Oberhausen. Die Stadtverwaltung Oberhausen bezieht Stellung zu Mängeln an Schulen. Jugendparlament hatte eine Liste erstellt – und bekam gute Nachrichten.

Über ein halbes Jahr ist es her, dass Vertreter des Oberhausener Jugendparlaments die Mängel an den weiterführenden Schulen öffentlich gemacht hatten. Im Juni 2021 übergaben Mitglieder des Parlaments bereits zum zweiten Mal eine ausführliche Mängelliste an Oberbürgermeister Daniel Schranz und Bildungsdezernent Jürgen Schmidt. In der ersten Sitzung des Gremiums im neuen Jahr äußerten sich Jürgen Schmidt, IT-Dezernent Michael Jehn und der Technische Leiter der für die Gebäude zuständigen Servicebetriebe Oberhausen (SBO), Horst Kalthoff, über die Fortschritte der Stadtverwaltung.

Wichtige Punkte des Papiers aus dem Sommer: alltägliche Selbstverständlichkeiten, die immer wieder an den Schulen fehlen – wie Papierhandtücher, Desinfektionsspender oder sogar funktionierende Uhren. Auch an den Schultoiletten hatten die Jugendlichen einiges auszusetzen. Außerdem kritisierten die Jugendlichen damals den zähen Ausbau der digitalen Infrastruktur und die limitierten Möglichkeiten, mit den schulischen Endgeräten unterschiedliche Apps zu nutzen.

Hohe Millionen-Summe für digitale Infrastruktur in Oberhausen

IT-Dezernent Jehn konnte gute Nachrichten verkünden: Die 2020 bestellten Smartboards sollen endlich nach zwei Jahren im ersten Quartal ausgeliefert werden, auch der Glasfasernetz-Ausbau und die Versorgung von Schulen mit iPads und Laptops geht voran. Außerdem laufe der Glasfaserausbau auf Hochtouren: Im ersten Quartal 2022 sollen alle Tiefbauarbeiten abgeschlossen werden. Die Einrichtung mit WLAN und der letzte Schliff soll Ende des Jahres vollendet werden: „Wir haben allerdings wegen der Corona-Pandemie Lieferschwierigkeiten. Es ist ein ambitioniertes Ziel, Ende 2022 mit allem fertig zu sein.“ [Lesen Sie mehr: Glasfaser: Ausbau der Oberhausener Verwaltung verzögert sich]

Trotzdem seien mehr Endgeräte und eine zusätzliche Million Euro Fördergelder für den technischen Support der Geräte eine gute Nachricht: In den Jahren 2021 und 2022 fließen laut Jehn stolze 25,2 Millionen Euro in die digitale Schullandschaft. Zudem soll es künftig neben dem normalen App-Store für Schüler und Lehrer einen „O-Store“ geben, in dem alle von der IT freigegebenen Apps zu finden sind.

Entsiegelung aller Schulhöfe als nächstes Großprojekt

Wenn der Wasserhahn tropft oder das Treppengeländer rostet, stehen nach Angaben von Horst Kalthoff jährlich 14 Millionen Euro für Reparaturen und Instandsetzung in den Schulgebäuden an. Nötig dafür ist allerdings ein Online-Ticket. Einsichtig zeigten sich die Verantwortlichen bei der Kritik der Schüler, dass auch die Reparatur solcher Kleinigkeiten zu lange dauere: Sie gelobten Besserung.

Bildungsdezernent Schmidt betonte zudem: „Wir haben alle Wünsche aufgenommen und auch mit den Schulleitungen diskutiert.“ Dabei geht es vor allem um neue Sportgeräte oder die Umgestaltung der Schulhöfe. „Im Dezember hat der Rat beschlossen, dass alle Schulhöfe in den kommenden Jahren entsiegelt werden sollen. Da kommt also noch ein großes Projekt auf uns zu.“ Zudem stellte er die Entscheidungen der Politik aus 2021 vor – unter anderem die Beschlüsse, alle weiterführenden Schulen mit kostenfreien Menstruationsartikeln auszustatten und Trinkwasserspender in den Gebäuden aufzustellen.

Ergebnisse aus zehn Schulen

Die Mängelliste hat das fünfte und im August 2020 gewählte Oberhausener Jugendparlament in Zusammenarbeit mit den Schülervertretungen aufgestellt. Diese konnten darin erklären, wie dringend jeder einzelne aufgeführte Mangel behoben werden muss und gegebenenfalls einen Lösungsvorschlag unterbreiten.Für zehn weiterführende Schulen (fünf Gymnasien, eine Realschule und vier Gesamtschulen) liegen Ergebnisse vor.