Oberhausen. 126 Liter Trinkwasser verbraucht der Deutsche im Durchschnitt am Tag. „Gerade einmal fünf Liter davon werden für Essen und Trinken verwendet“, sagt Uwe Pöhls vom Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung. Was also taugt das Nass aus der Leitung? Leser machten den Test.

Wasser ist nicht nur zum Waschen da: 126 Liter Trinkwasser verbraucht der Deutsche im Durchschnitt am Tag. „Gerade einmal fünf Liter davon werden für Essen und Trinken verwendet“, sagt Uwe Pöhls vom Institut für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung (IESK). Was also taugt das Nass aus der Leitung? Beim Test in der WAZ-Redaktion haben acht Leser geschmeckt und abgestimmt.

Gemeinsam mit den Rheinisch-Westfälischen Wasserwerken (RWW), die auch Oberhausen mit Wasser aus dem Kran versorgen, wird vor dem Nippen, Gurgeln und Schmecken der Kühlschrank befüllt. Tafel-, Heil-, Luxus-, Markenmineralwasser treten gegen ein Glas „Kraneberger“ an.

Test-Wasser darf nicht zu kalt sein

Das Nass soll mit gleichen Voraussetzungen in den Test gehen: Die Temperatur ist identisch, 15 Grad. Zu kalt darf das Wasser trotz der Schwüle nicht sein. Uwe Pöhls klärt auf: „Sonst schmeckt man keinen Unterschied!“

Los geht es! Acht Gläser werden an den Mundwinkel geführt. Leser Dietmar Look zückt schnell den Kugelschreiber. „Gar nicht so einfach!“, sagt er. Wasser ist nicht gleich Wasser. Im Test steht eine Ziffer auf dem Glas für jede Sorte. Absprachen mit dem Test-Nachbarn sind nicht erlaubt. Es geht hin und her: „Hmm, das ist aber fade!“, „Schmeckt mir gut/gar nicht!“ oder „Erfrischend!“

Luxus-Nass reist 40.000 Kilometer

Alles wird notiert. Auf dem Bogen werden Geruch, Geschmack und Gesamtwertung benotet. Neutral, süßlich, salzig, metallisch - viele Wertungen sind möglich.

Welche Wasser landen in den Gläsern? Es sind Exoten dabei, die bei den Testern für Staunen sorgen. „Bling H2O“ gilt als eines der teuersten Wässer der Welt. Hollywood-Sternchen Paris Hilton ließ Hündchen Tinkerbelle den Luxus schlürfen. 66 Euro pro Liter sind auch an der Flasche erkennbar. Swarovski-Kristalle zieren das Glas. Die Hersteller aus dem USA werben mit Ozon-, UV- und Mikrofiltration.

Ebenfalls weit reist das „Fiji Wasser“, das 40.000 Kilometer unterwegs ist, bis es hier im Laden steht. Im Schnitt, so Uwe Pöhls, vergehen drei Monate von der Abfüllung bis zum Verkauf. „Für die ökologische Bilanz eine Katastrophe.“ Auch Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser: Nördlich der A2 stammt es in Oberhausen aus Dorsten, südlich aus Mülheim. Tipp von RWW-Sprecher Siegfried Gendries: „Nach einem Urlaub das Wasser einige Momente vor dem Genuss laufen lassen.“

Die Ergebnisse

Platz 1: Oberhausener Leitungswasser. (0,2 Cent/Liter) Es wurde im Test nur zwei Mal richtig erkannt, erhielt von den Testern aber die beste Durchschnittsbewertung. Note: 1,90
Platz 2: Volvic Naturelle. (0,75 Euro/Liter) Die Quelle stammt aus der französischen Auvergne. Zweiter Platz im Leser-Test. Note: 2,30
Platz 3:
Gerolsteiner Naturell. (0,49 Euro/Liter) Das Nass aus der Vulkaneifel ist vor allem bei jüngeren Konsumenten und Sportlern beliebt. Bronze! Note: 2,50
Platz 4:
Nestlé Pure Life Still. (0,37 Euro/Liter) Das Wasser von Nestlé gibt es in 40 Ländern, daher ist es auch das meistverkaufte weltweit. Im Test landet es knapp nicht auf dem Podest. Note: 2,55
Platz 5:
Fiji Water. (4 Euro/Liter) Das Wasser von den Fidschi-Inseln reist weit und gehört zu den hochpreisigen Wässern. Note: 2,70
Platz 6:
Saskia Naturis. (0,13 Euro/Liter) Die günstige Variante des Discounters Lidl landet im Geschmackstest der Leser nicht auf den Topplätzen. Note: 2,80
Platz 7:
Bling H2O. (66 Euro/Liter) Der pure Luxus. Das Edelwasser aus Beverly Hills in den USA ist vor allem bei Filmsternchen bliebt, fällt im Test aber durch. Note 3,0
Platz 8:
Voss. (5,20 Euro/Liter) Das Modewasser aus Süd-Norwegen wird Letzter. Note: 3,5