Oberhausen. Nach acht Jahren hat die Stadt Oberhausen ihr Ziel fast erreicht: Bald können alle Schülerinnen wie Lehrerinnen schnelles Internet nutzen.
Wie mühsam das ist, wichtige Institutionen einer Stadt in die Zukunft zu katapultieren, zeigt sich beispielhaft an der digitalen Infrastruktur für 46 Oberhausener Schulen an 55 Standorten. Dass diese schnelle Internetleitungen und WLAN-Funk für alle benötigen, ist bereits 2014 von den Fachleuten des Rathauses ermittelt worden – und nun erst, acht Jahre später, kann die Rathaus-Spitze durchschlagende Erfolge melden.
Für über 40 Schulen liegen nun endlich die Glasfaserleitungen, die echte Bauzeit dafür hat nach Mitteilung der Stadt allerdings nur anderthalb Jahre gedauert. Das Großprojekt war für die finanziell so gebeutelte Stadt nur möglich, weil Bund und Land die digitale Infrastruktur mit 4,1 Millionen Euro gefördert haben. Acht weitere Grundschul-Standorte, die bisher noch fehlen, werden mit zusätzlichen 1,75 Millionen Euro aus der Landeskasse angeschlossen, die Tiefbaufirma wird nach Angaben der Stadt schon bald loslegen.
Die Bauarbeiten für das Glasfasernetz sind zwar nun für die 40 ersten Schulgebäude abgeschlossen – diese müssen nun aber nach und nach noch daran angeschlossen werden. Als erste Schule kam die Grundschule an der Steinbrinkstraße in diesen Genuss – im August 2020. Mit der Glasfaserverkabelung können rasante Internet-Datendurchsätze erreicht werden: Computer können künftig mit Übertragungsraten von bis zu ein Gigabit (GB) pro Sekunde genutzt werden.
2000 Kilometer an Glasfasern verlegt
Die Zahlen für den Ausbau des Glasfasernetzes sind beeindruckend: Die Kabelverlegung erfolgt auf einer Strecke von 75 Kilometern, um insgesamt 115 Gebäude anzuschließen. 2000 Kilometer einzelne Glasfasern wurden auf den Strecken verlegt. 45 Kilometer bestehende Infrastruktur konnte genutzt werden, auf 30 Kilometern wurden 200 neue Kabelschächte und Leerrohre in die Erde gezimmert.
Allerdings muss der weltweite Datenverkehr auch noch die Lehrerinnen, Lehrer und Schülerinnen erreichen. Das geschieht auch über WLAN-Funknetze bis in jedes Klassenzimmer. Für diesen Ausbau springt weitgehend das Bundes-Förderprogramm „Digitalpakt Schule NRW“ ein – das ein Gesamtvolumen von 13,1 Millionen Euro möglich macht. An einigen Schulen ist dieses WLAN-Netz bereits gestartet, derzeit werden an 20 weiteren Schulen die Arbeiten gleichzeitig vorangetrieben. Für alle anderen Schulen stünden bis Jahresende 2022 die Auftragsvergaben der Ausbauarbeiten und der Beginn der Arbeiten an, verspricht die Stadt. Bereits im Juni 2021 hatte Oberhausen als eine der ersten Kommunen in NRW verkündet, dass alle Mittel dieses Digitalpaktes erfolgreich bewilligt wurden.
14.500 Laptops und Tablets für Lehrer und Schüler in Oberhausen
Und was ist mit den Endgeräten, also beispielsweise Computertablets oder Laptops, die sich viele Familien nicht leisten können? Unabhängig von der Finanzkraft des Einzelnen werden fast alle Schüler und Lehrer von der Stadt über Landesförderprogramme mit Computern ausgestattet. Seit 2020 hat die Stadt Oberhausen 10.000 digitale Endgeräte, meist iPads, für die Schulen gekauft. Die Stadt arbeitet aktuell mit europaweiten Ausschreibungen an der nächsten Lieferung von weiteren 4500 Endgeräten. Übrigens: Auch private Endgeräte können sich in Schul-WLAN einloggen.
Oberbürgermeister Daniel Schranz spricht von einem Meilenstein: „Wir sind froh, dass wir mit den Fördermitteln von Bund und Land unsere Oberhausener Schulen auf höchstem Technikstandard an das Glasfasernetz anschließen können.“
Insgesamt investiert die Stadt Oberhausen über 26 Millionen Euro Fördermittel für die digitale Ausstattung der Schullandschaft bis 2023. Hinzu kommen jährliche Mittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt.