Nach drei Jahren lebt das Projekt „Jugendsportpark“ durch die Ideen junger Menschen. Einzig das Projektziel, tatsächlich, aber ohne dauerhafte Zusatzbelastung für den städtischen Haushalt einen Jugendsportpark in Mülheim zu errichten, ist noch in weiter Ferne. Immerhin hat die Stadt vier Grundstücke ins Visier genommen.
Drei dieser Grundstücke mag Sozialdezernent Ullrich Ernst nicht mit Adresse belegen, erst soll zeitnah die Politik davon erfahren. Ein denkbarer Standort freilich ist in einer Ratsvorlage zum Radschnellweg Ruhr genannt: der alte Speldorfer Güterbahnhof. Ernst hält die Lage für sehr gut: innenstadtnah, gut erreichbar, zudem nicht weit entfernt von der künftigen Hochschule an der Duisburger Straße. Eine mögliche Attraktion am künftigen Radschnellweg zwischen Rhein und Univiertel Essen.
Allein: Vorgewagt habe sich die Stadt mit dieser Idee noch nicht, sagt Ernst. Man wolle die Grundstücksverhandlungen des Regionalverbands Ruhr mit der Deutschen Bahn für den Radweg nicht mit Zusatzwünschen befrachten. Der Radweg soll auch am alten Güterbahnhof entlangführen. Und die Bahn ist ja ohnehin nicht als schnelle Entscheiderin bekannt . . .
Zentrale Lage in Nähevon Vereinen gesucht
Doch Ernst bestätigte auf WAZ-Nachfrage, dass sich das Sportdezernat im Rathaus intensiv mit einer Fläche im Umfeld des Güterbahnhofs, an der Liebigstraße gelegen, beschäftigt habe. Ein Jugendsportpark soll jungen Menschen Raum geben, ihre Freizeitaktivitäten zu erweitern. Trendsportarten sollen im Angebot sein: Skateboard, Streetball, Le Parkour und anderes. Kooperationen mit Vereinen, Schulen und Jugendzentren sollen helfen, in Zeiten des Nothaushalts ohne große Kosten auszukommen. Die Investition in den Park soll mit Förder-, Stiftungs- und anderen Geldern gestemmt werden.
Le Parkour
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Der mögliche Standort Liebigstraße ist benannt. Dezernent Ernst betont aber, bei der Suche nach Alternativen im Auge zu haben, an welcher Stelle in der Stadt eine gute Anbindung an Vereine möglich wäre, die später wesentlich zum Gelingen des ehrgeizigen Projektes beitragen könnten.
Das „Projekt Jugendsportpark“, angesiedelt beim Mülheimer Sportservice, blickt derweil auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Man habe die Kooperationen mit Vereinen, Schulen und Jugendzentren ausweiten können, so Projektleiter Johannes Michels in seiner Bilanz. Ferner sei es gelungen, 25.000 Euro an Drittmitteln für Projekte zu akquirieren.
Außergewöhnliche Angebote
In Styrum gibt es beim Turnverein und in der Ganztagsschule die Chance, die Trendsportart „Le Parkour“ zu erlernen. Zwischen Tourainer Ring und Auerstraße ist mit großem Engagement von hauptsächlich jungen Freiwilligen eine Dirtbike-Anlage entstanden. Die erste Skimboardanlage Deutschlands entstand im Sommer im Naturbad. Auch schreibt sich das Projekt auf die Fahnen, im Rahmen der Reihe „Schlimm-City“ viermal das leer stehende Kaufhof-Parkhaus belebt zu haben: mit einem Lauf, mit Minigolf, einem Bobby-Car- und einem Radrennen. 400 Teilnehmer wurden gezählt.
Bobby-Car-Rennen im alten Parkhaus
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Zum zweiten Mal offerierte das Trendsportheft außergewöhnliche Angebote, neu dazu gekommen sind Stacking (Becherstapeln als Geschicklichkeitssport) oder Trampolin. Der Skateboard-Kurs war so nachgefragt, dass der MSS gleich mehrere nachlegen musste.
Besonders freut Johannes Michels das ungebrochene Interesse von Jugendlichen, die Idee des Jugendsportparks mit Leben zu füllen. So sei nicht nur der Bau der Dirtbike-Anlage im Norden der Innenstadt gelungen. Etwa sei auch geplant, einen Skateboard-Verein zu gründen . . .
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