Mülheim.

Die Verhandlungen über die Zukunft der insolventen Engelbertus-Gesellschaften, an denen in Mülheim mehrere Senioreneinrichtungen hängen, könnten um die Jahreswende in eine entscheidende Phase gehen.

Wie der zuständige Insolvenzverwalter Axel Schwentker mitteilte, liegen für die Übernahme des vorrangig betroffenen Wohnparks Dimbeck nun zahlreiche Angebote vor. Die genaue Zahl nannte er allerdings nicht. Anfang 2012, „wenn wir Glück haben“, könnte endgültig entschieden werden, ob und wie der Betrieb und das Grundvermögen an der Dimbeck an einen neuen Investor übertragen werde, möglicherweise auch an mehrere.

Eine Reihe von Investoren

Der aktuelle Stand in Sachen Engelbertus-Insolvenz stellt sich folgendermaßen dar: Offenbar gibt es eine Reihe von Investoren, die ernsthaftes Interesse an einer Übernahme des Wohnparks Dimbeck haben. In einer Sitzung des Gläubigerausschusses, dem im laufenden Verfahren letztlich die Entscheidung obliegt, konnte Insolvenzverwalter Axel Schwentker am Montag „eine Vielzahl von Angeboten“ präsentieren, wie er sagt.

Mit einem ausgewählten Kreis von Interessenten hofft er, vor Weihnachten abschließende Gespräche führen zu können. Über deren Ergebnisse könnte der Gläubigerausschuss dann Anfang des neuen Jahres endgültig entscheiden. Vielleicht, so Schwentkers vorsichtige Prognose, sei bereits im Februar eine Übertragung des Wohnparks auf einen neuen Betreiber möglich.

Insolvenzverfahren über fünf der insgesamt sechs Engelbertus-Gesellschaften waren im Frühjahr 2011 eröffnet worden. Einige Einrichtungen an der Seilerstraße – und zwar das St. Engelbertus-Stift und die ambulanten Dienste – werden bereits seit Februar durch die eigens zu diesem Zweck gegründete Altenhilfe-Betriebsträgergesellschaft St. Engelbert GmbH weitergeführt. Dahinter steht zu 100 Prozent das Caritas-Trägerwerk.

"Ein Tatnachweis ist nicht zu führen"

Am 21. Oktober stellte die Staatsanwaltschaft Duisburg ihre Ermittlungen wegen Untreue gegen den ehemaligen Engelbertus-Geschäftsführer Hans-Peter Tappert ein. Angezeigt hatten ihn die Caritas im Bistum Essen, die Engelbertus GmbH und die St. Mariä Himmelfahrt Seniorenwerk GmbH, die verantwortlich ist für das Hildegardishaus. Dies bestätigt Detlef Nowotsch, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft. Zur Begründung für die Einstellung des Verfahrens sagt er: „Ein Tatnachweis ist nicht zu führen.“ Gegen die Einstellung wurden jedoch inzwischen wiederum zwei Beschwerden eingelegt, über die noch zu entscheiden ist.

Tappert seinerseits hatte vor dem Landgericht Duisburg gegen seine im Frühjahr 2010 erfolgte Entlassung geklagt und Gehaltsnachzahlungen von rund 100.000 Euro gefordert. Aufgrund der Insolvenz der Engelbertus-Gesellschaften ruht dieses Zivilverfahren aber „auf unbestimmte Zeit“, so Bernhard Kuchler, Pressesprecher des Landgerichtes.