Oberhausen. Knapp 130 Hütten stehen am Centro Oberhausen fertig aufgebaut. Wir verraten vor dem Start, was sich beim Weihnachtsmarkt diesmal ändert.
Einige Luken der Holzhütten sind schon hoch geklappt. Lichterketten glühen neben mit weißen Stofflaken ausgelegten Schaufensterfronten. Umhängetaschen und Leder-Geldbörsen werden vorsichtig nebeneinander gelegt. Nussknacker warten wie in einer Kolonne. Die knapp 130 Händler des Weihnachtsmarktes neben dem Centro Oberhausen räumen ein. Denn schon am Freitag, 11. November, wird ab 17 Uhr verkauft.
„Alles läuft wie geplant“, sagt Marcus Remark, der als Weihnachtsmarkt-Organisator auch im wuseligen Aufbau den Überblick behält. Etwa zehn Prozent mehr Hütten als im Vorjahr, aber noch zehn Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie. Die Budenwelt zwischen Platz der Guten Hoffnung, Centro-Promenade und Luise-Albertz-Platz steuert langsam gen Normal-Status.
Einige Änderungen sind deutlich zu sehen: Die Spazierwege zwischen den Hütten sind noch deutlich breiter als sonst. Auch die Gastro-Zonen, die Speise-Inseln neben Schlemmer- und Glühweinständen, sind geblieben. Sie sollen die Bummelstrecken entlasten. Eine Erfindung, die bei der mit vielen Regeln behafteten Corona-Ausgabe im vergangenen Jahr erstmals eingeführt wurde. 2G-Bändchen oder Mund-Nase-Masken sind - nach aktuellem Stand - diesmal nicht vorgeschrieben.
Westfield Centro: Bonbon-Kocher an Bord - erstmals Nürnberger Lebkuchen
Die meisten Händler aus früheren Tagen des Weihnachtsmarktes sind wieder dabei. Die Kunden könnten sich auf viele ihrer Stammhütten freuen, meint Remark. Doch auch hier warten Wechselspiele: Einzelne Händler haben die schwierige Corona-Zeit nicht überstanden. Andere, die 2021 noch skeptisch waren, sind dagegen wieder mit an Bord.
So können Weihnachtsmarkt-Fans wieder den bekannten Bonbon-Kocher ansteuern. Auch ein Marmeladen-Verkäufer, der seinen Aufstrich mit einer feinen Whiskey-Note abschmeckt, ist dabei. Erstmals öffnet eine Hütte mit echtem Nürnberger Elisen-Lebkuchen. Ein Angebot mit dampfenden Suppen ist neu - auch wenn die recht milden Temperaturen, zumindest noch, eher zu Eiswürfel-Drinks animieren.
Mehr als 800 Kilometer hat der Wirt Jakob Kaml aus dem Salzburger Land in Österreich zurückgelegt. Seine urigen Holzhütten müssen nicht in Lkw über die Straße gejagt werden. Sie lagern über das Jahr in Oberhausen - und sind Mietobjekte vom Centro. Darunter befindet sich die urige Flachau-Alm, in der munter die authentische Innen-Dekoration angebracht wird. „Wir sind guter Dinge“, sagt Kaml nach dem schwierigen zurückliegenden Weihnachtsmarkt-Jahr. Rund 30 Mitarbeiter hat er im Einsatz.
Westfield Centro: Flachau-Alm richtet wieder viele Weihnachtsfeiern aus
Während im vergangenen Jahr fast alle Hütten-Weihnachtsfeiern abgesagt wurden, laufen die Buchungen in diesem Jahr richtig gut. Bis zum 23. Dezember spricht der Flachau-Gastronom von 200 bis 300 angefragten Weihnachtsfeiern. Mal klein, mit sechs Personen, bis zu 150 Feierenden im größeren Rahmen.
Knapp 200 Personen passen in die gemütlich eingerichtete Hütte. Die Preissteigerungen machen - wie überall - auch beim Weihnachtsmarkt-Wirt aber nicht Halt. Doch der Österreicher versichert, seine höheren Einkaufskosten nicht eins zu eins an die Kunden weiterzugeben. Sein Vorteil: die hohe Frequenz an Kunden.
Sein Stiegl Bier stammt aus Österreich. Das große 0,4-Liter-Glas kostet in der Flachau-Alm diesmal 4,60 Euro (2021: 0,3 Liter gezapftes Stiegl 3,80 Euro). Das Flachauer Gröstl aus der Pfanne mit Schweinebraten, Zwiebeln, Kartoffeln, Knödeln, Wurst und Pfefferoni ist für 12,50 Euro zu haben. Der Apfelstrudel kostet 6,50 Euro. Auch eine Mittagskarte soll es geben.
Westfield Centro: Kunstschnee auf der Rodelbahn wird nicht gekühlt
Zwölf Meter über der Alm wird auf der Rodelrampe munter Kunstschnee aufgetragen. Durch Eigenkühlung hielte dieser länger als gedacht. Es reiche nach und nach eine dünne Schicht über dem vorhandenen Schnee aufzutragen, versichert die Mülheimer Spezialfirma Snow Promotion. Zusätzlich gekühlt werden müsse die weiße Pracht nicht.
Temperaturen unter 20 Grad und leichter Regen bereiten den Machern keine Probleme. Der Schnee werde vor Ort produziert, was Transportwege auf der Straße spare. Zuletzt kam die chemiefreie Schneemischung bei der Ski-WM in der Schweiz zum Einsatz.
Wie lautet der Wetterwunsch? Ruhig noch etwas kälter, aber trocken und sonnig.
>>> Kleiner Tannenwald hinter der Hochsitz-Gastronomie
Als Ruhezone haben die Wirte aus dem Salzburger Land einen kleinen Tannenwald hinter der Gastronomie „Hochsitz“ aufgebaut. Die Hütte steht am Startpunkt der Centro-Promenade auf dem Platz der Guten Hoffnung.
Dort finden Besucher einige Sitzgelegenheiten neben mit goldenen Kugeln dekorierten Tannen. Auch eine kleine, offen geschnittene Holzhütte ist aufgebaut. Am Boden soll eine Mulchschicht die Waldatmosphäre unterstreichen.