Oberhausen. Die Wirte aus Österreich haben beim Weihnachtsmarkt am Centro einiges verändert. Was es für Besucher der Flachau-Hütten erstmals zu sehen gibt.

Zum zwölften Mal reisen die Wirte um den Gastronom Jakob Kaml aus Flachau im österreichischen Bundesland Salzburg nach Oberhausen. Wahrscheinlich war der Weg für die Hütten-Betreiber auf dem Centro-Weihnachtsmarkt noch nie so beschwerlich.

Nicht nur die anhaltende und sich nun wieder gefährlich zuspitzende Corona-Krise, sondern auch damit verbundenen Hausaufgaben müssen die rührigen Wirte diesmal stemmen. „Wie bei vielen Gastronomen ist es nicht einfach, Personal zu finden“, sagt Jakob Kaml. Angesichts extrem steigender Corona-Infektionszahlen schwingt zudem auch noch bei allen Markt-Geschäftsleuten die Sorge mit: Werden Weihnachts- und andere Großveranstaltungen erneut verboten?

Weihnachtsmarkt: 3G-Regeln gelten Innen wie Außen

In seiner Flachau-Alm jedenfalls, die unterhalb der Stoag-Haltestelle "Neue Mitte" steht, hat trotzdem jede Blume, jede Speisekarte und jeder massive Holztisch seinen Platz gefunden. Kaml achtet selbst auf kleinste Details.

Daheim in Österreich läuft die Ski-Saison an. Gastronomie und Tourismus - beides Branchen, die es durch die Lockdowns schwer hatten. Trotzdem hat Kaml seine Zuversicht nicht verloren. In seiner Hütte sollen die Gäste zur zünftigen Musik an den Urlaub denken - freilich unter Corona-Regeln. Es gilt 3G, draußen wie drinnen.

„Bei uns sitzen viele Stammgäste aus Oberhausen an der Theke. Dann gehört ein nettes Gespräch über Gott und die Welt dazu - genau so wie mancher Scherz“, erzählt Kaml. Bis zum 23. Dezember bleibt nach den bisherigen Planungen der Weihnachtsmarkt - und die Flachau-Alm öffnet mit Stiegl-Bier vom Fass (0,3 Liter 3,80 Euro), Salzburger Brettljause (10,80 Euro), Grillwürstl mit Pommes (9,20 Euro) und Salzburger Apfelstrudel mit Vanillesauce (6,10 Euro).

Weihnachtsmarkt: Hochsitz als Flachsitz - aber mit Ruheraum

180 Plätze werden in der Alm normalerweise vergeben. Bei der Annahme von Vorbestellungen plant man etwas vorsichtiger mit 140 Plätzen. „Bislang laufen die Vorbestellung mittel bis gut“, sagt der Wirt. Auch ohne Reservierung werden Tische angeboten.

20 bis 30 Menschen packen vor und hinter den Kulissen mit an. Viele aus Kamls Verwandtschaft - Ehefrau, Töchter, Schwiegersöhne. Die Flachau-Alm ist ein Familienunternehmen wie es im Alpen-Bilderbuch steht.

Der Wirt tüftelt an neuen Dingen. Seine zweite Gastro-Hütte, der doppelstöckige Hochsitz, besteht diesmal nur aus einem Erdgeschoss. Dafür befindet sich im Schatten ein 200 Quadratmeter großer Weihnachtswald. Kaml nennt ihn einen Ruheraum zum Verweilen. Dort hat der Wirt den Boden mit Holzschnitzeln aufgelegt. Tannen geschmückt. Stehtische aufgestellt. Und einen Jagd-Hochstand als Kulisse errichtet. Eine Lift-Gondel soll alle Selfie-Freunde anlocken.

Der Kunstschnee für die bekannte Rodelbahn sprüht längst auf der Rampe. Die weiße Pracht stammt im Gegensatz zu den Speisen und Getränken nicht aus Österreich, sondern von der Spezialfirma „Snow Promotion“ aus Mülheim. Der Schnee soll noch bei 30 Grad Hitze funktionieren. Allerhand!

Weihnachtsmarkt: Nordwand und Bamberger bei Winterkonzerten

Der Rundkurs mit Schneemobilen fehlt dagegen in diesem Jahr. Dafür ist die Außenfläche vor der Bühne doppelt so groß wie im Vorjahr. Die Gäste-Kapazität bleibt aber vorerst bei 450 Personen. Es gilt für „Winterkonzerte“ ebenfalls die 3G-Regel. Das wird am Eingang bei jedem Gast kontrolliert. Eine Ampel am Eingang zeigt außerdem, ob noch Platz vorhanden ist.

Das Programm orientiert sich an den Vorjahren: Zünftige Gruppen wie „Nordwand“, „Bamberger“ und „Deluxe“ sind angekündigt. Musik soll an Freitagen und Samstagen zwischen 20 und 0 Uhr spielen.

Die Präsenz im Ruhrgebiet hat sich für die Urlaubsregion nach ruhigen Anfangsjahren übrigens messbar gelohnt. Kaml: „Wir zählen in Flachau mittlerweile 40 Prozent mehr Gäste aus der Region um Oberhausen.“

>>> Weihnachtsmarkt öffnet am Centro Oberhausen

Die Flachau-Winterwelt gehört zum Weihnachtsmarkt am Centro Oberhausen. Der Weihnachtsmarkt in der Neuen Mitte öffnet von Montag bis Donnerstag sowie am Sonntag von 11 bis 21 Uhr. Am Samstag von 10 bis 21 Uhr. Ausnahmen: Totensonntag, 14. November, 13 bis 21 Uhr. Und der Volkstrauertag, 21. November, 18 bis 21 Uhr.

Ab Freitag, 26. November, dem Schnäppchen-Tag „Black Friday“, hat der Weihnachtsmarkt Montag bis Samstag eine Stunde länger geöffnet.