Mülheim. Ein Monat ist seit dem folgenschweren Pfingstunwetter vergangen – doch die Folgen sieht man in Mülheim noch am Straßenrand: Lücken, wo einst Bäume standen, finden sich dort und jede Menge aufgetürmtes Bruchholz. Bis das komplett abtransportiert ist, wird es auch noch dauern.

Am heutigen Mittwoch ist es genau ein Monat her, dass Unwetter „Ela“ über NRW hinwegfegte und verheerenden Schaden anrichtete. Das Aufräumen dauert noch immer an – hier ein aktueller Stand.

Was für den Laien schlicht ein „Asthaufen“ ist, nennt der Fachmann „Bruchholz“. Das türmt sich nach wie vor am Rand vieler Haupt- und Seitenstraßen. Den Abtransport koordiniert das Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen. Einen Ablaufplan, wann in welcher Straße die Reste geholt werden, gibt es laut Stadtsprecherin Anke Degner nicht: „Das wird nach und nach gemacht. Aber es steht immer die Behebung von Gefahrenpunkten im Vordergrund.“ Soll heißen: Abschneiden geht vor Abtransportieren.

Spendenaktion der WAZ

Weiterhin läuft die Spendenaktion „WAZ pflanzt Bäume“, deren Partner der Naturschutzbund NRW (Nabu) ist. Mit dem Geld werden neue Bäume in den vom Sturm besonders betroffenen Ruhrgebietsstädten gepflanzt.

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Konto-Nr.: 112 12 23. Stichwort: Baumpate.

Jedoch beobachtet die Stadt zunehmend, „dass zu dem Bruchholz jeglicher anderer Müll abgeladen wird“ und bittet „solche Umweltfrevel“ zu unterlassen. Das ist strafbar. Zeugen können bei der Bürgeragentur melden: 455 -1644.

Friedhöfe

Die meisten Friedhöfe sind wieder geöffnet. Ausnahme ist der Altstadtfriedhof: Der dortige Schaden sei sehr groß, sagt Anke Degner: „Die Arbeiten laufen.“ Urnenbeisetzungen seien aber nach Absprache möglich. Außerdem dicht sind der Ehrenfriedhof und der Friedhof in Holthausen, die als Parkanlagen zählen. Die stehen beim Aufräumen hinten an. Ebenso Wälder: Das Verbot, diese zu betreten, wurde jetzt abermals verlängert: Es gilt bis 1. September.

Tiergehege

„Gott sei Dank ist kein Tier erschlagen worden“, sagt Frank Lenz. Es ist eine der wenigen guten Nachrichten des Vorsitzenden der Bürgerstiftung, die das Tiergehege im Witthausbusch betreut: Drei große Löcher, die umgestürzte Bäume in den Zaun rissen, sind zwar gestopft, doch drohen weitere Bäume auf das Gatter zu fallen. Baumkletterer müssten diese nach und nach abtragen. Zudem liegen im umgitterten Bereich „jede Menge Bäume“, so Lenz: „Da geht eine Firma in den nächsten drei Wochen rein.“ Insgesamt werde man noch mindestens einen Monat brauchen. Der finanzielle Schaden ist erheblich. Sieben ausgebüchste Tiere sind noch immer verschwunden: „Wir haben Fallgitter aufgebaut und hoffen, das Damwild so wieder ins Gehege zu locken.“

Radwege

Auch auf den Radwegen des Regionalverbandes Ruhr wird aufgearbeitet – aber das dauert: Das Betreten vieler Wege auch auf Mülheimer Gebiet bleibt verboten: Dazu gehören der Ruhrtalradweg und der Emscher-Park-Radweg.