa Dickmann. Da listete man alles auf, was es an Angeboten an der Schule bereits gibt. Die Auflistung wurde Mitarbeitern des Bildungsbüros übergeben, die dann auch bei den Vorbereitungen auf die Kulturschule-Werdung halfen.
Die Vertragsunterzeichnung in der Schule soll mit einer Feier verbunden werden. „Wir haben ein Boot gebaut“, erzählt die Schulleiterin. In das können die Gäste zumindest symbolisch einsteigen, um damit durch das Gebäude an der Teutoburger Straße zu fahren. Die Kinder werden außerdem etwas vorführen.