Mülheim. . Ab 2015 soll der Radweg entlang der Rheinischen Bahn auf 22 Kilometern Länge den Rhein in Duisburg, Mülheim und Essens Uni-Viertel verbinden. Noch in diesem Jahr soll der Bau des Mülheimer Teils der Trasse beginnen. In den kommenden Wochen beraten örtliche Politiker das Projekt.

Das Ziel steht: Der Radweg entlang der Rheinischen Bahn, der auf 22 Kilometern Länge den Rhein in Duisburg, Mülheim und Essens Uni-Viertel verbinden soll, soll für insgesamt 39 Mio Euro bis zum Jahr 2015 fertiggestellt sein. Der Regionalverband Ruhr (RVR) will den Radweg noch in diesem Jahr von Essener auf Mülheimer Stadtgebiet führen und besagte Strecke mit der Gruga-Trasse verbinden.

Mit 20 % Eigenmitteln, EU- und Landesförderung will der RVR das Mammutprojekt stemmen. Noch in diesem Jahr will er laut Projektleiter Christoph Haep 1,3 Mio Euro in die Hand nehmen, um das in Essen bereits gebaute Teilstück von der Kaldenhover Brücke aus auf Mülheimer Stadtgebiet zu führen.

Hier soll unweit der Reuterstraße auch der Lückenschluss zur Grugatrasse geschaffen werden, die vom Fronhauser Weg aus östlich von Heißen und der Heimaterde Richtung Uniklinikum und Grugapark in Essen führt. Bis Ende Februar, so Haep, wolle man die Rodungsarbeiten auf der Strecke abgeschlossen haben. Die Radstrecke selbst soll Ende des Jahres freigegeben werden.

Positive Signale vom Land

Schließlich laufen die Vorbereitungen, um den Radweg weiter in westliche Richtung zu bauen. Immer noch nicht abgeschlossen sind die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, die dafür Flächen entlang der alten Rheinischen Bahn freigeben muss. Laut ­Haep wird derzeit über Alternativen verhandelt: Entweder der RVR kauft der Bahn Grundstücksflächen ab, und/oder die Bahn behält sie und „gestattet“ die Nutzung als Radweg – und Fußweg, der es ja auch werden soll. Förderanträge sind gestellt. Positive Signale seitens des Landes hatte es bereits im Sommer 2011 dazu gegeben.

Die Strecke verläuft – von Ost nach West – zunächst parallel zum Frohnhauser Weg, am Gewerbegebiet Geitling­straße vorbei, die A 40 unterquerend an die Bahnstrecke für den Personenverkehr heran, über den Hauptbahnhof und die Ruhr hinaus, hinter der neuen Feuerwache in ­Broich über den Speldorfer Güterbahnhof weiter in Richtung Uhlenhorst und Duisburg zum Rhein. Durch den Duisburg-Mülheimer Wald gibt es Anbindungen zur Uni- Duisburg und zur Sechs-Seen-Platte mit Entenfang.

Hoher Freizeitwert

Mülheims Politik wird in Kürze auch mit dem Thema konfrontiert, die Radwegplanung ist zunächst Ende des Monats Thema in den Bezirksvertretungen 1 und 3, am 7. Februar im Planungsausschuss. Die Verwaltung hebt in ihrer Vorlage die Bedeutung der städteverbindenden Radstrecke hervor: Die Bereitstellung einer weitestgehend kreuzungsfreien, gradlinigen und steigungsarmen Radverbindung, die wichtige Alltagsziele wie den Hauptbahnhof, die künftige Ruhrpromenade, die Müga und die noch zu bauende Hochschule an der Duisburger Straße anbinde, sei von „erheblicher Relevanz für die langfristige verkehrliche Entwicklung“.

Hervorgehoben wird der hohe Freizeitwert und verkehrliche Nutzen. Das kann Haep nur unterstreichen: Von Mülheims Hauptbahnhof aus werde es künftig ohne große Anstrengung möglich, in 30 Minuten entweder zum Rhein oder in Essens City zu gelangen. Visionär ist das Fernziel, künftig einen „Radschnellweg Ruhr“ zur Verfügung zu haben. 85 Kilometer lang – von Duisburg bis Unna.

Der RVR baut die Strecke mit Fördermitteln, nach Fertigstellung aber wären die Städte gefordert, für den Unterhalt, nötige Instandsetzungen und die Verkehrssicherung zu sorgen. In einer ersten Kalkulation rechnet die Stadt hierfür mit jährlichen Kosten in Höhe von 70.000 Euro.