Bochum. . Die Bochumer Jungs von „Airborne“ lieben die Trendsportart Parkour. Damit sie sich dabei nicht verletzen, trainieren sie viel – und vergessen dabei nicht die lauernden Gefahren.

Parkour ist ein neuer Trendsport. Parkour wurde in Frankreich von David Belle erfunden. Dabei versucht der Sportler („Traceur“ genannt) alles, was ihm an Hindernissen in den Weg kommt, sportlich zu überwinden. Bekannt wurde diese neue Sportart auch durch den 2004 erschienenen Film „Ghettogangz – Die Hölle vor Paris“, der die wachsende Kriminalität in den Vororten von Paris beschreibt. Neben David Belle sind hier die besten französischen Parkour-Sportler zu sehen. Immer mehr Nachahmer sorgen für die Verbreitung dieses Trendsportart.

Zeus-Reporter Constantin spricht mit dem Traceur Gregor (16), der Mitglied des Bochumer Parkour-Teams „Airborne“ und nebenbei sein älterer Bruder ist.

Gregor, seit wann machst du Parkour?

Ich mache Parkour seit ungefähr April 2011.

Wie bist du auf Parkour gekommen?

Mein Interesse wurde durch Videos auf Youtube geweckt und ich war auf der Suche nach einer neuen sportlichen Herausforderung.

Wie definierst du Parkour?

Für mich ist Parkour eine spannende Art, meine Grenzen herauszufinden. Außerdem

sind alle anderen Leute, die ich kenne, die auch Parkour machen, genauso gut drauf wie ich.

Wer sind deine Vorbilder?

Pablo Giese, Sébastien Foucan, David Belle, Ryan Doyle, Gäetan Bouaillet und Yoann Zephyr Leroux.

Wie organisiert sich eure Gruppe?

Airborne besteht ja aus zwölf Mitgliedern, also nicht so vielen und wir organisieren uns bisher hauptsächlich über Facebook, wo wir auch eine eigene Seite haben (zu finden unter „Airborne Freerun“). Außerdem sind wir auch unter „Parkour Park Bochum – YouTube“ zu sehen.

Welche besondere Voraussetzung braucht man, um ein guter Parkourläufer zu werden?

Man braucht Ausdauer und muss vorsichtig seine Grenzen erkunden. Man sollte auch sportlich sein und körperliche und geistige Fitness anstreben.

Ist der Sport gefährlich?

Ja, denn bei jedem Sprung, egal ob aus ein Meter Höhe von Block zu Block, oder in zehn Metern Höhe, von Haus zu Haus, kann man sich immer etwas brechen, verstauchen oder reißen... Allerdings hat sich in unserem Team Airborne noch keiner verletzt, denn wir folgen der Philosophie der Achtsamkeit: Parkour-Läufer schützen sich deshalb auch nicht mit Knie-, Kopf- oder anderer Form an Schonern, um nicht den Respekt vor und das Bewusstsein für die Gefahr zu verlieren. Außerdem üben wir konzentriert und ausdauernd an sicheren Orten, wie zum Beispiel auf dem neuen Parkour-Platz in der Bochumer Hustadt bzw. in Sporthallen oder notfalls auch an Sandkästen.

Gibt es verschiedene Formen des Parkour?

Es gibt Parkour und Freeruning. Parkour heißt zu versuchen, so schnell wie möglich von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Freerunning ist fast das gleiche, nur dass man versucht, es so gut wie möglich aussehen zu lassen.

Wo trainiert Ihr im Sommer, wo im Winter?

Im Sommer trainieren wir überall, wo z.B. Trainingsplätze sind oder wir rennen einfach nur durch die Gegend und probieren einfach irgendwelche Tricks. Im Winter habe ich bis jetzt noch kein Parkour gemacht, jedoch denke ich, dass man bestimmt weich im Schnee landet, also wird das mich und meine Gruppe nicht aufhalten.

Um allerdings im Winter auch wie bisher bei Wetterlagen ohne Schnee sicher trainieren zu können, sind wir mit der Leitung der Graf-Engelbert-Schule in Bochum im Gespräch bezüglich möglicher Hallenzeiten. Auch profitieren wir von unseren Schul-Parkour-AG Kontakten mit dem bekannten Bochumer Parkour-Spezialisten Pablo Giese, der mit seinem Team Urbanatix in der Marienkirche trainiert und uns gelegentlich daran teilnehmen lässt.

Constantin Gemba, Klasse 8a, Graf-Engelbert Schule, Bochum