Mülheim. Die Baumfällarbeiten im Stadtgebiet kosten zusätzliches Geld, das die Stadt natürlich nicht eingeplant hat. Elf Fremdfirmen räumen derzeit nach dem Pfingststurm “Ela“ in Mülheim auf. Es werden branchenübliche Honorare und Aufschläge gezahlt. Die Arbeiten werden noch Monate andauern.
Sturm Ela hat die Stadt viel zusätzliches Geld gekostet, ein Ende ist noch nicht abzusehen. Abgerechnet wird erst zum Schluss, aber eine erste Zahl kann Sylvia Waage vom Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen jetzt schon nennen: Rund 800.000 Euro hat die Stadt inzwischen schon ausgegeben. Geld, das, da nicht eingeplant, eigentlich auch gar nicht vorhanden ist.
„Das wird vorfinanziert aus den Mitteln der allgemeinen Grünpflege“, erklärt Amtsleiterin Waage und betont, dass die Arbeiten auf den Friedhöfen darin noch gar nicht enthalten seien. Und auch nicht die Kosten von anderen Ämtern und Abteilungen, wenn etwa der Immobilienservice oder der Sportservice MSS einen Baum beseitigen lässt. „Das kommt alles noch oben drauf.“ Die „Allgemeine Grünpflege“ – normalerweise die planbaren „Gartenarbeiten“ in der ganzen Stadt – verteilt sich auf verschiedene Etats. Parks und Spielplätze samt Spielgeräten, Bänken, Papierkörben sind darin, Grünanlagen, Brachen, Straßenbäume, das Grün an Schulen, Wanderwege. All diese Arbeiten kann die Stadt auch in „sturmfreien“ Jahren nicht mit den eigenen 19 Mitarbeitern stemmen.
"Wir finden immer wieder was Neues"
Fünf Fremdfirmen aus dem Gartenbau sind – nach jährlicher Ausschreibung der Arbeiten – normalerweise in Sachen Grünpflege in Mülheim unterwegs. Derzeit sind es elf Unternehmen, die im Auftrag der Stadt sägen, fällen, häckseln und aufräumen. Allein zwölf Hubsteiger sind im Einsatz, diverse Fällbagger, Ladekräne, Lkw, Großhäcksler – und reichlich Einsatzkräfte wie die 45 Baumkletterer. Ausreichend „Bodentruppen“ zum Aufräumen mussten manche Firmen extra rekrutieren, berichtet Sylvia Waage.
Die Honorare, die die Stadt zahlt, seien „Marktpreise, die auch sonst branchenüblich sind“, betont Waage. Gezahlt werde, wenn die Bauleiter Rechnung und Arbeiten kontrolliert hätten. „Wir haben aber das Glück, fachlich gute Firmen zu haben“, sagt die Amtsleiterin. Natürlich gebe es Aufschläge für Arbeiten, die wochenends geleistet würden.
Sturmschäden in Mülheim
Koordiniert wird der Einsatz der Firmen vom Grünflächenamt. „Das ist nicht ganz einfach zu händeln, aber es funktioniert.“ Allein im Bereich der Bezirksvertretung 3 (Broich, Mintard, Saarn, Selbeck, Speldorf) hofft man, in drei Wochen durch zu sein, aber insgesamt werden die Aufräumarbeiten noch Monate dauern. „Wir finden immer wieder was Neues. Auch bei Straßen, die schon abgeschlossen sind.“ Drei städtische Baumkontrolleure sind in Mülheim unterwegs. Gelegentlich komme es vor, dass Unbekannte Bäume markieren, die die Stadt wohl mal eben so mitentsorgen soll. „Wir merken es selbstverständlich, wenn jemand etwas falsch markiert hat“, betont Amtsleiterin Waage.