Oberhausen. . Verlegung der Glasfaserkabel kosten 2,3 Millionen Euro. Sie sollen für schnelleres Internet sorgen. Geschwindigkeiten bis in den Terabit-Bereich
- Momentan müssen sich die Schulen mit drei, sechs oder 16 Megabit pro Sekunde begnügen
- Glasfaser lässt schnellere Übertragungsraten zu und ist viel langlebiger
- Damit ist die ursprünglich geplante Internet-Versorgung per Richtfunk-Antennen hinfällig
Damit Schulen in Oberhausen deutlich schnelleres Internet für ihre Bildungsangebote bekommen, sollen Glasfaserkabel in unterirdischen Leerrohren verlegt werden. Kosten für die Verlegung: Rund 2,3 Millionen Euro. Der ursprüngliche Plan, per Richtfunk-Antennen schnellere Verbindungen zu ermöglichen, ist nach eingehender Überprüfung hinfällig geworden.
Das erklärten nun Michael Middendorf, Leiter der Stabsstelle Strategisches IT-Management und Jürgen Schmidt, zuständiger Dezernent für IT. Über das fertig ausgearbeitete Konzept soll im Mai der Rat der Stadt entscheiden. Bei einem positiven Verlauf im Rat und im Schul- sowie Finanzausschuss, könnte Ende des Jahres mit den notwendigen Arbeiten begonnen werden.
Glasfaser: Investition in die Zukunft
„Wir haben gemerkt, dass eine Versorgung über Glasfaser die selben Kosten verursacht, wie die Antennen-Technik“, erklärt IT-Fachmann Middendorf. „Der Vorteil dabei ist, Glasfaser lässt schnellere Datenübertragungsraten zu und ist viel langlebiger. Wir investieren damit sinnvoller in die Zukunft.“ So seien Geschwindigkeiten bis in den Terabit-Bereich möglich. Zum Vergleich: Momentan müssen sich die Schulen mit dürftigen drei, sechs oder 16 Megabit pro Sekunde begnügen.
„Bildung ist von Breitbandverbindungen abhängig“, sagt Jürgen Schmidt. „Die Frage lautet: Wie versorgt man alle 52 Schulen?“ Bislang sei die Versorgung „unterirdisch“.
Stadt ist auf Fördergelder angewiesen
Ein wichtiger Punkt in der ewig armen Stadt ist die Finanzierung. Rund 2,3 Millionen Euro kostet die Verlegung der Glasfaser-Kabel zu den Schulen. Dazu kommen noch Kosten für „Access-Points“ (Zugangspunkte) wie Router und die nötigen Endgeräte wie Computer und Tablets. „Das klingt zuerst einmal nach viel Geld“, sagt Michael Middendorf, „aber allein die Internetkosten werden so auf lange Sicht geringer.“
Anbieter wie die Telekom würden immens hohe Gebühren verlangen, so Middendorf. „Wir wollen vor allem die laufenden Kosten reduzieren“, fügt Schmidt hinzu. Um die Kosten zu stemmen, ist die Stadt auf Fördergelder angewiesen. Aus dem Programm „Gute Schule 2020“ und dem von der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka angekündigten Digital-Paket sowie den stadteigenen Fördermitteln soll die Finanzierung klappen. „Von den Schulleitern haben wir bereits positives Feedback für das Konzept erhalten“, sagt Schmidt. Acht von zehn wünschten sich schnelleres Internet.
Nachteil: Hoher Aufwand zur Installation
Die neuen Kabel sind auch platzsparender. „Von den alten Kupferkabeln benötigen wir zwölf für jeden Klassenraum“, erklärt Michael Middendorf, „mit einem Glasfaserkabel erreichen wir dagegen 32 Räume.“ Lediglich der Aufwand zur Verlegung sei aufwendiger, sagt Jürgen Schmidt. „In den Straßen muss alle paar hundert Meter ein Loch gebuddelt und die Kabel dann durch die Rohre gezogen werden“, erklärt der Dezernent.
Das Rathaus an der Schwartzstraße sowie das Technische Rathaus an der Bahnhofsstraße werden die neuen Knotenpunkte. Von hier aus können die Geschwindigkeiten gesteuert werden, mit denen die Schulen versorgt werden. Eine Grundschule benötigt beispielsweise weniger Bandbreite als ein Berufskolleg.