Oberhausen. Online-Lernen und Distanzunterricht – nur möglich, wenn Schüler Laptops oder Tablets haben. Oberhausener Schulen sollen bald Geräte erhalten.

Insgesamt 6000 Tablets und Laptops kauft die Stadt Oberhausen für Schüler und Lehrer ein. Damit sollen digitales Lernen im Klassenzimmer und pandemiebedingter Distanzunterricht möglich gemacht werden. Rund 3,1 Millionen Euro an Landesfördermitteln stehen dem Schulträger für diese Investition zur Verfügung – inklusive eines kleinen Eigenanteils von rund 214.000 Euro. Rund 1900 Geräte davon erhalten die Lehrer an den 50 Oberhausener Schulen, die übrigen 4100 digitalen Arbeitsmittel sind für Schüler bestimmt, deren Eltern nicht selbst ein Tablet oder Laptop finanzieren können. Aber wann kommen die Geräte in den Schulen an?

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Ab Mitte Dezember, also kurz vor dem Start der Weihnachtsferien am 18. Dezember, könnten die ersten mobilen Endgeräte verteilt beziehungsweise von den Schulen bei der Stadt abgeholt werden. Das kündigte Schuldezernent Jürgen Schmidt im Gespräch mit der Redaktion an. Vorbehaltlich der Beratungen und Beschlüsse der politischen Gremien. In der Nachbarstadt Duisburg hat die Verteilung von 14.500 Tablets dagegen bereits begonnen.

Politik muss über Verteilungsschlüssel entscheiden

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In Oberhausen werden die Mitglieder des Schulausschusses am 10. Dezember noch im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung über den Verteilungsschlüssel debattieren. Also nach welchen Kriterien erhält welche Schule für welche Schüler die so dringend benötigten Laptops, die an die Nutzer ausgegeben werden, aber Eigentum der Stadt bleiben? „Wir schlagen der Politik eine Verteilung nach BuT-Kriterien vor“, erklärt Jürgen Schmidt, dafür hätten sich auch einhellig die Schulleitungen ausgesprochen. Demnach würde der Sozialindex der Schule keine Rolle spielen, sondern die Zahl der Schüler, die Anspruch auf Unterstützung aus dem Fördertopf „Bildungs- und Teilhabepaket“ (BuT) haben. Davon versprechen sich die Verantwortlichen eine gerechtere Verteilung der 4100 Geräte. Wie viele von den rund 25.000 Schülerinnen und Schülern danach anspruchsberechtigt wären, ist unklar.

Der Markt ist leer gefegt

Noch konnte die Stadt, die sich an der Einkaufsgemeinschaft kommunaler IT-Dienstleister beteiligt hat, nicht das gesamte Kontingent, also die 6000 Geräte, beschaffen. Rund 3260 Laptops und Tablets wären ab Mitte Dezember bereit für die Ausgabe, die restlichen Geräte „kommen im ersten Quartal 2021“, sagt der Schuldezernent. Da alle Städte sich gleichzeitig auf den Weg gemacht haben, nachdem das Land im Sommer dieses Jahres die Förderprogramme aufgelegt hat, „ist der Markt jetzt leer gefegt“. Angeschafft werden übrigens I-Pads der Firma Apple sowie „Convertible Laptops“, „welche neben der Nutzung als Laptop auch eine Verwendung als Tablet zulassen“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.

Eine Million Euro pro Jahr für IT-Support-Stellen

Durch die Förderprogramme steigt die Ausstattung der Oberhausener Schulen mit digitalen Endgeräten um das Vierfache: Von bisher rund 2000 Geräten um 6000 auf zukünftig 8000 Geräte. Um den IT-Support für die Schulen zu gewährleisten (Wartung, Einrichtung, Software-Pflege etc.) beantragt die Stadt die Einrichtung von 7,5 zusätzlichen Planstellen für diesen Arbeitsbereich. Im neuen Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung, der jetzt erstmals tagte, unterstrich Michael Jehn, als Beigeordneter unter anderem für Personal und IT zuständig, wie dringend notwendig es sei, Personal für die technische Betreuung der Laptops und I-Pads einzustellen. „Ohne Menschen, die sich um den Support für die dann immerhin 8000 Endgeräte in den Schulen kümmern, geht es nicht.“ Die Kosten von einer Million Euro pro Jahr seien gerechtfertigt. „Das ist der Preis der Digitalisierung.“

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