Oberhausen. . Für rund 2500 Betriebe in Oberhausen sind die sieben Lebensmittelkontrolleure zuständig. Auf dem Weihnachtsmarkt ist die gesamte Truppe vor Ort.

Ist die Temperatur in der Kühlung niedrig genug? Sind die Küchenoberflächen ausreichend gereinigt? Egal, ob nun der kleine Imbiss an der Straßenecke, die Betriebskantine für mehrere hundert Mitarbeiter oder das gehobene Restaurant für feinere Gaumen: Für rund 2500 Betriebe, die entweder Lebensmittel herstellen, verarbeiten oder verkaufen, sind die Mitarbeiter der städtischen Lebensmittelüberwachung zuständig. „Wir schauen genauso bei den Großen hin, wie etwa bei einer kleinen Grillstube, bei der drei ältere Damen hinter der Theke stehen“, so Lebensmittelkontrolleur Erwin Naurath. Bis zu 450 Betriebe besucht dabei jeder der sieben Kontrolleure pro Jahr. „Doch jeder Tag behält wieder neue Überraschungen bereit.“

Denn wie Naurath ausführt, wisse man nie, was einen genau erwartet. „Bei jedem Menschen gibt es gute und schlechte Tage. Das ist natürlich auch beim Betreiber eines Restaurants oder eines Supermarktes so.“ Persönliche Gefühle dürfen die Arbeit aber nicht überlagern. Mangel bleibe Mangel. „Das im Gespräch aufzuzeigen, führt fast immer zum Erfolg.“ Nur in einer Handvoll Fällen mussten im laufenden Jahr Betriebe wegen Verstößen geschlossen werden.

Wer aufgefallen ist, wird häufiger kontrolliert

„Wir arbeiten die einzelnen Betriebe anhand der bereits vorhandenen Informationen aus den Vorjahren ab“, führt der Lebensmittelkontrolleur weiter aus. Will heißen: Wer in der Vergangenheit öfter negativ aufgefallen ist, wird öfter kontrolliert. „Im Zweifelsfall schauen wir alle paar Monate vorbei.“ Das heißt umgekehrt aber auch, dass bei vorbildlich geführten Unternehmen mehr Zeit zwischen den Kontrollen verstreicht. „Genauer schauen wir dennoch hin, wenn es einen Betreiberwechsel gab.“ Sensible Bereiche, dazu zählen unter anderem Kantinen in Krankenhäusern und Altenheimen, frequentieren die Lebensmittelkontrolleure ebenfalls häufiger. Jeder Betrieb wird im Schnitt einmal im Jahr aufgesucht.

Kritik an Pranger

Holger Füngerlings sieht die mögliche Einführung einer Hygieneampel für Gastronomiebetriebe kritisch. „Unternehmen werden da an den Pranger gestellt, die möglicherweise ihre Mängel längst beseitigt haben.“

Zielführender sei es, den Gastronomen gegenüber klare Fristen zu setzen und die Beseitigung von Mängeln genau zu überprüfen. „Damit ist allen mehr geholfen.“

Die Sauberkeit insgesamt ist ein Thema – genauso wichtig ist aber die Kühlung der Lebensmittel. „In einem Imbiss müssen wir zudem darauf achten, dass das Fleisch, etwa der Dönerspieß, ausreichend warm gehalten wird. Manche Betreiber regelt die Temperatur runter, wenn keine Gäste da sind.“ Die Frage nach dem Gesundheitszeugnis ist ebenfalls obligatorisch.

Proben gehen nach Krefeld

Auch Proben entnehmen die Kontrolleure. „Bis vor einiger Zeit haben wir die hier direkt untersuchen lassen“, erklärt Holger Füngerlings, zuständiger Fachbereichsleiter für Gewerbeangelegenheiten. „Inzwischen werden die entnommenen Proben jedoch zur Untersuchung nach Krefeld geschickt.“ Dort sitzt das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper. „Diese Stelle wurde gegründet, damit die Städte in der Region nicht mehr selbst teure Gerätschaften anschaffen müssen, die für die Laborarbeit notwendig sind“, so Füngerlings.

Nicht nur für Imbisse, Supermärkte oder Kantinen sind die sieben Mitarbeiter der Lebensmittelkontrolle zuständig. „Die Wochenmärkte fallen ebenfalls in unseren Aufgabenbereich“, so Neurath. Weihnachtsmärkte sind ebenfalls keine Ausnahme. „Als der Markt im Centro eröffnet wurde, sind wir in gesamter Mannstärke zur Kontrolle angerückt.“