Mülheim. . Auch Wochen nach dem Pfingssturm sind noch nicht alle Schäden behoben. Besonders ein gesperrter Waldweg sorgt für Unruhen bei einem Senioren, der nun lange Umwege in Kauf nehmen muss und sich bereits bei der Oberbürgereisterin beschwerte. Trotzdem wird er noch lange auf die Räumung warten müssen.
Friedrich Engelbert wird allmählich ungeduldig. Seit fünf Wochen bemüht er sich, die Stadt, über Bürgeragentur und die Oberbürgermeisterin persönlich – „bei allem Verständnis für die außergewöhnliche Situation“ – zur Räumung des Verbindungsweges Kattowitzer Straße, Mühlendycks Kamp und Wetzmühlenstraße zu veranlassen. Nach dem Pfingststurm wurde dieser Weg abgesperrt und ist für Anwohner nicht passierbar. „Der Weg ist mit Flatterband gesperrt, wir können nur bis zur Kurve gehen“, sagt der Senior.
Um zur Bushaltestelle Wetzmühlenstraße (an der Essener Straße) zu gelangen, müsse er nun einen Umweg von rund einem Kilometer über Mühlendycks Kamp, Annabergstraße und die sehr steile Kattowitzerstraße machen. Das sei für ihn, viele ältere und gehbehinderte Anwohner und auch Schulkinder zu weit und beschwerlich. „Für jeden Einkauf oder Arztbesuch müssen wir ein Taxi bestellen oder den mühevollen Umweg hinnehmen“, klagt Engelbert. Er fragt: „Wer legt die Rangfolge der Sturmschäden-Räumung fest? Es handele sich um einen Verbindungsweg zum Linienbus 132 und zur U 18, besonders in Richtung Stadt, der vor 45 Jahren bei der Bebauung des Mühlendycks’schen Ackers von der Stadt angelegt worden sei, und nicht um eine Waldweg.
Bis September betreten verboten
Da irrt sich der Heißener, erklärt Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf. „Der betroffene Weg ist ein Waldweg. Hier gelten nicht die Vorschriften, die für einen Gehweg oder eine öffentliche Straße gelten.“ Das Straßenreinigungsgesetz, wo z. B. einmal in der Woche ein Kehrwagen fahre, gelte hier nicht. Auf solchen, nicht gewidmeten Wegen gelte nur, dass der Träger die Verkehrssicherungspflicht herstellen müsse. „Wann der Weg geräumt wird, ist unklar. Das muss ich ganz ehrlich sagen“, sagt Zentgraf. Die ordnungsbehördliche Verordnung, die das Betreten der Wälder bis zum 1. September untersage, gelte selbst dann, wenn er geräumt wäre. Herr Engelbert dürfte den Weg also bis September gar nicht nutzen, so Zentgraf, der für die Forstbereiche in der Stadt zuständig ist.
Für den Waldbereich habe man die dringenden Verkehrssicherungspflichten abgeschlossen. Bäume entlang öffentlicher Straßen und Bäume, wo der Wald bis an die Wohnbebauung heranreiche, geprüft, geräumt oder entfernt. Im Augenblick seien die Kollegen damit beschäftigt, den Witthausbusch zu räumen.
Das hoffe man innerhalb der Ferien zu schaffen. Auch sei man weiterhin noch mit dem Aufnehmen des Schadens beschäftigt. Sylvia Waage vom Grünflächenamt ist voll des Lobes für ihr Team und die beteiligten Firmen. „Wir arbeiten mit Hochdruck, aber es wird noch Monate dauern, bis wir durch sind“, sagt sie. Mit dem Aufräumen des Altstadtfriedhofes habe man jetzt begonnen. Die Arbeiten dort dauerten „wegen der Kleinteiligkeit sicherlich noch eine Woche“, so Sylvia Waage.